Um den Bierjahresplan
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Mit Erledigung der Reichsbankfvage tritt dt« Reichs- regterung au di« Venvirklichung des großen Vierjahresplans Hera«. De« Kanzler hat in den nächsten Tagen ausschließlich Besprechungen mit den gewerkschaftlichen und wirtschaftlich«« Verbänden. In München hat er vor einigen Tagen erklärt: „Die Gewerkschaften müssen erhalten bleiben, denn im neuen Reich soll der Arbeiter ein« starke Stütze der Volksgemeinschaft werden. Aber mit Politik dürfen di« Gewerkschaft«« nichts mehr zu tun haben." An amtlichen Ber- ltner Stellen wirb erklärt, gerade das Gelinge» und dt« Durchführbarkeit deö BimejahresplanS hänge von der tatkräftigen Mitarbeit einer nationalbewußte« Arbeiterschaft in erster Linie ab. Die Reichsregreneug wird zur Förderung dieser Pläne und z«m Zwecke der Umbildung der Gewerkschaften einen besondere« ReichSbevoklmächtigten einsetzen. Minister Goeringhati« diesem Zusammenhang erklärt: „Der Blerjahrespla» wird durch Ermächtigungsgesetz dnrchseführt, denn der Reichstag nttvd vor Oktober nicht wieder zusammentreten. Wir werden seht erst einmal die Verwaltungen der Sozialversicherungen, der Krankenkassen und der Gewerkschaften marxiftenrem wachen. Alles, was in Deutschland an berufliche« Verband«« besteht, muß jetzt national eingestellt sein und national geleitet -oerden."
DaS Ermächtigungsgesetz wird auch das Verhältnis zwischen Reich und Ländern von jeder künftigen Reibung fr« ntachen und ein Wahlrecht einführen, nach dem nur einmal alle vier Jahre gewählt wird und alle Ai»d«rparlamente, Provinzial- und Gemeindeverftetnusen dtt-ftm Wnhftrgebnis sich von selbst «»»«passen Haber».
Vizekanzler v. Papen über die deulsche Revolution
Auf einer vaterländischen Kundgebung in Breslau führt« Vizekanzler von Papen unter anderem folgendes aus: IM Jahre sind es her, da der König sein Volk rief -um Kampf um die Befreiung von fremdem Joch. Das Volk stand ans, um für die Freiheit zu sterben, damit Deutschland lebe. Das Jahrhundert der Freiheitskriege fand seine Krönung in Bismarcks unsterblichem Meisterwerk, in der Einigung der deutschen Stämme. 1918 sah sich dieses tapferste aller Völker niedergerungen und zermürbt. Heute ist nun das Un» «hörte geschehen, daß dieses Volk sich wiedergefunben hat. Dt« Ration hat di« Zeit innerer Erniedrigung abgeschüttelt, ste hat erkannt, daß der Staat von Weimar ein Staat von der Gnade -er ehemaligen Feinde war, daß sein Geist und seine Formen den Wünschen derer angepaßt waren, die das deutsche Volk im Zustand endgültiger Niederlage halten wollten. Der tiefste Sinn der heutigen Vorgänge ist di« Auflehnung des deutschen Volkes gegen Sinn und Geist des Versailler Vertrages. Heute erneuert sich die große Genreinschaft der grauen Armeen, die ihren Feuer- Vvanz vier Jahre um die bedrohte Heimat trugen. Wir wollen nicht Vergeltung an den innerpolitischen Gegnern. Wer die nationale Erhebung bekämpft, wird die Macht des Staates zn spüren bekommen. Wir müssen versuchen, alle, die heute noch abseits stehen, von der Richtigkeit und Reinheit unserer Bewegung zu überzeugen. Der wahre Führer bindet die Kräfte seines Volkes an den Staat. Die deutsche Revolution ist uns Herzenssache, auf die kein Schatten irgendeiner Würdelosigkeit fallen dars. Der Reichskanzler hat dies zur Pflicht gemacht, und es wird di« Staatsantorität unter allen Umständen aufrecht erhalten werden.
Wir dürfen nicht Werte zerstören, die für den inneren Aufbau des deutschen Volkes unentbehrlich sind. Niemand soll glauben, daß wir die echten Bolksrechte antasten werben, daß wir das, was die deutsche Arbeiterschaft in gesunder Selbst-
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Ist Dorna» aus clerv fs.es, er» / Vor» Ouskav Des»lslcl »
»In der Tat, mein teures Fräulein, es ist wirklich nichts als treueste Fürsorgel Möchten Sie es doch endlich glauben, wie überaus mir Ihr Wohl am Herzen liegt, daß ich Ihnen die Erde zum Paradiese machen möchte . .
