Die Regierungskrise in Danzig
Die Nati»«als,zialifte« fordern die Führung in dor Regierung
TU. Danzig, 18. März. Der Danziger Gauleiter öcr NSDAP., Förster, erklärte in einer Kundgebung znr Dan- ziger Regierungskrise, er beanspruche für die Nationalsozialisten als die stärkste nationale Partei die Führung im neuen Staat und fordere für die Nationalsozialisten den Posten des Senatspräsidenten und des Innensenators. Es solle eine Gleichsetzung aller politischen Danziger Verhältnisse mit den reichsdeutschen erfolgen.
Am Dienstag marschierte ein Trupp SA.-Leute vom Gaubüro der Danziger NSDAP, durch die Straßen der Stadt zum Deutschen Generalkonsulat auf dem Dominikwall, wo gemäß der Verordnung des Reichspräsidenten die schwarz- weitz-rote und die Hakenkreuzfahne gehißt wurden.
Die Krise in Oesterreich
Anträge auf Amtsenthebung der Regierung Dollfuß oom uiederösterreichischeu Landtag angenommen TU. Wien, 18. März. Der niederösterreichische Landtag hat einen nationalsozialistischen Antrag angenommen, in dem die Amtsenthebung der Regierung Dollfuß wegen der Verfassungsverletzung durch Erlaß der Notverordnungen beantragt wird. In dem Antrag wird u. a. erklärt, daß die Regierung auf Grund der Bundesverfassung in Anklagezustand versetzt iverden müßte. Weiter wird die sofortige Auflösung des Nationalrates und die Ausschreibung von Neuwahlen verlangt. Ein ähnlich lautender sozialdemokratischer Antrag wurde gleichfalls angenominen.
Außerordentliches Aufsehen erregten Ausführungen des nationalsozialistischen Fraktionsführers Leopold, der unter anderem erklärte, baß die innerpolttischen Geschehnisse, die sich gegenwärtig in Oesterreich entwickelten, einen außenpolitischen Hintergrund hätten. Schon lauge beschäftige man sich in Oesterreich mit der ungarisch- kroatisch-österreichischen Staatsiöee, die GömbvS und Mussolini befürworteten. Dieses Projekt sei von den Christlich- Sozialen und der derzeitigen österreichischen Regierung aufgegriffen morden. Mit diesem Plan hänge auch die Hirtenberger Waffenangelegenheit zusammen. Die Waffen sollten nach Ungarn und Kroatien transportiert werden. Der Redner machte auf die Gefahren außenpolitischer Streitfälle aufmerksam und behauptete, daß tschechoslowakisches Militär an der österreichischen Grenze zmn Einmarsch versammelt fei. In Preßburg seien bereits „Evakuierungen" vorgenommen worden. An der Norögrenze Siibslawiens seien 60 000 Mann südslawische Truppen zusammengezogen, um in Kärnten und Güdsteiermark einzufallen.
Um die Abrüstungskonferenz
Deutschland soll vor grundsätzliche Entscheidungen gestellt werden
In Genf fanden zwischen Macüonald und Paul- Bon c o u r sowie zwischen Aloist und Macdonald Unterredungen statt. Die Besprechungen sollen hauptsächlich der Frage der Ausarbeitung eines TetlabkommenS gegolten haben. Benesch hat bereits die Ausarbeitung des Abkommens begonnen, bas in den allernächsten Tagen den Mächten zur Annahme vorgelegt werden soll. Die deutsche Regierung wird damit vor grundsätzliche Entscheidungen gestellt, da selbstverständlich für sie die Annahme eines Teilabkommens überhaupt nicht in Frage kommen kann. Die Taktik der Gegenseite geht wieder einmal in der Richtung. Deutschland die Schuld für ein Scheiter« der Abrüstungskonferenz zuzuschteben.
