Aus Stadt und Land
Calw, den 16. März 1983.
Urah-e» Großmutter, Mutter mU> Kind
Abschluß der Hauswirtfchaftlichen Ausstellung „U-r- Mne. Großmutter. Mutter und Kind" sind für die Teilnehmer «, der mit der Modellschau verbundenen Preisfrage vier Großgowinne und 4« Trostpreise ausgelost worden. Den Gewinnern wird alsbald Kenntnis gegeben werden. Wie wir noch erfahren, ist ein Großteil der vtelbewunderten kulturgeschichtlich interessante» Mobellschau von Schreinermeister W. Pfrommer, Inhaber einer kunstgewerblichen Schreineret in Göppingen, einem Sohne des hier im Ruhestand lebende» Bremsers Wilhelm Pfrommer, entworfen und ausgeführt worden.
Generalversammlung der Darlehenskasse Ostelsheim
Unter dem Vorsitz von Bürgermeister Pape fand am letzten Sonntag auf dem Rathaus die 20. Generalversammlung des Darlehenskassenvereins Ostelsheim statt. Mit herzlichen Begrüßungsworten an die Erschienenen eröffnete der Vorsitzende die Versammlung. Anläßlich des Volkstrauertags gedachte er mit ehrenden Worten der Gefallenen im Weltkrieg und forderte die Anwesenden auf, zum Zeichen treuen Gedenkens an unsere toten Helden sich zu erheben. Darauf wurde in die Tagesordnung etngetreten. In längeren Ausführungen schilderte der Vorsitzende die Entwicklung der Genossenschaft seit deren Gründung. Nur wenige konnten sich damals entschließen, ihren Beitritt zu erklären, dagegen zählt die Genossenschaft heute 16Ü Mitglieder, es dürfte kaum noch ein« Familie hier sein, die nicht Mitglied ist Diese Anfwärtsbewegung ist nicht zuletzt der intensiven Tätigkeit deS Rechners in Gen nchast mit dem Vorstand zuzuschreiben. Die Jahresrechnung des abgelaufenen Geschäftsjahres wurde von Rechner Wilh. Gehring vorgetragen und ergibt in Zahlen ausgedrückt folgendes Bild: Der gesamt« Borumsatz betrug 267110 RM., der Buchumsatz 1416102 NM. Der Reingewinn betrug 1016,34 RM.. wovon auf di« Geschäftsanteile 8 Prozent Dividende verteilt werden. Trotzdem die allgemeine Wirtschaftslage keine rosige genannt werden konnte, war es der Darlehenskasse im letzten Jahr möglich, jederzeit mit eigenen Mitteln zn arbeiten und in den meisten Fällen allen anfallenden Wünschen zu entsprechen. Letzteres war aber nur möglich durch Aufbietung aller Energie seitens des Rechners, darnach zu trachten alle verfügbaren Mittel zu erfassen, und in zweiter Linie durch das große Vertrauen der Mitglieder zu ihrer Dorfbank. Der Rechner richtete ermahnende Worte an die Anwesenden, auch in Zukunsi der Genossenschaft die Treue zu halten. Namens des Aufsichtsrats sprach der stellvertretende Vorsitzende Gottlob Repp- hun dem Vorstand und Rechner für Ibre Mübewaltung den Dank aus und erteilte ihnen Entlastung. Bürgermeister Pape referierte dann noch über di« Verwendung von Steuergutirbeinen. Seine Ausführungen wurden mit größtem Interesse verfolgt und dürften auf fruchtbaren Boden gefallen iein. Zum Schluß mußten Neuwahlen vorgenommen werden. AuS dem Vorstand hatten statutengemäß anszusiheß den Wilh. Hang und Wilh. F e n ch e l. Elfterer lehnte mit Rücksicht aus seine Gesundheit eine Wiederwahl ab. letzterer wurde durch Zuruf wiedergewählt: neu hinzugewählt wurde Wilh. Sixt. Die aus dem Aufsichtsrat ansscheidenden Mitglieder sind Wilh. König, Gottlob Repphun und Gott- hilf Sixt, sämtliche wurden durch Zuruf wiedergewählt. Mit Dankesworten an die Erschienenen konnte daraus di« Versammlung vom Vorsitzenden geschlossen werden.