»Wenn es wahr ist, daß Sie mir die Erde zum Paradies« machen möchten, so würden Sie mir gewiß auch eine Mit« nicht abichlagen?"
„Nennen Sie mir dieselbe, teuerste Helen«, sprechen Sie sie aus und ich will sie erfüllen, sofern es irgend in meiner Macht steht.'"
- »So lassen Sie mich sofort nach dem nächsten Bahnhof fahren! Ich muß zu meiner Schwester und ihr beistehen in ihrer Not!"
Der Konsul stutzte und machte ein enttäuschtes Gesicht, Dann sprach er zögend: »Das — mein liebes Kind — hätte wohl — keinen Zweck! Hm! — Sehen Sie — Ihre Schwester — ist io gut wie gerichtet, — wie die neuesten Berichte larrten. Daß ste den Mord begangen hat, um sich den — hml — Besitz des Geldes und der Juwelen zu sichern, ist — leider erwielen. Jugendliche Uebereilung — hml — Was wollen Sie da noch be' ihr? Das — das wäre verfchltl Es ist also wirklich das Beste für Sie. Sie bleiben hier, denn es würde
sich für Sie. deren Vater, deren Schwester-Nun. ich will
es nicht gern ausi'prechenl Es würde sich für Sie schwerlich noch eine Stellung finden, — Sie würden bald der Not, dem Elend anheimfallen! Hier hingegen steht Ihnen alles zur Verfügung: Haus und Hof, die Leute, meine Börse und — mein Herz! Erinnern Sie sich besten, was ich Ihnen anbot, — ich halte es auch setzt noch aufrecht! Sie wissen-"
Er schwieg, denn in diesem Augenblick pochte es an di« Tür und gleich darauf trat die Frau mit einer großen Platte voll der auserle-ensten Speisen herein, die sie auf den Tisch zu setzen begann, während die Tür ein wenig geöffnet blieb.
»Ich weiß genug" rief Selene, ihrer selbst nicht mehr mächtig, im höchsten Zorn „aber das merken Sie sich: Ehe ich darauf eingehe, ehe ich von Ihrer Gnade lebe, Sie «lender, heuchlerischer Schurke, eher erdrossele ich mich lieber! Zuvor
vsvwaÄung anfgsbant Hat, zsftchfta«» werde«. Es liest i« Gegenteil in der Linie der deutsche» Revolution, alles omanisch« Leben zu schütze« und auf ich« die neu« Gesellschaft und d«n ne««n Staat aufzuba«»«. Erst di« außenpolitische Befrei»»«, so sagte der Minister »och, wi»d »eis««, was wir im Inner« erreicht habe». Ich Mächte das dentsch« Volk warne«, seine« innenpolitische« Steg von heute einem außenpolitisch«» gieichzustelle». So heiß di« Herzen für Bott und Vaterland entflammt sein mögen, so kühl uttiffe» wir die außenpolitischen Möglichkeiten und di« weltpolitische Lage be-
ftachftu. Möge diefe« Hinweis da« «-^"7tiinMf»,,,Hz
fein der national«« Bewegung stärke». Dt« national« A». Hebung wird da»« zu einer große« Geschichtsepoche, wen« st« in dieser Stunde freudig und mit hohsm Mut di« gesamte Verantwortung für di« deutsch« Zukunft übernimmt. Helft» St« all», txch wir dt« deutsch« Revolution geivinmr«, wicht ft, dem Sinn«, daß wir über den innenpolitischen Feind enÄo« triunrpht««»», sondern daß ans der deutschen Revolution -«» vvrgech« et» neugeordnetes deutsches Volk, das der WM dft Achtung abnötigt, die diesem deutschen Volke gebührt.
Stolz weht die Flagge Schwarz-Weiß-Rol
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Mit einer großen Flaggenparade ivurde die neue, durch Erlaß des Reichspräsidenten verorönete Reichskrtegsflagge auf allen Schiffen der Reichsmarine gehißt.
Kleine politische Nachrichten
Di« Reichseinnahmeu 1832. Im ordentlichen Haushalt betrugen die Einnahmen des Reiches in den Monaten April 1932 bis Januar 1938 8171,8, die Ausgaben 8425,8 Millionen Reichsmark, so daß stch «in Fehlbetrag von 254Z Millionen Reichsmark ergab. Im außerordentlichen Haushalt ergibt sich für die gleiche Zeit eine Mehrausgabe von 19,1 Millionen Reichsmark.
