Der dienstliche Verkehr ging übers Oberamt. Neuhengstett gehörte damals nicht zum Oberamt Calw, sonde rn zrtm kleinen Oberamt Merklingen. Es ist wichtig, diese Ztgehörigkeit zu kennen. Eine schwierige Aufgabe ist es, die Kirchenre­gister, Listen und Einzelangaben zusammenzu­fügen. Dabei gibt es, abgesehen von der anderen Sprache (alpenprovenzalisch, welsch oder patois), manche Besonderheiten: Starb der Familienvater, lief die Familie unter dem Mädchennamen der Mutter weiter. Bei einer neuen Heirat trugen die Kinder wieder den Namen ihres Vaters. Die ver­schiedene Schreibweise der Namen darf nicht stören. Es gibt viele gleiche Namen. Die Doppel­namen ( z.B.Talmon-Martinet) werden nicht immer erwähnt.In Neuhengstett fehlen bei den Heiraten die Altersangaben und die Namen der Eltern. Zt allen Waldenserkolonien gibt es ein Ortssip­penbuch, zum Teil mit Ergänzungen. So kann man den Querverbindungen nachgehen, wenn ein Pate oder eine Braut aus einem anderen Ort kommt. Ein Gesamtregister hilft beim Suchen. Die Arbeit ist noch nicht abgeschlossen. Bei der Bearbeitung aller Waldenserorte war es nicht möglich, in jedem Ort bis zum hintersten Winkel alles durchzusuchen. Es kann durchaus noch wei­teres Material geben, besonders bei den Erb­schafts­und Heiratssachen. Meine Forschungen auf dem Gebiet der Genea­logie gingen bis 1808. In jenem Jahr wurden in Württemberg die Familienregister eingeführt. Durch sie ist das Suchen wesentlich leichter geworden. Bis dahin musste man aus den drei Registern von Taufe, Hochzeit und Beerdigung mühsam alles zusammensuchen. Seit 1875 gibt es die Standesämter. Die Frage in der Uberschrift ,,Wie lange?" kann nicht recht beantwortet werden. Seit 1965 habe ich in Europa nach den Waldensern gesucht, seit |974hatrytberuflich. Aus den gefundenen Unter­lagen entstanden dann meine vielen großen und kleinen Arbeiten. Es war aufregend, die Walden­ser und Hugenotten kennen zu lernen und zu sehen, wie sie zu leiden hatten um ihres Glaubens willen, aber wie sie sich an die Mahnung ihres alten Anführers Josua Janavel hielten: Qu'il n'y ait rien de plus ferme que votre foi ­nichts sei stärker als euer Glaube! Weiterführende Literatur: Kiefner, Theo: Die Waldenser auf ihrem Weg aus demVal Cluson durch die Schweiz nach Deutsch­land I 532 -1820 I 30. B and 5 : Die Orts sippenbücher der deutschen Waldenserkolonien, Teile 1-,4 Arheilgen und 5,8 Neuhengstett. Stuttgart 2000. Kiefner, Theo:Wie lange schreiben Sie an einem Buch, 1.Teil: Einst & Heute, Heft17,Jg.2006, S. 8. Dort weitere Literaturverweise.