Rom Nathanz Altensteig
Ein am 27. Februar abgehaltener Brcnnholzverkauf, bei welchem 1606 RM. erlöst wurden, wird genehmig!. D«r Durchsthntttserlös ist 94 Prozent der Forsttare. — Von der Stäbi. Forstverwaltung wurde b«r Hvlzhauerakkordvcrtrag auf 1. März 1033 gekündigt. Der neue Vertrag ist abgeschlossen und enthält zum Teil die gleichen Löhne wie bisher, teilweise auch etwas niedrigere Die neuen Lö'-ne sind den
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»Gewiß, Fräulein Felsen, sehr gern!" versetzte die Wärterin bereitwillig. „Aber — Sie sind entlassen worden? Wie kommt denn das?"
„Ich werde es Ihrer Frau Mutter Mitteilen, von der Sie es dann ausführlich erfahren wcrdenl" entgegnet« Helene hastig. „Für jetzt — würden Sie so gut sein, mir ohne Verzug «in Auto zu besorgen? Ich muß fort, so schnell wie nur möglich!"
So trug sie dann mit Hilfe der Bonne, der es gelungen war. in unmittelbarer Nähe der Villa ein dort haltendes leeres Auto zu bekommen, ihr Gepäck selbst hinunter und verließ so gleichsam fluchtartig das ungastliche Haus, in welchem sie so wenig frohe Stunden verlebt hatte.
Sie betrachtete den Chauffeur, der ihr den Koffer abnahm — es war ein langer, häßlicher Geselle — gar nicht, sondern stieg, nachdem sie sich non Marcha Busse verabschiedet und dem Chauffeur die Adresse der Frau Busse als nächstes Ziel genannt hatte, schnell ein. worauf der Wagen eilig davonfnhr.
Keins der Mädchen sah es, daß der Autolenker dem am Fenster seines Zimmers stehenden Konsul vertraulich zunickte, was jener mit einem Wink der Hand und mit einem unverkennbar schadenfrohen, satanisch frohlockenden Lächeln beantwortete.
16. Kapitel
Helene war so ganz von dem Gedanken an Gertrud und deren traurigen Geschick erfüllt, daß sie das Kränkende ihres Abschiedes aus dem Fricsenschen Hause, in welchem sie nach besten Kräften gewirkt Hütte, gar nicht voll empfand. Als sie aber so in der Ecke lehnte, ohne des rasenden Tempos zu achten, in welchem das Auto dahinfuhr, ohne auch den Tränen zu wehren, die unaufhaltsam über die zarten Wangen rannen, stieg ihr plötzlich das Bild des Geliebten auf, und ihr Schmerz wuchs riesengroß empor.
In einigen Tagen wollte er kommen, um sie abzuholen und zu seinem Onkel zu führen. Um keinen Preis durfte er he dann m dem Friesenschen Hause suchen. Auf jeden Fall
staatliche» angsgliedevt, u>elche auf 90 bis 35 Prozent gesenkt wurden. — Auf ILO Km. Stammholz aus Hochdorfer Wald und Hagevald wurde ein Preis von 45 Prozent geboten. Das Angebot wurde angenommen. — Di« Forstverwaltung beantragt, aus Anlaß der Neuaufstellung des Waldwirtschaftsplans, die Anschaffung vvn 484 neuen AbteUungs- tafeln zur Bezeichnung von Abteilung«» in den Stadtwaldungen, da die seitherige» nicht mehr brauchbar sind. Dt« neuen Tafeln sollen nicht wie bisher aus gewöhnlichem Blech, sondern ans reinem Zinkblech hergostellt rverden, da sich erwiesen hat, daß Zinkblechtafeln sehr dauerhaft sind Nach den eingeholten Angeboten der Flaschner und Maler kommt eine Tafel auf 57 Rpf. zu stehen. Die Lieferung der »»bemalten Tafeln wird an die hiesigen Flaschner gemeinsam um 22 Rpf. und die Bemalung dem Malermeister Jocher um 35 Rpf. je Tafel bei dreijähriger Garant!« vergeben. — In letzter Zeit kommt es öfters vor, baß Brennholz aus den Stadtwaldun- gen abgeführt wird, ohne -atz dasselbe bezahlt ist ober ohne daß von der Stadtpfleg« die Abfuhrerlaubnis erteilt wurde. Die Städtische Forstverwaltung schlägt vor, strenger als seither gegen diesen Unfug vorzugohen. Es wird beschlossen, bei solchen Holzkäufern, di« unberechtigterweise Holz abführen und bei denen eine Vertragsstras« nicht beizutreiben ist, das Holz zu beschlagnahmen und evtl, zum Wiederverkauf zn bringen. — Die Mlnisterialabteilung für die höheren Schulen teilt mit, daß der Lehrer Karl Langbein, Dchulprak- tikant an der evang. Bismarckschule in Stuttgart, auf die erledigte Reallehrerstelle als Amtsverweser bestellt worden sei.