Italien wird umworben
Bon maßgeblicher englischer Seite wird der Gedanke einer internationalen Konferenz zur Behandlung -er AbrüstungS
frage autzcichalb von Genf i« Abrede gestellt. E» wird jedoch zugegebe«, daß Macbonald die Absicht hat, nach seinem Genfer Aufenthalt in Italien Mussolini einen Besuch abzustatten. Wie verlautet, dürfte Macbonald in der geplanten Unterredung mit Mussolini versuchen, die AbrüstungS- und Ne- vtsionsfrage zu klären und eine zu enge deutsch- italienische Zusammenarbeit zu verhindern. In internationalen Kreisen besteht am Dienstag der Eindruck, daß von französischer und englischer Seite ernsthaft versucht wird, durch Zugeständnisseinder Flottenfrage eine Aenderung der italienischen Haltung gegenüber Deutschland zu erreichen.
Italien und Deutschland sind Frankreich ein ganzes Geschlecht voraus! Dieses bekümmerte Bekenntnis legt Oberst Fabry, der Vorsitzende des Heeresausschusses der Kammer, in einem Leitartikel im „Jntranstgeant" ab. Er erklärt dort: Die Partie in Genf ist nicht mehr gleich. Adolf Hitler hat hinter sich die große geeinte ganze stürmische Jugend seines Landes, Benito Mussolini auch. Weder Mac- öonald noch Paul-Boncour haben hinter sich eine Jugend. So sind Italien und Deutschland Frankreich um ein ganzes Geschlecht voraus. _
Präsident Roosevelt preist durch
Scharfes Vorgehen gegen Neuyorker Bankherre«
TN. Neuyork, 15. März. Joseph. W. Ha r r i m a n, der Gründer und Vorsitzende des Aufsichtsrats der Harriman Nationalbank and Trust Co. wurde wegen Fälschung von Bawkauszügen zwecks Irreführung des SchatzamtSkvntrol- leurs unter Haft gestellt.—Das Spekulationsgericht bestätigte das Urteil gegen die beiden Generaldirektoren der Bank of United States, Bernhard K. Marcus und Saul Singer, die eine Gefängnisstrafe von 3 bzw. 6 Jahren wegen Veruntreuung von über 8,8 Mill. Mark der Tochtergesellschaft Mnnicipal Safe Deposit Co. erhalten hatten.
Devisenkommissar in den Vereinigte« Staate«
Der Direktor der Bankers Trust Comp., Frederic Kent, der im Kriege Leiter der Devisenabteilung der Federal Reservebanken war, wurde am Montag zum Sonöerkommissar für die Devisentransaktionen ernannt. Kent wird alle Devisengeschäfte der Federal Reservebanken bis znr Wiederkehr normaler Verhältnisse beaufsichtigen.
Bolschaflerwechsel m Washincston?
TU. Washington, 18. März. Wie hier verlautet, hat der deutsche Botschafter von Prittwitz und Gaffron die Enthebung von seinem Posten nachgesucht. sAn amtlicher Berliner Stelle war eine Stellungnahme hierzu noch nicht zu erlangen.)
Kleine politische Nachrichten
IS BezirkSbürgermeifterftellen in Berlin werden neu besetzt. In diesen Tagen sind 16 Bezirksbürgermeisterstellen in Berlin neu zu besetzen, weil dt« bisherigen Inhaber dieser Stellen aus ihren Aemtern scheiden, und zwar teilweise, weil ihre Wahlzeit abgelaufen ist, teilweise aber auch, weil sie in Korruptionsprozessen verurteilt oder ihres Amtes enthoben worden sind. Nur fünf Beztrksbttrgermeister bleiben in ihren Aemtern.
Die Brandftistnng i« Reichstag. I« verschiedenen Zeitungen ist die Nachricht verbreitet, baß van der Lubbe das Feuer im Reichstag allein angezündet habe. DaS trifft nicht zu. Die Ermittlungen des Untersuchungsrichters beim Reichsgericht haben zuverlässige Anhaltspunkte dafür ergeben, baß van der Lubbe die Tat nicht aus eigenem Antrieb begangen hat.
Die Regierungsbildung in Bayer«. DtaatSkommissar Hermann Esser gab zur Regierungsbildung bekannt: „Reichskanzler Adolf Hitler hielt heute noch verschiedene Besprechungen über die Regierungsbildung tn Bayern ab. ES hat sich herausgestellt, daß im Hinblick auf die großen Entschei
dungen, die i» der nächsten Woche erfolgen werde», es durch, aus zweckmäßig ist, auch in Bayern in diesen Tagen noch alle mit der Regierungsbildung zusammenhängenden Fragen so gründlich zu klären, daß eine solide Lösung herbeigeführt werden kann. Mit einem Zusammentritt des Landtags ist deshalb in den nächsten Tagen noch nicht zu rechnen."
