Wie wird im SaarMt abgestimmt?

Bekanntlich hat der Juristenausschuß für die Saarabstimmung seine Arbeiten beendet und dem Dreier-Ausschuß übermittelt. Der Dreier-Ausschuß wird nunmehr am 16. April in Nom unter dem Vorsitz des Baron Aloisi zusammentreten und über diese Beschlüsse entscheiden. .

Der BernerBund" will über den bisher geheim gehaltenen Inhalt der Beschlüsse des Juristenausschusses folgendes erfahren haben:

AvstimmLNgsberechtigt ist jeder, der am 28. Juni 1919 an der Saar gewohnt hat (ständige ernsthafte Niederlassung mit der Absicht, dort zu bleiben'). Spätere Wohn- fitzänderungen haben deinen Einfluß auf die Abstimmungsberechtigung. Die damaligen französischen Besatzungstruppen seien nicht abstimmungsberechtigt.

Die von Frankreich gewünschte gemeinde, weise Abstimung wurde abgelehnt. Sie findet bezirksweise statt, wobei aber nicht das Gesamtergebnis der Bezirke, sondern das

Ergebnis der einzelnen Bezirke maßgebend sein soll. (Es bleibt die Richtigkeit dieser Mel­dung abzuwarten, da eine Zerreißung des Saargebietes, die damit eingeleitet werden könnte, dem Sinn der Versailler Vertragsbe­stimmungen durchaus widerspräche. Die Schristleitung.)

Die Abstimmungskommission wird aus einem Präsidenten und 3 Mitglie­dern bestehen, die von einem Generalsekretär >md 4 Hilfskräften unterstützt werden. Außer, dem wird ein aus 57 Beamten und Hilss- kräften bestehender Wahllistenausschuß ge- bildet. Dazu kommt noch eine Schlichterstelle für Streitigkeiten um die Abstimmungsbe­rechtigung und als oberste Instanz das Ab- stimmungsgericht.

Die Kosten der Abstimmung wer­den mit 1.75 Millionen französischer Franken veranschlagt. Der militärische Schutz, den Präsident Knox verlangt hat, wird nicht als notwendig bezeichnet.

Emigranten organisieren Rotmar-nbersalle

Schon seit einiger Zeit fallen die jüdischen Emigranten, die nach der nationalen Er­hebung in Deutschland in Paris Zuflucht gesucht haben, dort unangenehm auf. Nicht nur, daß sie aus ihrem persönlichen, alttesta­mentarischen Rachebedürfnis heraus die Außenpolitik zu stören versuchen, auch im Innern Frankreichs, in dem durch den Sta- Visky-Skandal der Antisemitismus an Boden gewonnen hat. rufen sie Unruhen hervor, wo­bei sie vor den schon in Deutschland geübten Methoden des Mordüberfalls nicht zurück­schrecken.

So kam es Sonntag abend im Quar­tier Latin zu schweren Zusammenstößen zwischen Angehörigen der antisemitischen Solidaritö Fraritzaise" und jüdischen, aus Deutschland emigrierten Studenten. Nur das Eingreifen der Polizei verhütete eine regel­rechte Straßenschlacht. Mehr als 30 Personen wurden verletzt, da sich den jüdischen Stu­denten allerlei Großstadlmob kommunistischer Gesinnung beigesellte. DieNction Fran- gaise" schreibt dazu:

Die Kämpfer wurden getrennt, aber die Polizisten hüteten sich, einen einzigen Angrei­

fer sestzunehmen. Die Polizei hat nur eine Verhaftung vorgenommen, und zwar nahm sie einen Anhänger derSolidaritö Fran- xaise" fest, der noch dazu verletzt war. An einem frtthlingswarmen Sonn­tag am hellichten Tage mitten inParis haben also unerwünschte Juden aus Deutschland und son­stigen Ghettos ungestraft echte Franzosen überfallen können. Das ist doch etwas stark. Wie denken Innen­minister Sarraut und Polizeipräfekt Langeron darüber?

Sock noch der Marxisten?