Mittelstaudspolitik m Preuße«. Die preußische LtaatS- regierung hat eine Reihe von wichtigen Aenderungen finanzpolitischer Natur beschlossen. Für die Schlachtsteuer »oerden Erleichterungen geschaffen, der Tarif wird teilweise bis 30 v. H. gesenkt. Bei der Gewerbesteuer wird zum Schutz des gewerblichen Mittelstandes ein« Berschärsnng -er Steuer auf Zweigstellen von Warenhäusern, Einheitspreis- und Kleinprelsgeschäfden geschaffen. Kür di« notleidenden Land- gemeinden bei Hamburg und Bremen wirb eine Svnderhilft geschaffen.
Jahrestag der Volksabstimmung i« Oberschleste«. Heute vor 12 Jahren, am 29. März 1921, eilten aus ganz Deutschland und selbst aus dem AuSlande Tausende in ihre oberschlesische Heimat, um für Deutschland zu stimmen. Weit über 80 Prozent bekannten stch zum Deutschtum. Trotzdem ivurde durch den ungeheuerlichen Spruch des Völkerbundes bas Land brutal geteilt und die besten Gebiete Polen zugesprochen.
Entfernung beamteter jüdischer Aerzte in Berlin. Der Staatskommissar für Berlin, Dr. Lippertz empfing «in« Reihe von kommissarischen Bezirksbürgermeistern, die darüber Beschwerde führten, daß an den meisten städtischen Krankenhäusern 89—99 Prozent, teilweise sogar 199 Prozent
Auf unserem Bilde sieht man diesen feierlichen Augenblick auf dem Artillerieschulschiff „Bremse", das zur Zeit im Hase« von Sminemünde liegt.
jüdische Kommunisten und Sozialdemokraten als Aerzte tätig seien. Dr. Lippert gab Anweisung, daß die Verträge aller dieser Aerzte zum nächstmöglichen Termin gekündigt werden.
Regier«>cg»!!»aß«aßme« i« Tirol. Die Tiroler Lande» regierung verfügte die svfortige Auflösung des Landesver» bandes des „Republikanischen Schutzbundes". In der Ent- scheidung heißt es, ans beschlagnahmten Schrift«« gehe hervor, daß der Republikanische Schutzbund in Tirol die Be» bindung mit de« Reichsbanner Schwarzrotgold zu staatR widrig«« Zwecken ausgenommen habe. — In der Nähe de» Stadt, auf der Hungerburg, ivurde et« Geheimsender de« sozialdemokratischen 'Partei entdeckt.
Dl« eaglifch-franzvftsche« Besprechung«« t,» L,«»»». Dft
Besprechung zwischen dem französischen FinanzmU:ist«, »«ß dem englischen Schatzkanzler und Handelsmlntster wird fori» gesetzt, um die wirtschaftlichen Punkte öeS Programme» der Weltwietschaftskonferenz noch eingehender zu besprechen Bisher wurde« Finanz- un- Währungsfragen besprochen.
Roosevelt erweitert sein Programm. Präsident RooseveA hat entgegen seine« frühere» Plänen beschlossen, keine Kon» greßfsrien anzusetz««, sondern »rach Erledigung seine» Rot» Programm», das dft 8 Punkte: Banknotgesetz, Biergeftsst Spargesetz, Farmgesrtz und Erwerbslosengesetz enthält, dem Kongreß weiter« Vorlagen über Eisenhahnsanierung, Bi senspeknlation, Bankenreform und ein erweiterte» Srwerb-- losenprogramm »«gehen zu lassen.
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. cwer will Ich doch einen Versuch machen, ob ich mir nicht selbst die Freiheit verschaffen kann!"
! Und blitzschnell, ehe der überraschte Konsul sie aufhalten konnte, war sie durch die Tür entschlüpft und flog die Treppe hinunter und durch die Haustür, auf der der Schlüssel steckte und die ste mit einem Ruck aufschloß, auf den Hof hinaus, über welchen ste beim schwachen Schein des ersten Mondviertels, während schon die Tritte des Konsuls und der Fra« ihrem Ohr hörbar wurden, direkt auf die klein« Pforte in der Mauer, welche sie bei ihrer Ankunft erspäht hatte, zu- eilte. Gin Druck auf die Klinke, di« Pforte war unverschlossen, sie sprang auf. In demselben Augenblick, als der Konsul aus der Haustür auf den Hof stürzte, schlüpfte sie hinaus, an dem soeben von einem Gange zurücffehrenden Chauffeur vorbei und lief, so schnell ihre Füße ste trugen, den bei dem Hause vorbeiführenden Landweg entlang, der unfeinen, sich deutlich markierenden Straß« zu.
