Politische Kurzmeldungen
Der italienische Korporativminister, Exzellenz Bottai, hat in Begleitung des Führers der deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, eine große Besichtigungsfahrt angetreten, die den italienischen Staatsmann durch ganz Deutschland führt. — Der Kreis Olpe in Westfalen ist nunmehr frei von Arbeitslosen. — Der Inhaber eines Baugeschäftes in Hainstadt wurde von der Staatspolizei Offenbach festgenommen. Dieser zahlte an seine Arbeiter keinen Tariflohn und vergütete keine Ueberstunden. — In Matzkirch (Oberschlcsicn) wurde der 80jährige Tischlergeselle Pyrkocz, der der NSBO angchört, von dem als Marxisten bekannten Strzullick im Verlauf einer Auseinandersetzung durch einen Messerstich in die Brust getötet. — Der preußische Innenminister hat in einem Erlaß zur Hebung des Ansehens der Verwaltungsrechts- pflege u. a. die Einführung des deutschen Grußes bei den Verwaltungsgerichten angeordnet. — Die Deutsche Studentenschaft tritt für eine Einheitsfront von Studenten und Professoren an den österreichischen Hochschulen ein, um der Bedrohung ihrer Rechte entgegenzutreten. — Bundeskanzler Dollfuß hat kürzlich einen 1S00 Hektar großen Grundbesitz südlich der steierischen Stadt Leibnitz auf südslawischem Gebiet (!) käuflich erworben. — Die belgische Regierung hat beschlossen, eine 1,5 Milliarden Franken fünfprozentige Prä- mien-Anleihe zu pari auszugeben. Der Erlös der Anleihe soll zur Deckung des Haushaltfehlbetrages 1931/32, zur Fortführung von öffentlichen Arbeiten und zur Rückzahlung kurzfristiger Schulden bienen. — In Paris erhofft man eine englisch-französische Einigung über die Politik in Mitteleuropas. — Die Verhandlungen Dr. Eckencrs mit der brasilianischen Negierung wegen Einrichtung eines Südamerikadienstes sind nunmehr abgeschlossen worden. Der Dienst wird vermutlich im Herbst des Jahres 1934 ausgenommen werden können, wenn vor allem die Luftschiffhalle gebaut ist. — In Dairen wurde die Bildung einer mandschurischjapanischen Handelsföderation als erster Schritt zur wirtschaftlichen Vereinigung beider Länder beschlossen. Die japanischen Industriellen haben finanzielle Unterstützung zum Ausbau der Woll- und Baumwollindustrie in der Mandschurei zugcsagt. — Aus Kuba wird gemeldet, daß ein kommunistischer Aufstand ausgebrochen sei. —
Aus aller Welt
Korruption in einer Metzgergenossenschast Rach einer Konstanzer Pressenachricht wurden ein Metz- gerobermeistcr und drei Metzgermeister in bas Bezirksgefängnis Konstanz eingeliefert. Sie werben einer Riesenkorruption in der Konstanzer Metzgergenossenschaft, bei der eine Summe von 60 000 genannt wird, beschuldigt.
Fünf Hitler-Jungen überfahren In Holzheim bei Neuß ereignete sich ein schweres Verkehrsunglück. Ein Kraftwagen, der mit großer Geschwindigkeit herankam und eine Kurve nicht mehr nehmen konnte, überfuhr 6 Hitlerjungen, darunter einen Teilnehmer an der Hundgebung der Hitlerjugend in Nürnberg, die auf dem Sockel eines Kreuzes saßen und sich unterhielten. Alle fünf Ueberfahrenen wurden erheblich verletzt, einer von ihnen so schwer, daß er bald darauf gestorben ist.
Stahlroststraße in Düsseldorf Im Zuge des von der Regierung geförderten Straßenbaues beginnt die Stadt Düsseldorf, wie die „Wandelhalle" berichtet, jetzt mit dem Bau der ersten deutschen Vcrsuchs- strecke einer Stahlroststraße. In einer Ausdehnung von 100 Metern sollen die von der Fabrik fertig zum Einbau gelieferten Stahlroste auf der Versuchsstrecke gelegt werden. Die Roste letzen sich aus Eisenteilen von 1 mal 6 Meter, entsprechend der Stratzenbreite zusammen. Für das Quadratmeter sind etwa 80 Kilogramm Stahlroste erforderlich. Das Gewicht des Stahlgerippes für die 190 Meter lange Verluchsstrecke beträgt 18 Tonnen.