Le Jour" will wissen, daß die Einheits­front-Verhandlungen zwischen den sozialisti­schen und kommunistischen Gewerkschaften noch immer fortgesührt werden. Am 20. April soll.in Paris eine großerevolutio- näreKundgebung" stattfinden, zu der alle linksstehenden Verbände bereits Anord­nungen getroffen hätten. Dasanti­faschistische" Mäntelchen ver­berge weiterge st eckte Ziele.

saarländischen Handelskammer anfgefordert, ihr die Wahrnehmung ihrer Interessen bei der künftigen staatlichen Umstellung zu über­tragen. Daraus geht deutlich hervor, daß mau in französischen Wirtschaftskreiscn mit der Rückgliederung des LaargebieteS au Deutsch­land als einer feststehenden Tatsache rechnet.

Nachruf -es

-leichswe-rmtMerö von Blomberg

zum Tode des Generaloberst von Einem

Reichswehrminister von Blomberg widmet Generaloberst von Einem folgenden Nachruf:

.Am 7. April 1934 starb in Mülheim a. R. der Generaloberst Carl von Einem, ge­nannt von Roth maler, Chef des ehe­maligen Infanterieregiments Freiherr von Sparr <3. wests.) Nr. 16. ä la Luits des ehe- maligen Kürassierregiments von Driesen «Westfalen) Nr. 4. Ritter des Ordens vom Schwarzen Adler und deS Ordens pour Is mörits mit Eichenlaub, zuletzt Oberbefehls­haber der Dritten Armee.

Als junger Leutnant nn Kriege 1870/71 verwundet und mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet, wurde er nach glänzender Friedenslausbahn m der Front im General­stab und im Kriegsministerium preußischer Staats- und Kriegsminister. Als Komman­dierender General des VII. Armeekorps zog er ins Feld und stand später als Ober­befehlshaber der Tritten Armee an einer der wichtigsten Stellen der Westfront. Hier hat er in ruhmvollen Kämpfen seinem Namen in der Geschichte des Weltkrieges für immer einen ehrenvollen Platz gesichert. Mit ihm ist ein ganz besonders befähigter, tapferer General von uns gegangen, der an der Ent­wicklung des alten Heeres und seinen ruhm­reichen Wasfenersolgen im Weltkriege her­vorragenden Anteil hatte.

Ehre seinem Andenken!"

Bei der Trauerfeier für Generaloberst von ^Einem. die am Mittwoch um 11 Uhr im Schloß Münster stattsindet, werden die Fahnen des ehemaligen Infanterieregi­ments 16 und die Standarten des ehemali­gen Kürassierregiments 4 am Sarge auf­gestellt sein. Am Schloßeingang wird eine Ehrenwache des Infanterieregiments 18 Auf­stellung nehmen. Anschließend erfolgt die Beisetzung aus dem tZentralfriedhos in Mün­ster. Die Trauerparade wird vom Artillerie­führer 6 General von Ulex. kommandiert. Sie besteht aus dem ll. Bataillon des In­fanterieregiments l8. der Traditionseskadron der ehemaligen 4. Kürassiere des Reiterregi­ments 15 und einer Batterie der ersten Ab­teilung des Artillerieregiments 6. Zwei Hauptleute des Standortes Münster werden die Ordenskissen des Generaloberst v. Einem trage». Ter Sarg wird auf einer Lafette zum Grabe getragen. Alle militärischen Dienststellen in Münster werden halbmast flaggen. Reichswehrminister Generaloberst v. Blomberg, der dienstlich auf einer Flotten­reise abwesend ist. wird durch den Chef der Heeresleitung. General der Artillerie Frei­herr v. Fritsch, vertreten sein. Sämtliche Offiziere des Standortes Münster nehmen an der Beisetzung teil.

NMNisMiislisilie Schulung der Wehrmacht

Berlin, 10. Aprsi Neichsivehrmiiiister Ge­neraloberst von Blomberg hat, wie der Völkische Beobachter" meldet, folgende Ver­fügung erlassen.

TaS erste Jahr der nationalsozialistischen Ttaatsführung hat die Grundlagen für den politischen und wirtschaftlichen Neubau der Nation gelegt.

Das zweite Jahr stellt die Notwendigkeit der geistigen Durchdringung der Nation mit den Leitgedanken des nationalsozialistischen Staates in den Vordergrund. Eine entspre­chende Schulung ist darum auch eine wichtige Aufgabe aller den neuen Staat mit ihrem Willen tragenden Organisationen. Dies gilt in besonderem Maße für die Wehrmacht, die der Hüter und Schützer des nationalsozialisti­schen Deutschland und seines Lebensranmes nach außen ist.