Der Haushaltsvoranschlag für die englische« Luftstreit» kräfte für 1S3S, der sich auf 17,4 Millionen Pfund beläuft, wurde im Unterhaus eingebracht. Von Regierungsseite wurde erklärt, daß die weitere Herabsetzung des LnftfahrthanshaltcS um 340 000 Pfund nur mit größter Besorgnis vorgeuommen worden sei.
Die englische Waffenausfuhr nach Ostasieu. Eine schriftliche Antwort auf eine parlamentarische Frage über die Waffenausfuhr nach dem Fernen Osten besagt, daß in der Zeit seit dem 27. Februar Ausfuhranträge für 67 00g iz,2 Millimeter Maschinengewchrpatronen nach China und 150 7,8 Milli- meter Maschinengewehre nach Japan eingereicht wurden. In der Zeit vom 1. bis zum 26. Februar waren Ausfuhrerlaub, nisscheine «ach China auf 20 303 Gewehre mit je 1000 Schuh Munition und auf 6 Millionen Gcwehrpatronen erteilt worden.
Die in Rußland verhafteten Engländer freigelassen. DaS Außenkommissariat der Sowjetunion hat dem britischen Botschafter mitgcteilt, daß alle verhafteten Angestellten der Vickers Electrica! Comp, aus der Haft entlassen worden seien. Sie dürfen Moskau vorläufig nicht verlassen. Die Untersuchung gegen sie werde veiter fortgeführt. Den Engländern werden Sabotage und Schädigung der staatlichen Interessen vorgeworfen.
Politische Kurzmeldungen
Blättermclbungen zufolge sollte beabsichtigt sein, Neichs- außenminister Frhr. von Neurath durch Vizekanzler von Papen zn ersetzen. Dieser Nachricht tritt die Neichsregierung entgegen. Derartige Pläne bestünden nicht. — Die Neichsregierung wird demnächst eine scharfe Verordnung „gegen Tierquälerei aller Art" erlassen. Dazu dürfte das allgemeine Schächtverbot gehören. — Reichskanzler Adolf Hitler hat das Präsidium des Allg. Deutschen Automobil-Klubs zu einer Unterredung empfangen und dabei in großen Züge» seine Auffassung über die Bedeutung des deutschen Kraftfahrwesens bekannt gegeben. — Die Reichstagsfraktion des Zentrums und der Bayerischen Volkspartei, die bisher schon eine lose Arbeitsgemeinschaft bildeten, werden im neuen Reichstag eine noch engere Zusammenarbeit herbeiführen. — Wie der römische Korrespondent der „Münchener Zeitung" mitteilt, hat Kardinal Faulhaber, der aus Anlaß des Konsistoriums in Rom weilt, mit den vatikanischen Kreisen wichtig« Besprechungen über die neue Lage in Deutschland gehabt. Gegenstand dieser Besprechungen war vor allem die Stellungnahme des Zentrums zur Nationalsozialistischen Partei. — Die Sabotage und die gegenrevolutionären Bestrebungen sind in der Sowjetunion so mächtig geworden, daß die ordent. ltchen Gerichte nicht mehr in der Lage sind, sie ausreichend zu bekämpfen. Wie verlautet, werden sich Regierung und Partei mit Hilfe der OGPU. besonders gegen die Mißwirtschaft in der Versorgung mit Lebensmitteln wenden. — Das japanische Kabinett hat für den Ausbau der japanischen Marine im Haushaltsjahr 1938/34 31 Millionen Nen bewilligt. Außerdem wurden vom Kabinett 9 Mtll. Nen zur Bezahlung der Zinsen für ausländische Anleihen bewilligt. — Das Washingtoner Repräsentantenhaus hat die Biervorlage angenommen. Die Vorlage steht den Ausschank von Bier und ähnliche« alkoholischen Getränken mit einem Alkoholgehalt bis zu 8,2 Gewichtsprozent vor, ferner eine Bunbessteuer in Höhe von 8 Dollar je Faß. — Wie aus neuerlichen statistischen Erhebungen hervorgeht, gibt es gegenwärtig in den Bereinigte« Staaten mehr als 12,7 Millionen Arbeitslose. Amerika steht mit diesem Arbeitslosenbestand mit an erster Stelle unt»- sämtlichen Staaten der Erde.