Gas-Selbstmörderin vergiftet andere In der Hofwohnung eines Hauses im Osten Berlins wurde die 37jährige Buchhalterin Elsa Schirmke durch Gas vergiftet tot aufgefunden. In der darübergelegencn Wohnung wurde durch das einströmende Gas die 40jährige Ehefrau Else Wacka getötet. Deren Ehemann und die zu Besuch weilende 38jährige Marie Gcrtach aus Ostpreußen wurden schwer vergiftet.
Flugzeugunfall über Wien
Ein Polizeiflicger, der mit zwei Fluggästen einen Rundflug über Wien ausführtc, bemerkte einen Motorschaden, als er sich gerade über dem Stephansdom befand. Da er keine andere Landungsmöglichkeit hatte, ging er schließlich im Glcitflug auf dem Donaukanal nieder. Kurz vor dem Aufsehen sprang ein Fluggast ins Wasser und erreichte schwimmend das Ufer. Der zweite Fluggast wurde durch den harten Aufprall aus dem Flugzeug herausgeschlcuöert, konnte jedoch ebenso wie der Flugzeugführer von der Feuerwehr gerettet werden, während das Flugzeug versank.
Ganz England elektrisch
Das seit fünfeinhalb Jahren betriebene Werk der vollständigen Elektrifizierung Englands wird heute zu Ende geführt werden. Der letzte der 26 009 Ueberlanöleitungs- pfeiler wird in Südengland aufgerichtet werden. Mehr als 6000 Kilometer elektrische Hochspannungsleitungen sind mit einem Kostenaufwand von 27 Millionen Pfund von dem staatlichen Elektrisizicrungsamt gelegt worden. Das ganze System wird erst gegen Ende 1934 vollständig in Benutzung sein. Dann wird der Strom des staatlichen Kraftsystems bis in alle Ecken und Winkel Großbritanniens geführt werden.
Kurznachrichten aus aller Welt
Das Flugboot „OO X", das vor einiger Zeit bei einer Wasserung beschädigt wurde, ist jetzt wiederhergestellt. Es konnte gestern seinen ersten Probcflug über dem Passauer ^andgebiet ausführen. Das neue eingebaute Steuer arbet- — Der Senbeturm des Langenverger Sen- E Meter erhöht werden. Er wird damit der Swettyöchste Sender Deutschlands »ach dem Mühlacker
Sender. — In Werdau ereignete sich ein schwerer Unfall, indem ein Lastwagen in voller Fahrt an eine Mauer fuhr, an der Männer vor einem Zeitungskasten standen. Ein Mann wurde sofort getötet, außerdem sin- acht Verletzte zu beklagen. — Ein 64 Jahre alter Eierhändler wurde in seiner Wohnung in Berlin-Charlottenburg erdrosselt auf- gesunden. Der Lebensmüde hatte sich einen Strick um den Hals gelegt und dann mit dem Stiel eines Hammers die Schlinge so lange festgedreht, bis der Tod cintrat. — Durch die Explosion eines Stickstoffbchälters wurden in Frcyming bei Metz sieben Mann augenblicklich getötet, neun wurden schwer verletzt. 16 Personen, die sich in der Nähe des Feldes befanden, wurden einige Meter weit auf den Boden geschleudert. — Der Danziger Flughafen ist in diesen Tagen um eine Fläche von 35 000 Quadratmetern vergrößert worden. Er erhält ein neues Abfertigungsgebäude und neue Nachtbefeuerungsanlagen. — An der Nordkette im Innsbrucker Alpcngebict sind zwei Franziskanerpatcr tödlich abgestürzt, die in ihren Ordenskleidern und mit Sandalen eine Bergbesteigung unternommen hatten. — Drei deutsche Seeleute sind mit einer 10-Tonnen-Nacht „Frithjof" von London zu einer Reise über den Atlantik abgesegelt, die sic nach Spanien, Nordafrika, den Kanarischen Inseln, Brasilien, Westlnöien, Nordamerika, Neufundland und dann wieder zurück nach Europa führen soll. Sie haben für die Fahrt ein Jahr vorgesehen. — In