Ich ordne daher an. daß künftig dem Unter­richt über politische Tagessragen in der Wehrmacht von allen Dienststellen erhöhte Bedeutung beiznmcssen und gesteigerte Auf­merksamkeit zuzuwenden ist. Um eine ein­heitliche Durchführung des Unterrichts über politische Tagesfragen zu gewährleisten, wird das Rcichswehrininist'rium künftig gedruckte

Richtlinien für den Unterricht über poli­tische Tagesfragen" als Anhalt hcrausgeben.

Neueste Nachrichten

Der Führer wünscht keine Gcburtstags- festlichkeiten- Auf Wunsch des Führers findet die für den 20. April geplante Feierstunde des Kulturamts Ser Deutschen Arbeitsfront nicht statt. Der Führer hat bestimmt, daß aus Anlaß seines Geburtstags Festlichkeiten zu unterbleiben haben.

Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, gibt bekannt: Auf vielfache neuerliche Anfragen gebe ich abermals bekannt, daß Anträge von Nicht-Reichsdeutschen auf Auf­nahme in die NSDAP, grundsätzlich abge- lehnt werden: es können nach wie vor nur Reichsdeutsche Parteigenossen sein uno wer­den.

Große Steuerreform im Herbst. Staats­sekretär Reinhardt kündigt in der Deutschen Steuer-Zeitung die große Steuerreform für

Herbst 1934 an. Durch sie wird eine allge­meine Senkung der Steuern und Lasten ein- geleitet werden.

Nur noch 25 Ovll Arbeitslose in Pommer». Im Februar und März ist die pvmmcrsche Arbcitslosenziffer um weitere 20 000 gesun­ken- Sie beträgt jetzt nur noch 25 000.

Keine konfessionellen Sonderrechte! Anläß­lich der Einweihung der Jugendherberge Hein Goüenivind" marschierten in Hamburg 110 000 Hitlerjungen auf Baldur v. Schirach hielt die Weiherede, dabei erklärte er u. a - Wir erkennen keine Sonderrechte an im jungen Deutschland, in dem es nur ein Recht bas Recht des Staates, gibt! Ihr, meine Ka­meraden, habt nun gerade gegenüber diesen letzten Abseitsstehendcn, die für sich beson­deres und anderes wollen, das Prinzip der Jugend, das Prinzip der bedingungslosen Einheit, Gemeinschaft und Einigkeit zu be­haupten und zu vertreten.

Zwischenfall in Bludenz. In einer Ver­sammlung derVaterländischen Front" in Bludenz in Vorarlberg kam es zu einem Zwischenfall. Ein Unbekannter feuerte durch ein Fenster in den Versammlungsraum. Das Geschoß traf eine Fabrikarbeiterin in den Rücken und verletzte sie schwer.

Francois Poncet bei Bgrthou. Der fran­zösische Außenminister Barthou hatte gestern nachmittag eine Unterredung mit dem fran­zösischen Botschafter m Berlin, Francois Poncet. Außerdem empfing Barthou d u franz. Botschafter in Warschau, Laroche.

Lloyd George zur Abrüstungsfrage Der Friede werde gesichert sein, erklärte Lloyd George in einem Zeitungsartikel, wenn England und Amerika den Franzosen crilär- tcn, baß sic die Anwendung von G malt ge­gen Deutschland nie unterstützen würden, so­lange Frankreich und die Alliierten ihre eigenen Verträge in flagranter Weise ver­letzten.

China verzichtet nicht auf die Mongolei. Die chinesische Zentralrcgierung will in einer formulierten Erklärung an sämtliche Staaten und an den Völkerbund die Zugehörigkeit d r inneren Mongolei zu China erneut betonen und damit erneut anfzeigen, daß China kei­nesfalls auf die innere Mongolei zu ver­zichten gedenke.

Zwischenfall tm Llgurischen Meer

Französischer Kutter mit Dynamitladung in italienischen Hoheitsgewässern beschlagnahmt

Paris, 9. April.