Badischer-Hof-Lichtspiele
»Kreuz und quer durchs Mittel m««r" betitelt sich der neueste Reisefilm aus der Gemeinschaftsproduktion der Döring-Ftlm-Werke Hannover und dem Norddeutschen Lloyd Bremen. Die glückliche Verbindung zwischen S'chif- fahrtslinie und Filmwerk ermöglichte es, einen Film zu schassen, wie er an Schönheit und Anschaulichkeit bislang nicht gezeigt wurde. Portugal, Spanien, Madeira, Teneriffa, Gibraltar, Algier, Italien, Hellas, Konstantinopel, das ge lobt« Land Palästina mit den biblischen Steppen und schließlich Aegypten bieten sich dem entzückten Auge dar. Landschaften, Volkstypen und Sitten wechseln in bunter Reihenfolge und werden in tiefster Eindringlichkeit dem Beschauer nahc- gebracht. Beglcitvortrag Achim v. Winter selb. (Näheres im Anzeigenteils
Wetter für Freitag und Samstag
Der Hochdruck über dem Festland hat sich abgeschwächt. Für Freitag und Samstag ist aber immer noch vorwiegend trockenes, wenn auch zeitweilig bedecktes Wetter zu erwarten.
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Nagold, 15. Marz. Ein« Zeitungsanzeige der NSDAP, und der amtliche Hinweis, daß die staatlichen und städtischen Gobäude bis zur endgültigen Regelung der Reichssarben die schivarzweißrote Fahne und bi« Hakenkreuzfahne zu hissen haben, waren der Anlaß zu einer riesigen Kundgebung, die am Oberamt ihren Anfang nahm und iveiter ging zum Rat- lmus, zum Arbeitsamt. Bahnhos, Postamt, Seminar, Amts- >rericht, Ortskraukenkaffe, hinauf zum Mtlitärgenefungsheim Waldcck. Mit Musik und Spiclleuten, di« TA. mit der Haken- kreuzia'me und der Stahlhelm mit dem alten ruhmreichen Banner, marschierten die Kolonnen von Beamtung zu Be- amtung, um jeweils die beiden Fahnen zu hissen. An jeder Beamtung wurde eine Ansprache gehalten.
Egenhausen, 15. März. Anläßlich Kanaltsationsarbeiten in der Gemeinde Egenhausen, wobei eine Anzahl Arbeitsloser beschäftigt wird, arbeitete am Montag nachmittag der 23jähr. ledige Flaschner Julius Braun vom Ehausseehaus im Ge- meindestcinbruch ans dem Kaps. Plötzlich löste sich die Gesteinsschicht, auf welcher er stand, so daß er einige Meter in die Tiefe stürzte, Geröll und Gestein fielen auf den Bedauernswerten nieder. Schwerverletzt wurde er mit dem Sanitätsauto ins Nagolder BeztrkskrankenhanS eingeltefert.
SCB. Tübingen, 15. März. Nach dem Polizeibericht wurde ein Mähriger Mann, der in der Wirtschaft znm „Bären"
muß:« sie sofort von Frau Busses Wohnung aus einige Zeilen an ihn richten und ihn von ihrer eiligen Abreise nach Bricg in Kenntnis setzen. Sie fragt« sich nur noch, ob sie ihm auch die Verhaftung ihrer Schwester mittcilen sollte. Was würde er dazu sagen? Würde er einem Mädchen die Trere halten, deren Schwester des Giftmordes, wie des gemeinen Diebstahls verdächtigt, im Gefängnis schmachtete und auf deren Namen, wenn' sie auch unschuldig war, dennoch immer ein Schatten hasten blieb? Und wenn er vollends erfuhr, daß ihr Vater ein Raubmörder gewesen war! Dann erst war alles vorbei! Gewiß, er liebte sie, zweifellos, aber trotzdem mußte zwischen ihnen alles vorbei -sein, sie m-stte ihm sein Wort zurückgeben. das war sie ihm schuldig. Sie mußte ihm ihr« traurigen Familienverhältnisse Mitteilen und ihn bitten, sie zu vergessen! Mochte auch ihr Herz darüber brechen. — wenn er nur nicht unglücklich wurde!
Noch immer fuhr das Auto in unverminderter Schnelligkeit dahin, obwohl das Hänsermecr der Stadt längst hinter ihr lag. Dunkles Gebüsch tauchte zu beiden Seiten der Straße auf, und von links schimmerte wie ein breites Silberband der mächtige Strom herüber, dessen Wogen eine frische Brise auf den Strand rollten.
