d.h. es ist festgelegt, an wie vielen Tägen im Jahr jeder Anteilseigner Holz auf eigene Rechnung einschneiden darf. Die Verwertung des eingeschnittenen Holzes, der Bretter und Dielen erfolgt ebenfalls auf eigene Rechnung. Eine Gesellschaft im juristischen Sinne besteht daher nicht. Für unser Heimatgebiet wird insoweit an die ,,Aichelberger Sägmühle" im Kleinenztal, unterhalb Aichelberg, erinnert, die auch eine ,,Teilhabersäge" gewesen ist. Die eingesetzten Sägemaschinen ,,segmüle" täglich 60 bis 70 Dielen eingeschnitten werden. Kurbelsägen (,,Eisenmühlen5') lösen die Klopfsägen ab Nach dem 30jährigen Krieg wurden die Plotzbnn. Klopfsägen immer mehr durch sogenannte ,,Eisenmühlen" ersetzt. Darunter sind,,Kurbelsägen" zu verstehen. Sie werden so genannt, weil die Welle des Wasserrads und die Kurbel wegen der starken Beanspruchung aus Eisen bestehen mussten. Zunächst ist festzustellen: Sämtliche nachfolgend abgehandelten Sägemaschinen sind mit Wasserkraft betrieben worden. Über ein großes Mühlrad fielWasser herab, so dass sich dieses drehte und eine damit verbundene Maschine in Bewegung setzte. Im Einzelnen geschah dies wie folgt: Klopfbzw.Plotzsäge, siehe Bild 1 Diese Art von Sägemaschine war die älteste und einfachste im Nordschwarzwald, auch,,Plozmühlin" genannt. Ihre mechanischen Teile waren vorwiegend aus Holz gefertigt. Der Bau einer derartigen Vorrichtung war daher einfach und nicht teuer. Der Antrieb erfolgte über Wasserkraft, ein Mühlrad, welches auf einer Eichenwelle angebracht war, die etwa die Gebäudebreite einnahm. Etwa in der Mitte derWelle waren zweihölzerne Nocken eingelassen. Darüber war in einer hölzerrren Führung der Sägerahmen mit einem Sägeblatt angebracht. Sobald sich das Wasserrad drehte, hob jeweils ein Nocken den Sägerahmen hoch und ließ ihn wieder herunter,,plotzen" und führte dabei den Sägeschnitt aus. Der fallende Sägerahmen wurde von einer angebrachten Diele aufgefangen, wie auf Bild 1 ersichtlich. Der andere Nocken auf der Welle führte nach einer halben Umdrehung des Wasserrads denselben Vorgang aus; eine Umdrehung des Wasserrades ergab somit zwei Sägeschnitte. Das Anschlagen der Nocken, sowie das Aufprallen des Sägerahmens mit der Säge verursachte ein weit zu hörendes monotones Geräusch, eben das ,,Klopfen" bzw. ,,Plotzen". Der zt sägende Stamm wurde auf dem ,,Schaltwagen" befestigt und gegen den Sägerahmen geschoben. Diese Art der Sägerei erforderte ein starkes Sägeblatt, was zu einer erheblichen Holzvergeudung führte, da eine Menge Sägemehl anfiel. Ferner entstand leicht ein ungerader Sägeschnitt, wodurch die gesägten Bretter und Dielen, bezogen auf ihre Länge, oft verschiedene Stärken aufwiesen. Trotzdem konnten auf einer solchen Bild2: Kurbelsäge als Einstelzer (unter dem Gatter) und mit Ub ers etzungs getrieb e. Zeichnung: H. Iüttemann, ,,Alte Bauernsögen", l9B4 Auch die so genannte Hochgangsäge ist eine Kurbelsäge und kein besonderer Sägentyp, sondern nur ein anderer Name. Der unklare Begriff scheint für Kurbelsägen mit einer oder zwei Stelzen und einem Sägeblatt verwendet worden zu sein.Wahrscheinlich rührt der Name ,,Hochgang" daher, dass die Bauhöhe der Kurbelsäge fünf IVIeter und mehr betrug, während die Klopfsäge nur etwa drei Meter hoch war. 16 |
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