Ein in Nizza beheimateter französischer Kutter wurde in italienischen Hoheitsgewäf- sern angehalten und von den italienischen Zollbeamten beschlagnahmt. An Bord wurde eine Ladung Dynamitpatronen gefunden. Der Schiffsbesitzer und die Besatzung wurden nach Ventimiglia ins Gefängnis eingeliefert

1. Mai in Amerika zum Klii-erwohMrtötas

Washington, 9. April.

Präsident Noosevelt hat am Montag einen Aufruf erlassen, in dem bestimmt wird, daß der 1. Mai in Zukunst als Kinderwvhl- fahrtstag im ganzen Lande von den Schulen und den Vereinigungen zur Förderung der Gesundheit der Kinder festlich begangen werden soll.

Die Anregung zu diesem Ausruf geht auf eine Entschließung des Kongresses ans dem Jahre 1928 zurück, in dem die Schaffung dieses Feiertages als Gegengewicht ge"en die marxistischen Maifeiern gefördert worden war.

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Angela ließ sich alles gefallen, begann: Fräulein Iütrner kann mich nicht leiden, weil me n Vater nur ein ganz armer Mann gewe­sen ist. Wissen Sie, so arm, w'e Sie sich gar nicht vorstellen können. Aber dafür hat er doch nichts gekonnt nicht wahr? Dafür kann man doch wirklich nicht. Das ist doch keine Schande. Können Sie mich leiden? Es wäre hübsch! Sie gefallen mir doch so gut."

Wie weich und warm das halblaute Stimm- chen klang! Herzenswärme war darin. Herr von Schenk hatte wohl einen richtigen, guten Griff getan. Das Geschöpfchen war sicher fä­hig. viel Liebe zu vergeben.

Felizia neigte den Kopf ein wenig und nahm Angelas beide Hände:Ich mag Sie gern leiden, auf den ersten Blick haben Sie mir gefallen!"

Ein froher Seufzer hob die junge Brust: Wie ich mich darüber freue!"

Da küßte Felizia Wartberg ihre Pflegebe­fohlene aus die Stirn, und von diesem Augen­blick an war Freundschaft zwischen ihnen.

Herr von Schenk überließ es Felizia völ­lig, auf welche Weise sie Angela unterrichten wollte, und er tat gut daran. Schon nach vier Wochen bemerkte er staunenswerte Resultate.

->i «fl, wäre sie in emem

voru^'nen Hause groß geworden. Sie jo

zierlich, benahm sich so tadellos bei Tisch, daß Fräulein Iüttner daran nicht das Geringste auszusetzen fand.

Sie schrieb auch schon besser, wußte schon allerlei Dinge, von denen sie vordem keine Ahnung gehabt.

Herr von Schenk fand sich jetzt oft zur Dämmerstunde mit ihr in seinem Zimmer zu­sammen, und der Hund lag derweil auf dem Eisbärenfell und vergaß die letzten Reste sei­ner trüben Vergangenheit. Herr von Schenk saß auf seinem Schreibtischstuhl, und im Pur­pursessel kauerte Angela, erzählte ihm, was sie Neues bei Felizm Wartberg gelernt. Sie nannte ihn jetzt Papa. S'e hatte erklärt:

Vater kann ich nicht sagen, das wäre mir, als wenn ich meinem lieben toten Vater etwas wegnähme."

Eines Tages durchstreifte sie mit Felizia das ganze Schloß. Herr von Schenk hatte es lächelnd erlaubt. Nun mußte Felizia in viele Zimmer hineinschauen und sie bewundern.

Sie kletterten schließlich beide übermütig die Bodentreppe hinauf und entdeckten eine Kammer, die ganz angefüllt war mit altem Hausrat. Ein paar gerahmte Bilder lehnten darunter. Ein paar gerahmte Bilder lehnten an der einen Wand. Angela drehte sie herum, rief lebhaft:

Zwei hübsche Damen, Fräulein Wartberg! Sehen Sie doch nur. Wer mögen die beiden sein?"

Felizia, die in einer anderen Ecke herum­gekramt, kam sofort näher und stimmte bei: Wirklich, zwei hübsche Frauen!"