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„2ch Hab« Ihnen einige Fragen vorzulegen." begann di« Konsulin eisig, „und erwarte, daß Sie mir dieselben strikte der Wahrheit gemäß beantworten. In erster Linie also: Sie haben noch «ine Schwester?"
„Ja, gnädige Fraul" versetzte Helen« erstaunt.
„Wie heißt dieselbe und wo befindet sie sich?"
„Sie heißt Gertrud und ist Erzieherin auf Schloß Schwarzeqg in Schlesien!"
Schön!" sagte die Konsulin mit einem unheimliche« Lächeln ..Sagen Sie mir jetzt, was Ihr Vater warl"
..Mein Vater?" entgeanete Helene, plötzlich von einer unheilvollen Ahnung ergriffen. „Mein Vater war Generalagent'"
„Wo lebte er?"
„In Köln!"
„Ah. ausgezeichnet!" sagte die Konsulin schneidend kalt. „Das wollte ich nur festsiellen. Nachdem das nun geschehen ist. werde ich Ihnen einen Zeitungsartikel vorlesen, der. fall» Sie nicht bereits von allem unterrichtet sind. Sie interessieren dürfte, denn dieser Artikel" — sie machte eine klein« Ruhepause — ..dieser Artikel betrifft Ihre Schwester. — Ihr« Sckwester: die Verbrecherin'— die Giftmischerin und Mörderin Gertrud Fellen!"
Helene war die Hände wie zur Abwehr von sich streckend, m!t einem kurzen Schrei zurückgetaumelt. Aber die Konsulin achtete gar nicht darauf, sondern hob mit eisigem Tone zu lesen an:
^Bricq. Ein entsetzliches Verbrechen ist auf dem unfernen Schloß Schwärzen« verübt worden Die Gräfin Eleonore, gelu ren? Komtesse von Strachwih-Waldau war vor einiger Zeit schwer erkrankt und wurde während der Dauer chres Leidens von ihrer Kammerfrau, einer erprobten, langjährigen Dienerin sowie der achtzehnjährigen Erzieherin ihres Töch- terciu-ns nawrus Gertrud Fellen gepflegt. Schon befand sie sich ,ur Freude der Ihrigen aus dem Wege der Besserung, als n.- „rtter den Zeichen entsetzlicher Schmerzen
velichieo. Der von dem verzweifelten Gatten sofort herzu
gerufene Arzt konstatiert« alsbald «ine Vergiftung durch Blausäure. Der Verdacht der Täterschaft fiel bei der gerichtlichen Untersuchung auf die Lehrerin, in deren Taschen man denn auch ein Fläschchen mit dem Rest des Giftes vorfand. Weitere Nachforschungen ergaben das überraschende Resultat, daß die jugendliche Verbrecherin ihre gütige Herrin in unglaublich frecher Weise um eine bedeutende Summ« sowie um zahlreiche kostbare Juwelen bestohlen hatte. Der Wunsch sich den Raub zu sichern, ist demnach jedenfalls die Veranlassung zu der grauenhaften Tat gewesen. Die hartnäckig leugnende Mörderin wurde sofort verhaftet und in das hiesige Untersuchungsgefängnis überführt. Bereits bei der ersten Vernehmung hat sich herausgestellt, daß di« Giftmischerin die Tochter des früheren Generalagenten Felsen in Köln ist, der vor etwa acht Jahren wegen Raubmordes zum Tode verurteilt, der Irdischen Strafe durch Selbstmord entging. Abermals ein« Bestätigung de» Sprichwortes: der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!"
Totenbleich und einer Ohnmacht nah«, hatte Helen« dem kalten Dortrag der Konsulin gelauscht, dl« Hände an ihre Schläfen gepreßt und sich fragend, ob sie denn wache oder ob das nur ein schrecklicher Traum sei, über sie verhängt, um sie zu martern.