Plötzlich erinnerte Helene sich, wo sie sich befand. Erstaunt, noch immer ihr Ziel nicht erreicht zu haben, sah sie aus dem Fenster. Barmherziger, was war denn das? Di« Häuser der Stadt verschwunden — eine offene Landstraße — eine wildfremd« Gegend! Der Chauffeur mußte sie falsch verstanden haben — auf jeden Fall! Sie klopfte an das nach dem Sitz des Chauffeurs führend« Fenster. Er hörte nicht. Sie suchte die Tür zu öffnen, — kein Drücker befand sich an der Innenseite, weder rechts noch links. Sie wollte eins der Fenster herablafsen, um Hilfe rufen, — beide blieben unbeweglich.
Lin« fürchterlich« Angst bemächtigt« sich ihrer, und verstärkt begann sie abermals an das Fenster des Chauffeurs, wie an die Wagenfenster zu pochen und zugleich um Hilfe zu rufen, als plötzlich — ihr Blut erstarrte vor Schreck — das Auto in einen engen Weg einbog und nach kaum fünf Minuten Fahrt vor einem Landsitz hielt, der, ringsum von einer Mauer umgeben, einen seltsam abgeschlossenen, unheimlichen Eindrrrck machte.
Lautes Hupen mochte ein Zeichen sein, denn alsbald wurdr das hohe, feste Tor, an dessen Seit« eine kleine, eisen
den Reichskanzler öffentlich beleidigte, in Schutzhaft ge»»Ulmen. Er steht seiner Bestrafung entgegen.
SCB. Rottweil, 15. März. Die Firma Augsburger hier hatte eine Modenschau in der Ltederhalle angesagt. Die Modenschau ist aber von de» Nationalsozialisten, die mit Schildern vor dem Saaleingang erschienen waren, verhindert worden und hat nicht stattgefunden. Die gelösten Eintrittskarten wurden wieder zurttckgenoinulen. Der Saal war bereits voll gewesen.
SCB. Zuffenhausen, 15. März. Stadtpfarrer Dr. Schenkel hat rm Interesse seines kirchlichen Dienstes alle seine politischen Beziehungen gelöst. Er wird sich ausschließlich dem kirchlichen Dienste widmen: damit entspricht er auch einem Wunsche seines Kirchengemeinderats.
SEB. Stuttgart, 15. März. Die Abgeordneten Dr. Schott, Dr. Wider und Hirzel der Deutschnationalen Bolkspartei im Württ. Landtag haben folgende Anfrage an bas württ. Staats- Ministerium gerichtet: Am 1. April 1033 läuft bas Realsteuer. Sperrgesetz ab, das bisher verhinderte, in wirksamer Weis« die zum Schutz des Mittelstandes erforderliche» Sonderzuschläge zur Gewerbesteuer für Warenhäuser, Einheitspreis- und Großhandelsgeschäfte zn erheben. Wir fragen an, ob das Staatsministerium beabsichtigt, baldigst die nunmehr gebotene» Möglichkeiten restlos anszunützen.
SCB. Heilbronn, 15. März. Der Polizeibericht meldet: In Ausführung der Anordnung des Polizeikommissars für Württemberg wurden heute bei den Funktionären des Reichsbanners und der Eisernen Front Haussuchungen durchgeführt und einzelne derselben in Schutzhaft genommen. Im Rahmen dieler Ermittlungen wurden bei einem hiesig«» Weinhändler 4 Karabiner beschlagnahmt.
SCB. Heilbronn, 15. März. Nachts wurde die Wohnung des sozialdemokratischen Reichs- und Landtagsabgeorbneten Ulrich in seiner Abwesenheit von sechs SA.-Leuten durchsucht. Die Polizeibirektion Heilbronn teilte der Frau deS Abg. Ulrich auf ihre Anfrage mit, bah sie keine Weisung zn der Untersuchung erteilt Hab«.
eld-, Bo!ks- und Landwirtschaft
Börse
SEB. Stuttgart, 15. März. Infolge Aufhörens der Kauflust und Vornahme von Realisationen kam es am Aktienmarkt zu Kursrückgängen. Am Nentenmarkt waren die Kurs- Veränderungen gering.
