übernommen, 1967 waren die Kapitalentnahmen der Gesellschafter so groß, dass eine Fortführung des Betriebs unmöglich wurde. Am Rotenbächle sind zumindest bis zum Jahre 1860 noch folgende Sägemühlen betrieben worden: ,,IJnter-Röthenbach"-, sowie die Schwanner ,, Oberröthenb ach" -S ägmühle. Ferner ist im Jahre 1390 urkundlich in Höfen, damals ,,zte demHofe", eine Sägemühle erwähnt. Der ,,Hof" lag und liegt, von der Förtelbachmün­dung aus gesehen, diese ungefähr in der Mitte des Ortes liegend, talaufwärts, und wird heute noch ,,Hofraite" genannt, in deren Bereich sich meh­rere Häuser befinden. halten. Die Verpflichteten konnten für die Unter­haltung unentgeltlich Holz aus den umliegenden Wäldern der Herrschaft, dem Herzogtum Würt­temberg, herbeischaffen. Ferner waren jedes Jahr zwei Heller Bodenzins zu entrichten. Der Grund und Boden gehörte nach wie vor der ,,Herrschaft", daher handelt es sich um einen Lehensvertrag mit der teilweisen Vereinbarung einer,,Erbbaupacht". Auch dieser Betrieb ist aufgelassen worden. Ebenfalls außerhalb des Ortes Calmbach, an der Kleinenz gelegen, befand sich die ,,Aeulenssäg­mühle". Sie wurde im Jahre 1,677,in der Zeit des zunehmenden Holzbedarfs, gegründet. In den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde der Betrieb eingestellt. Da die Säge nur mitWasserkraft betrieben werden konnte, ist anzunehmen, dass sie am Förtelbach gelegen war, also am Eingang des Gebiets ,,zum Hofe". Der Unternehmer Leo hat die Säge 1843 mehr oder weniger neu erstellt, später fortgeführt von seinem Schwager Wilhelm Lustnauer. Die Säge wurde 1390 vom Markgrafen von Baden erstellt, da er auf ihr das Holz aus den Wäldern des Förteltales und des Hengstberges ­dieses Gebiet gehörte bis zum Jahre 1603 zum lJnteramt Lie­benzell und damit zum Besitz des Markgrafen von Baden ­einschneiden lassen wollte. ,,2'ü dem Hofe" war damals staatsrechtlich zum Oberamt Neuenbürg zugehörig, daher württem­bergisch. Folglich musste Graf Eberhard vonWürt­temberg dem Markgrafen zur Errichtung einer Sägemühle eine Genehmigung erteilen. Der Mark­graf von Baden überließ die Ausübung der Säge­rei in Lehensform einem Bürger der ,,Hofraite". Das Gebäude besteht noch, aber die Sägerei ist vor ca. 40 Jahren eingestellt worden. AIte Sägmühlen in Calmbach Die ,,Böhmles-Sägemühle", die etwa 10 Minuten unterhalb des Ortes an der Großenz lag, erscheint erstmals in der Bau­und Floßordnung vom 28.07.1588, erlassen vom Herzog von Württem­berg. Fünf Einwohner von Calmbach haben mit dem Vogt des Oberamts Neuenbürg, Leiter des Amtes, Vorsitzender der Amtskörperschaft bzw der Amts­versammlung und Vorsteher der Stadt Neuenbürg, sowie mit dem Forstmeister einenVertrag u. a. des Inhalts geschlossen, dass die Einwohner sich ver­pflichten, eine ,,Ploz­bzw. Eisenmühle" zu errich­ten und das bereits vorhandene Wehr zu unter­Weiter abwärts, auch an der Kleinenz, befand sich die im Jahre 1785 im Schultheissenprotokoll er­wähnte ,,Zimmersägemühle". Sie brannte 1871 ab, wurde wieder aufgebaut und wird schon seit vielen Jahren, bis heute, von der Firma Kappler betrieben. Weitere abgegangene Sägmühlen im Oberen Enztal Im Jahre 1488 werden in den Bestimmungen der Murgschiffer von Gernsbach die ,,Kath­und Lap­pachmühlen" als schifferschaftliche Sägen mit jeweils 4.400 jährlichen Bortschnitten aufgeführt. Die ,,Kathmühle" stand oberhalb der Rohnbach­mündung an der Enz, die hier früher Kathbach hieß. Die ,,Lappachmühle" lag am Lappach, ent­springt unterhalb von Aichelberg und mündet in die Enz in Enzklösterle, gegenüber dem Hotel ,,Waldhorn". Diese Mühle war die Vorgängerin des späteren Sägewerks Erhard. Gesägt wurde bis zum Jahre 1970, dann brannte das Werk ab. Auf dem Gelände steht heute ein Hotel Garni. Zt den älteren Sägen gehörte auch die Sprollen­mühle, die von drei Calmbacher Bürgern betrie­ben worden ist. Später hat die Familie Schanz aus Sprollenhaus dieses Werk, versehen mit zwei Säge­hallen, in denen die wertvolle Enztalkiefer, meist an den Osthängen des Groß- und Kleinenztales wachsend, eingeschnitten worden ist, gekauft. Die Enztalkiefern wurden Jahrzehnte lang jeweils im Frühjahr im Gasthof ,,Anker" zu Calmbach von der Forstverwaltung versteigert. Aus der ganzoa BRD reisten Bieter an. Große Abnehmer waren u.a. die Gebr. Kaspar aus Birkenfeld, die nach dem 2. Weltkrieg, wegen des großen Bedarfs, massen­weise Fenster aus Kiefernholz hersfellten, nachdem sie die Kiefern im Wege des Lohnschnitts von Sägewerkern einschneiden ließen, meist Kiefern­Blockware, mit einer Starke von 50 mm, Länge 5 m. 22