„Mein Gott," rang es sich endlich mühsam über ihre Lippen, während Tränen über ihr« Mangen perlten, „ist denn das möglich? Das Ist kein Traum? O, arme Gertrud, — welch« fürchterliche Prüfung für dich!"
.^Aus diesem Artikel geht hervor, daß Ihre Schwester -ine Diebin und Giftmischerin Ist. wie Ihr Vater ein Raub- Mörder war! sagte di« Konsulin mit niederschmetternder Verachtung.
-Gertrud eine Diebin und Giftmischerin? Sine unschul- big Verdächtigte, eine Märtyrerin ist sie. aber «ine Verbre- cherin nun und nimmermehr, so wahr ein Gott im Himmel ist un^ dereinst ihre Schuldlosigkeit an das Licht bringen wird. Wie hätte gerade sie. die eine so unbegrenzte Verehrung für di« gütige edle Gräfin hegte, derselben nach Leben und Gut trachten können! Gott allein weiß, welche Feinde sie in einen so entsetzlichen Verdacht gebracht haben Aber ihre Unschuld wird siegen die Wahrheit wird an den Tag kommen!"
„Denken Sie darüber wie Sie wollen!" sagte die Konsulin spöttisch. „Jedenfalls werden Sie begreifen, daß ich
mein« Kinder nicht länger in de« Händen einer Person lasse« kan«, deren Verwandt« sich als ruchlos« Verbrecher erwiese«. Dort liegt Ihr Lohn! Ich erwarte, daß Sie dinne« zwei Stunden mein Haus verlassen haben werden!"
„Mi! dem Entschluß, noch heute mein« Stellung auszn- qeben. kam ich hierher!" versetzt« Helene, stolz das Haupt hebend und ihrer Feindin fest ins Auge sehend. „Mein „Gehalt" nehme ich selbstverständlich. — ich Hab« das Geld durch redliche Arbeit verdient!"
Sie nahm das Geld, verbeugte sich kalt und verließ mit stolz erhobenem Haupte den Salon, ohne das höhnische Lache« der beiden Damen, das hinter ihr drein tönte, zu beachten. — Als Helene die Tür hinter sich geschlossen hatte, mußt« ste sich erst einen Moment an di« Wand lehnen, denn es wurde ihr plötzlich schwarz vor den Augen. Zu schwer war der Schicksalsschlaq, der sie, die Ahnungslose, so jählings betroffen hatte. Und doch war es nicht ihre plötzlich«, schimpfliche Entlassung, was sie so gewaltig erschütterte, sonder« zumeist das entsetzliche Geschick der teuren Schweller, von dem st« nicht die geringste Ahnung gehabt hatte. Da erinnert« sie sich, daß jeden Augenblick ein Lakai oder eine Dienert« kommen könne. So suchte sie sich zu fassen und wankte mühsam di« Trepp« hinauf nach ihrem Zimmer. Dort sank sie auf einen Stuhl und rang verzweifelt die Hände.
„Ist es denn nur denkbar?" schluchzte ste. hier endlich sich selber überlassend, fassungslos. ..Gertrud unter solch einem emvörenden Verdacht verhaftet? Ich muß sofort hin und ihre Unschuld an das Licht zu bringen suchen! Ich darf nicht müßig weinen und klagen. — ich muß den Kovk ove« behalten und handeln!" ^
Und sie erhob sich hastig, eilt« auf den Boden der B,^ und holt« selbst ihren Koffer herunter. Dan« begann ste m
rbaster Eile zu packen. . »
Plötzlich unterbrach sie ihre Beschäftigung und e,lte nach Kinderzimmer zu Martha Busse, ,.
„Fräulein Martha " rief sie. „denken Sie sich, ^ issen worden und muß sofort zu meiner Schwell q reisen! Mein Gepäck ist mir aber dabe' läll'9> ^ 'rve Fran Mutter es m-Neicht für mich in Derwcchrung y- ? Nur auf einige Tage! Vielleicht bilden «s i »ach, wen« ich Ihne« «ein« künftige Adresse m.tteilek"