LC. Berliner Produktenbörse vom 15. März
Weizen, märk. 108—200: Roggen, märk. 155—157: Brau- gerste 172—180,- Futter- und Jndustriegerste 163—171: Hafer, märk. 126—129,- Weizenmehl 23,25—27,10: Roggenmehl 20,80 bis 22.65; Weizenkleie 8,75—9: Viktoriaerbsen 21—24: Kl. Speiseerbsen 19—21; Futtererbsen 13-15; Peluschken 13 bi» 13,75; Ackerbohnen 12,50—14,50; Wicken 13,50—14,50: Lupinen, blaue 0—10,50; bto. gelbe 12—13.25; Seradella. neue 17—28,- Leinkuchen 10,80; Erdnußkuchen 10.70; Erdnußknchenmehl 10,40; Trockenschnitzel 8,70; Extrahiertes Soiabohnenschrot 40 Prozent ab Hamburg 9.40—9,60; dto. ab Stettin 10,40; Allgemeine Tendenz: ruhig.
Viehpreis«
Lorch: Karren 170, Kühe 205—320, Jungvieh 119—246 —
Reutlingen: Ochsen 320—450, Kühe 250—390, Kalbinnen 260 bis 360. Rinder 80—260 Pferde 350—1000 — Schüssen-
-isied: Ochsen 100—270, Kühe 235, Kalbeln 220—285, Jungvieh 90—190
Dckweinepreis«
Buchau a. F.: Mtlchschweine 10—22 „E. — Bühlertannr Milchschweine —22,50 — Lorch: Milchschweine 18—24
— Niederstetten: Milchschweine 17—20 — Reutlingen:
Milchschweine 17—24, Läufer 33—46 .6. — Schussenriedr
Mtlchschweine 20—22,60 „6. — Tettnang: Ferkel 15—24 —
Waldsee: Milchschweine 17,50—21 — Weikersheim: Milch,
schweine 17.50—21
Die örtlichen Klet chandclZpreise dürfen selbstverständlich nicht an dem Börsen- und lTrosiba idelspreisen gemessen werden, da für jene noch di« loa Wir»sch<is»lich-Ii ? ersebr^tosten in fluschlao kommen Die Tchristtto
'S
beschlagene Pjorte in der Mauer wohl den Eingang für Fuß- gänger bildete, geöffnet das Aulo fuhr auf den Hof und hielt vor e-nem einstöckigen villenartigen Gebäude, das, wie es sch en. rings von wildem Wein umlaubt war.
Der Chauffeur rang aus dem Wagen und öffnete mit boshaft grinsendem Gesicht die Wagentiir.
»Da wären wir!" sagte er »Bitte Fräulein steigen Sie aus!"
»Was soll das heißen?" rief Helene mit angstpochendem Herzen sich gewaltsam zur Ruhe zwingend. »Weshalb haben Sie m ch hierhergefahren, anstatt nach der Adresse, di« ich Ihnen angab?"
»Bitte steigen Sie aus!" wiederholte der Mann ohne auf chre Frage zu antworten.
Von einem plötzlickzen Gedanken erfaßt, sprang Helen« leichtfüßig aus dem Wagen und eilte an dem Chauffeur vor- über aus das Ausgangstor zu Sie hatte im Sinne, durch dasselbe zu entfliehen, allein schon kam sie zu spät. Ein« groß«, stämmige häßliä)« Frau m-t dünnem, gelbem Haar hatte soeben den geöffneten Flügel bereits wieder geschloffen und ein großes Schloß vorgelegt.
„Mein Gott, weshalb halten Sie mich hier fest? Was wollen Sie von mir?" rief die Arme voller Todesangst. „Hilfe — Hilfe! Hört mich denn niemand? Hilfe — Hilfe!"
„Schreien Sie nur soviel Sie wollenl" lacht« der Chauffeur „Hier hört es keiner, das können Sie mir ruhig glauben!"
Die Frau aber sagte kalt: „Kommen Sie mit in das Haus!"
»Ich will nicht, — ich verlange meine Freiheit!" schrie He- lene außer sich und sie eilte nach der Pforte und rüttelte an derselben Umsonst, dieselbe war verschlossen.
Die Frau war ihr langsam gefolgt, ergriff sie leidenschaftslos am Arm und murrte mißmutig:
»Wehren Sie sich nicht, — es geschieht Ihnen nichts! Sie werden es hier sehr gut haben!"
»Was bedeutet denn das alles nur?" rief Helene, in Tränen ausbrechend. »Weshalb hält man mich hier fest? Sie kennen mich doch gar nicht! Vielleicht ist es ein Irrtum! Ich bin fa nur eine arme Erzieherin! Ich besitze nichts außer meinen geringen Habseligkeitenl Lassen S-e'mich doch fort!"
(Fortsetzung folgt.)