Brighton begann die Jahrcskonferenz des englischen Gewerkschaftskongresses, zu dem 546 Delegierte der Gewerkschaften erschienen waren. Der Konferenz liegen 65 Entschließungen vor, von denen sich etwa 18 auf den Faschismus, den Nationalsozialismus und die Diktatur beziehen. — Im „Journal" wird darüber Klage geführt, baß der Rauschgifthandel seit der Einwanderung deutscher Flüchtlinge in Frankreich wieder stark zugenommen hat. — Dur bas Bersten einer großen Eisbarriere im Himalajagebirge ist der Indus über die Ufer getreten. Mehrere Bezirke sind völlig unter Wasser gesetzt. Hunderte von Menschen sind obdachlos geworden. Tausende von Arbeitern arbeiten Tag und Nacht an der Verstärkung der Dämme. — I. N. Wcööcll aus Paterson in Lousiana hat mit einer Stundengeschwindigkeit von über 480 Kilometern einen neuen Rekord für Landflugzcuge ausgestellt. — Der berüchtigte Gangster Bailey ist in Dallas (Texas) aus der Todeszclle des Staatsgcfängnisses ausgcbrochen und hat einen Wärter als Geisel mitgenommen. Er fuhr mit einem Kraftwagen ab, der eine Panne erlitt, so daß die verfolgende Polizei den Ausreißer wieder festnehmen konnte. — Der Orkan, der auf Kuba furchtbare Verheerungen angerichtet und hundert Todesopfer gefordert hat, hat jetzt die Küste von Florida erreicht. Die Gewalt des Sturmes hat etwas nachgelassen. Die Stundengcschwinbigkeit beträgt etwa 120 Kilometer. Betroffen ist das ganze Küstengebiet von Miami bis Melbourne.
Reichskanzler Hitler im wiirlt. Oberland
bei de« kleinen Herbstübnngen der 5. Division Reichskanzler Adolf Hitler benützt die Gelegenheit seines Aufenthaltes in Süddeutschland, um den kleineren Herbstübungen der 5. Division beizuwohnen. Er traf am Montag abend im Flugzeug, von München kommend, in Ulm ein. Es ist dies das erste Mal, daß der Reichskanzler an Hebungen der Reichswehr persönlich teilnimmt. Die Uebungen, die sich dieses Jahr aus Sparsamkeitsgründen in kleinerem Nahmen abspielcn, begannen am Dienstag früh bei Mün- singen und werden sich bis zum Freitag über Ulm bis Heidenheim hinziehen.
Der 20Ü-Kilometer-Gepäckmarsch der SA.-Gr«ppe Südwest Die 4000 SA.-Männer der Gruppe Südwest aus Württemberg und Baden, die vom Nürnberger Parteitag kommend, einen 200-Kilometer-Gepäckmarsch in die Heimat machen, sind in Ansbach eingetroffen, wo sie von der Bevölkerung begeistert begrüßt wurden. Der Marsch geht nun von Ansbach nach Crailsheim.
Aus Württemberg
Reichsbaudarlehen für Eigenheime Nach einer Bekanntmachung der Württ. Landeskreöit- anstalt beabsichtigt die Reichsregierung, in nächster Zeit wieder einen Betrag für Reichsbaudarlehen bereitzustellen. Die Darlehen werden voraussichtlich zu denselben Bedingungen wie bisher gegeben werden. Für die Darlehensgewährung kommen in Betracht Eigenheime mit einer Wohnung,' der Einbau einer zweiten Wohnung (Einliegerwohnung) ist zulässig. Für ein Einfamilienhaus kann ein Neichsdarlehen von nicht mehr als 1500 in besonderen Fällen bis zu 2000 gewährt werden. Wird eine zweite Wohnung eingebaut, so darf das Rcichsbaudarlehen um einen Betrag bis zu 1900 ^2^ erhöht werden. Bei Kinderreichen (Familien mit 4 und mehr im elterlichen Haushalt lebenden Kindern) und bei Schwerkriegsbeschädigten kann ein Zusatzdarlchen bis zu 500 gewährt werden. Die Mittel werden voraussichtlich wieder nur zur Beleihung von einigen hundert Eigenheimen ausreichen.
