Dieser Wendezwiespalt musste und muss noch verkraftetwerden. Ist es da nicht verwunderlich, dass das Jammernlaut wurde?aus dem Bauch heraus verstehen kann, sondern dassaufmerksames und emotionsloses Nachforschen hilfreichsein kann.Wenn ich am Wochenende wieder in den Schwarzwaldkam, wurde ich öfter gefragt:„Wie sieht es denn aus dadrüben – wie lange müssen wir die denn noch verhalten?“Wenn ich montags dann wieder in Sachsen landete, warich wieder mittendrin in der vorher geschildertenSituation.Ich glaube, gerade in einem Geschichtsverein ist mansich bewusst, dass man die Gegenwart und auch dieÄußerungen der Gegenwärtigen nur dann richtigverstehen kann, wenn man versucht, sie aus ihrerGeschichte heraus zu verstehen. Man weiß in einemGeschichtsverein auch, dass man Geschichte nicht nurGenauso ist es beim Verständnis zwischen Ossi undWessi. Man muss bereit sein, sich in die einzelnenSituationen der Betroffenen hineinzudenken, und manmuss bereit sein, Klischee-Vorstellungen abzubauen.Dann merkt man, dass auch im Westen nicht alles Goldist, was glänzt, und dass im Osten jeder Einzelne enormeLeistungen auf sich nehmen muss. Man bekommt hübenund drüben nichts geschenkt.Als Ausschnittsdokumentation für das, was in 20 Jahrengeleistet wurde, noch einige statistische Werte, die sichauf das Land Sachsen beschränken:22