Es handelt sich um zwei Jrauenköpfe. Der eine zeigte ein schmales Gesicht, mit leicht nach oben gezogenen Brauen und ein wenig vor­stehenden Backenknochen. Die Augen waren arauqrün und lockend. Das andere Gesicht ähnelte Herrn von Schenk. Es war wobl seine

junge tote Schwester, denn die Ähnlichkeit mit ihm war unverkennbar.

Felizia fand allerdings, es wäre doch äu­ßerst befremdend, wenn Herr von Schenk ein Bildnis seiner anscheinend sehr jung verstor­benen Schwester einfach in einer Rumpelkam­mer herümstehen ließe, anstatt es an einem Ehrenplatz im Schloß aufzuhängen. Aber die große Ähnlichkeit sprach für ihre Annahme, daß es sich hier um ein Bild seiner Schwester handeln mußte.

Sie gab jetzt erst Antwort auf Angelas Frage.

Ich habe natürlich keine Ahnung, liebe Angela, wer die zwei Damen sein könnten, die auf den Bildern dargestellt sind, und es geht uns auch nichts an. Man darf nicht neugierig sein."

Sie drehte die Gesichter wieder der Wand zu, war froh darüber, daß Angela die Ähn­lichkeit des einen Bildes mit Herrn von Schenk nicht ausgefallen war. Sie schob Angela ein Buch mit bunten Zeichnungen in die Hand, und während das junge Mädchen darin blät­terte, wandte sich ihr eigenes Interesse einem mit Perlmutter ausgelegten kleinen Zier­schrank zu, um den es schade war, weil er in keinem der Schloßzimmer zur Geltung kam.

Sie zog eine halb geöffnete Schublade un­willkürlich ganz auf und stieß plötzlich einen leichten Schrei aus.

Angela fuhr sofort herum, kam auf sie zu: Was ist Ihnen, Fräulein Wartberg?"

Felizia sah bleich aus vor Schreck, doch sie zwang sich zum Lächeln.

Nichts Besonderes, liebe Angela, ,ch habe mich gestoßen. Aber das war die Strafe da­für, daß ich in eine fremde Schublade geguckt habe. Wir wollen schleunigst hier fortgehen, denn eigentlich haben wir hier gar nichts zu suchen/'

Angela lächelte auch und folgte mitBru­der" ihrer Lehrerin.

Felizia aber dachte immer wieder an du Schublade des kleinen Zierschrankes, d e b !l offen gestanden und die sie ganz geöffnet. Ver­schiedene Photographien hatten darin geleg i und obenauf ein Bild, das ihr den Schrei ent­lockt. Ein Bild, das ihre Gedanken verwert

Aber allmählich begann sie zu zweifeln, ol sie richtig gesehen; allmählich fing sie an xv glauben, ihre Phantasie wäre ihr durchgeoan- gen. Schließlich war sie schon beinahe über­zeugt, daß sie sich getäuscht haben mußte. Wst sollte sich auch ein Bild des Mannes, den st« erkannt zu haben glaubte, hierher verirren in das Hügelschloß!

Sie belächelte sich selbst, aber ganz ruhig wurde sie nicht. Ein paar Tage später schlug sie ein Versteckspiel vor, und Angela ging so­fort darauf ein.

Felizia Wartberg benutzte die Gelegenheit, die sie geschaffen, und eilte, so schnell sie konnte, nach oben in die Rumpelkammer. Sie redet« sich selbst ein. daß sie sich dort nur verstecken wollte, doch ihre erste Bewegung galt dem be- treffenden Kasten im Zierschrank. Mlt beben- den Händen riß Ne die kleine Photographie daraus hervor und starrte darauf.

Nein, ihre Phantasie hatte Ihr keinen Streich gespielt, sie hatte sich nicht getäuscht. I Das leichtsinnige Männergesicht mit der hoch- i gesattelten Nase und dem Hochmutslächeln ! kannte sie, kannte es leider zu genau. Aber - wie kam das Bild hierher? War er, den es ! zeigte, vielleicht gar hier gewesen und hatte ^ eine seiner raffiniert ausgeklügelten Gastrollen ! gegeben? Er verstand es ja meisterhaft, sich an ^ vornehme Familien heranzupirschen. Erin- ^ nerungen kamen beim Anblick des Bildes aus sie zu und quälten sie.

^ (Fonjetzung joitz»)