Eingliederung in den Arbeitsprozeß Die Gauleitungen der NSDAP, in Württemberg und Baden haben vor einigen Tagen an sämtliche Kreislcitcr und die NSBO. ein Rundschreiben gerichtet, das Anweisungen über die Sonbcraktion zur Vermittlung arbeitsloser Mitglieder der nationalen Wchrverbünöe enthält. Die Sonderaktion für die Angehörigen der Wehrverbände und der übrigen Parteigenossen, soweit sie vor Sem 30. Januar ihren Beitritt erklärt hatten, bezweckt zunächst die raschmöglichste Einordnung der alten Kämpfer in den Arbeitsprozeß. Jede Zuweisung von Arbeitsplätzen durch die Partei oder eine Sonderformation ist verboten. Diese erfolgt lediglich durch die amtliche Arbeitsvermittlung des Arbeitsamts. Die Arbeitgeber sind angehalten und die Parteistcllen haben in gleicher Richtung zu wirken, offene Arbeitsplätze ausschließlich beim Arbeitsamt zur Zuweisung bekanntzugeben. Im Betrieb obliegt es allein dem zuständigen Betriebszellenobmann, im engsten Einvernehmen mit dem Arbeitgeber die Einhaltung dieser Zuweisungsvorschristen zu überwachen.
Aus Stadt und Land
Calw, den 6. September 1933.
Nachdruck eigener Berichte nur mit Quellenangabe gestattet.
Septembertage
Das Jahr rundet sich langsam zum Kreis. Noch sind die Tage hell und von mildem Blau, aber die klaren Nächte sind kalt und am Morgen treiben die dünnen Schleier erster Herbstnebcl über die Wiesen. Ueber die Stoppelfelder weht der Wind, die letzten Oehmdfuhren wanken in die Scheune. Die Büchse knallt im Busch. Die Vögel rüsten zur Reise. Still wird es draußen. Der Herbst zieht ins Land. Die hohe Zeit des Jahres ist vorüber. Aber das Jahr hat sich noch nicht verausgabt. Im Garten purzelt polternd der Obstsegen auf den Nasen,' in den Trauben kocht letzte Reife. In den Gärten lodern die Farbcnfeuer der Dahlien, Astern und Georginen. Und die Tage haben oft noch den Glanz des Sommers, aber auch schon die frühen, großen Sterne des dämmernden Himmels. Immer rascher sinkt die Nacht. Schön und mild, sonnig und fröhlich können Scptembertage sein. Aber alles ist verhaltene Fröhlichkeit. In den Bildern des Herbstes liegt eine verglimmende Glut, eine verblassende Buntheit, liegt Ausklang und Ucbergang zur freudlosen Zeit der winterlichen Tage.
Die Schwarzwaldstreife der Pforzheim« Hitlerjugend i«
Calw
Unerwartet erschienen gestern unter flotten Pfeifen- nnd Trommelklängen in Calw 120 Pforzhcimcr Hitler u ..r, um hier zum letzten Male auf ihrer Schwarzwaldstreife Rast zu machen. Sie konnten alle in Privat- und Masscn- quarticren untcrgebracht werden. In den Abendstunden zogen die Pforzheimer zusammen mit den Calwcr nat.-soz. Jugendorganisationen durch die Straßen der Stadt zum Marktplatz. Nach einem flott gespielten Marsch der Pforz- heimer Spielleute begrüßte Pg. Studiendirektor Dr. Grac- ter im Aufträge der Kreisleitung herzlich die Teilnehmer der Schwarzwaldstreife. Er betonte in seiner Ansprache, daß sie Gelegenheit gehabt hätten, ein schönes Stück deutschen Heimatbodens kennenzulernen. Darauf nahm Bannführer Waidclich das Wort und zeigte den Jungen, daß nur durch Einigkeit, Kameradschaft und Pflege der Volksgemeinschaft die Zukunft des Reiches gesichert werden könne. Die deutsche Jugend ist der Bürge dafür, baß das 3. Reich keine vorübergehende Erscheinung, sondern etwas in ferne Zeiten Hineinragendes ist. Anschließend hielt Quartiermeister Pg. Fritsch-Pforzheim eine Ansprache und dankte dem Bann- führcr der Hitlerjugend, der Kreisleitung, dem Stahlhelm sowie der Calwer Bürgerschaft für die gastliche Aufnahme und ermahnte die Jugend, im Sinne Adolf Hitlers sich noch mehr zu einem großen Ganzen zusammenzuschweitzcn. Die Verbindung zwischen Stadt und Land sei aufrechtzuerhaltcn, damit wieder ein starkes Vaterland erstehen könne. Mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer und dem Gesang des Horst-Wessel-Liebes schloß die Kundgebung.