»Schnell, schnell, ste darf nicht entwischen, — Emil, Sie links, Liese. Sie rechts, — fangt sie schnelll" hörte ste den Konsul kuchend ausstoßen.
Jetzt war die Straße erreicht, aber nienmnd befand stch in der Nähe, dessen Hilfe sie hätte anrufen können. Und, großer Gott. — der Mann war kein« drei Schritte mehr von ihr entfernt! Sollte die Flucht nicht gelingen? Sollte st« nun abermals in Gefanaenschaft geraten?
Da, als der Mann schon eben nach ihrem Kleid« griff, wandte sie sich blitzschnell um und schlürpfte ihm unter dem Arm hindurch. Dort lag der mächtige Strom, und dort war auch ihre Rettung.
Ihre letzte Kraft aufbietend, atemlos von dem ungewohnten Lauf in dem scharfen Winde, flog ste gleichsam dem nahen Flusse zu. Jetzt stand ste an dem hier etwas erhöhten Ufer und blickte schauernd in die schwarze, gurgelnde Flut hinab. Da nahten sich ihre Verfolger mit lauten Ausrufen des Triumphes, schon streckten sie von neuem die Hände nach ihr aus. Da-
»Lebend bekommt ihr mich nicht wieder! Fluch euch!" gellte es verzweifelnd aus ihrem Munde und st« sprang hin- ab in den Strom.
Helene war stets ein« geschickte Schwimmerin gewesen. Auch jetzt gewann die Lieb« zum Leben dft Oberhand in ihr, und ste beschloß, alles daran zu setzen, um vielleicht von einem der zahlreichen den Strom passierenden Schiffe ausgenommen und gerettet tu werden. Mutig schwamm jft dahin. Da hiftft
sie das Rauschen eines daherkommenden Dampfboote». Schneller schwamm st« weiter, um nicht überfahre« zu w«n den. Gs gelang, der Dampfer fuhr vorüber, aber nun begannen auch ihre Kräfte nachzulassen. Ihve Ginn« verwirrten stch, — wie durch einen Schleier sah st« ein Boot in ihrer unmittelbaren Nähe austauchrn.
»Hilfe, Hilfe!" rief sie mit halberstickter Stimme.
Da traf st« ein heftiger Schlag auf den Kopf, — ß« Begann zu finken, und — die Sinn« schwanden Hr . . ..
- 17. Kapitel.
Es war um die acht« Morgenstunde. In Schloß Schwarzegg herrscht« noch die vornehme Ruhe alter aristo krck» tischer Herrensitze. Dft Dienerschaft ging lautlos der gewöhne ten Arbeit des Aufräumens und Reinigens nach.
Da — ein wilder, gellender Schrei.
„Hilfe — um Gotte» willen — sie stirbt!"
Aus den Gemächern der Gräfin stürzte Mari«, die Kammerfrau, totenbleich und an allen Gliedern vor Schrecks« bebend.
„Was ist denn? Wer stirlst?"
„Die Gräfin — die Gräfin! Wo ist der Gvaf? Er muß es doch schnell wissen! O, mein Gott, wie fürchterlich!"
Da öffnete sich di« Tür. Graf Schwarzegg trat <u» seinen Gemächern, zum Ausreiten gekleidet, ahnungslos doch schöne Gesicht blühend und frisch. Erstaunt dft ungewöhnliche Ansammlung seiner Bediensteten wahrnehmend, rief „Was ist denn los? Was habt ihr, Leute?"
„O, Herr Graf, dft gnädige Gräfin — sie ist tot!"
Kreidebleich geworden, starrte der Graf sie an. -Was reden Sie da? Das ist gar nicht möglich! Meine Fra« ist doch in voller Genesung begriffen!"
Und ohne eine Antwort abzuwarten, stürmte er mitte« durch dft zurückweichen den Diener nach den Gemächern der Gräfin; ihm folgte wankenden Schrittes die Kammerfrau und dahinter, sich drängend di« übrigen Leute. , , -
Ja, es war traurige, entsetzliche Wahrheit! Auf ihre« Schmerzenslager lag Gräfin Eleonore von Schwarzegg, die schlanke Gestalt gekrümmt, die abgemagerftn, durchsichtig«« Hände in die seidene Decke gekrallt, die bleichen Dulderzug« schmerz verzerrt, dft Augen glasig, gebrochen, leichten Schaum auf den Lippen.