1295 Um 1300 1356 1484 1515 gehalt wie der Florin. Dukaten und Florin (=Gulden) werden die gängigsten Goldmünzen Europas. Sie werden bis zum Ende der Republik Venedig l79l und danach noch von Oesterreich weiter geprägt und behalten all die Jahrhunderte hindurch ihren hohen Feinheitsgrad. 1524 werden an verschiedenen Prägeorten ,,ewige Pfennige" geprägt. Zum wichtigsten ewigen Pfennig wird der in der Reichsmünzstätte Schwäbisch Hall geprägte ,,Heller". Die kleinen Leute benutzen anstatt der relativ wertvollen Münzen als Verrechnungseinheiten häufig bäuerliche Erzeugnisse. Etwas ,,für einen Apfel und ein Ei" verkaufen stammt aus diesen Zeiten. wird der französische König Johann der Gute bei Poitiers von den Engländern geschlagen und gefangen genommen. Die Briten verlangen ein atemberaubend hohes Lösegeld, worauf in Frankreich eine Goldmünze als ,,Freigeld" geschlagen und ausgeliefert wird. Dank der,,Francs", die seither in Frankreich kursieren, kommt Johann wieder frei. 1543 1545 1667 Herzog Sigismund von Tirol lässt als erster eine schwere Silbermünze, einen Großgroschen vom Gewicht einer Unze prägen. Sie gilt als Beginn der Talerzeit. Die Talernorm setzt sich allmählich in den deutschen Staaten durch und wird internationaler Wertmaßstab. In Joachimsthal werden riesige Silbervorkommen entdeckt. Der Besitzer, Graf Schlick, lässt die ersten Großgroschen aus dem Silber schlagen. Dank der großen Fördermengen können viele Münzen geprägt werden und der,,Joachimsthaler" wird schließlich nur noch als ,,Thaler" bezeichnet. Er 1706 wird schließlich auch das Vorbild für den amerikanischen Silberdollar. werden von Karl V. in der ersten Reichsmünzordnung von Esslingen die sehr unterschiedlichen Münzsysteme seines Reiches vereinheitlicht. Als neuer Standard für alle Goldund Silberwährungen wird die Kölner Mark von 233,80 Gramm Silber festgesetzt. Die Mark, zunächst Gewichtsbezeichnung für das halbe Pfund Silber, macht Karriere und wird in Deutschland neue Standard-Minze, löst sich jedoch von der Gewichtseinheit und wird zum reinen Münznamen. hebt Karl V. das mittelalterliche,längst vielfach durchbrochene Zinsverbot auf. Die spanischen Eroberer entdecken in Südamerika riesige Gold- und Silbervorkommen. Brandenburg und Sachsen schließen einen Vertrag, der erstmals in Deutschland das System von Kurantmünzen einfrihrt. Neben dem bisherigen 9-Taler-Fuß, d. h. daß aus der Kölnischen Mark (1/2 Pfund Silber) 9 Taler geschlagen werden dürfen, wird auch der Zehneinhalb-Taler-Fuß zulässig. Der Vertrag vonZinna steht für den Verfall von staatlicher Autorität und eröffnet den Reigen für ein verwirrendes Kurantgeld-Währungssystem in Deutschland, das erst mit der Gründung des 2. Kaiserreichs 1871 wieder vereinheitlicht wird. Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz veranlasst seine Stände, der Gründung einer Zettelbank ,,Banco di gyro d'affricatione" in Köln zuzustimmen. Die Noten sollen die Prunkentfaltung des Fürsten finanzieren und werden auf Namen ausgestellt. Die stellen die Vorläufer des Papiergelds in Deutschland dar. t4 |