Die Schwarzwaldstreife der Hitlerjugend führte durch den Schwarzwald (Höllental, Freiburg) zum Bodensee (Konstanz). Von dort ging es zur schwäbischen Alb (Balingen). Hier wurde der Rückmarsch über Horb, Nagold, Calw angetreten. Es ist das große Verdienst des Streifenleiters Hans K l t n k - Pforzheim, nahezu fünf Wochen läng eine Schar von 120 Jungen im Alter von 8—20 Jahren, die aus zwei Lagern (Hitler- und Scharnhorstjugend) kamen, erfolgreich und zur allgemeinen Zufriedenheit geführt zu haben. Eine Tat, die sicher Nachahmung finden wird. K. E.
Einsegnung eines Missionars in Unterreichenbach
Die Kirchengemeinbe Unterreichenbach hatte am Sonntagnachmittag eine seltene 'Feierstunde. Sie galt der feierlichen Einsegnung eines Bürgersohnes, Herrn Karl Gen - genbach, welcher in nächster Zeit seine Heimat verläßt und nach Kamerun übersiedelt, um dort unter den Heiden als Missionar tätig zu sein. Die schön mit Blumen ausgc- schmückte Kirche war schon lange vor Beginn überfüllt. Bekannte und Freunde aus Nah und Fern waren hcrbcige- cilt, um dem scheidenden Freund die letzten Abschicdsgrüße zu übcrbringen. Die Weihepredigt hielt Missionsinspcktor K e ll e r h a l s - Basel. Die feierliche Einsegnung wurde durch Pfarrer Abel-Hirsau im Beiseln der OrdinationS- zeugen Pfarrer Müller- Zavelstein u. Pfarrer Naquet- Ellmcndingen vogenommen. Der Kirchenchor sowie der Posaunenchor verschönerten die Feier durch einige gut vorgetragene Chöre. Herr Karl Gcngenbach steht im 26. Lebensjahr. Nach seiner Schulzeit erlernte er das Buchdruckerhandwerk, trat aber dann vor sechs Jahren in den Dienst
der Basler Mission
ein.
Max Schlichter s
Aus Berlin wird uns berichtet: Die Rcichshauptstaöt hat eines ihrer Originale verloren. Die Berliner Presse betrauert den Tod von Max Schlichter, der im Alter von 61 Jahren als Besitzer eines weltberühmten Gasthauses in der Lutherstraße gestorben ist. Max Schlichter, ein gebürtiger Calwer, war ein Meister von Küche und Keller nnd ein Künstler in der Wartung seiner Gäste. Süddeutsche Lebensart hat er nach Berlin zu verpflanzen gewußt. Seine Heimat Calw im Schwarzwalö verleugnete er nie und hat sie in treuer Anhänglichkeit immer wieder zu Erholungsaufenthalten ausgesucht. —-
Wetter für Donnerstag nnd Freitag
Ueber Nordeuropa liegt ein langgestreckter Hochdruckrücken. Unter seinem Einfluß ist für Donnerstag und Freitag heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.
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Stammheim, 5. September. Am letzten Sonntagnachmittag veranstaltete der hiesige Musikverein auf dem freien Platz vor dem Rathaus ein wohlgelungenes Konzert, zu dem sich viele Einwohner — jung nnd alt — eingesundcn hatten. Die Kapelle unter Dirigent Seeg er wickelte in rascher Reihenfolge ein reichhaltiges, schönes Programm ab. Für eine öftere Wiederholung der hier so selten gebotene» Sonntagskonzcrte märe die Einwohnerschaft dankbar.
Ragold, 6. Sept. Erneut in Schutzhaft genommen wurden gestern 3 hiesige ehemalige Kommunisten.