Sturmläuten der Glocken in Richtung zum Brandherd aus dem Kirchturm gehängt wurde, handeln könnte. Das spätere Auffinden der Beschreibung einer in vielen Teilen identischen Calwer Fahne durch Bürgermeister Hans Schabert hat die Vermutung eines ,,bayrischen Erbes" eindeutig widerlegt. Die in letzter Zertnet gestalteten Wappen auf der Titelseite der Gemeindezeitung Neu­weiler entsprechet jetztin ihrer Form den einst verliehenen Wappen der Vorgängergemeinde Neuweilers, die zuvor einer Einladung zur Schulhauseinweihung 1972 durch den da­maligen Schulverband Neuweiler (der aus den sechs Vorgängergemeinden der 1975 neu gebildeten Gemeinde bestand) entnommen und dort offensichtlich frei gestaltet waren. Eine Ausnahme bildet lediglich Oberkoll­wangen; diese Ortschaft führte kein Wappen und hatte daher im Siegel, wie dies landesge­setzlichen Vorschriften entsprach, die württem­bergischen Hirschstangen. In diesem Ort gab es allerdings eine Zeitlang den Plan, ein durch ein silbernes Schlangenband geteiltes grünes Schild als Wappen zu führen. Beides sollte den Bach durch den Ort und die sich beiderseits aus­dehnenden grünen Wiesen symbolisieren. Dieses ,,geplante Wappen" wurde nach der Gemeindereform in die Kopfleiste der Gemeindezeitung übernommen. Das 1935 Agenbach verliehene Wappen erinnert mit einem silbernen Abtstab auf rotem Grund an die einstige Ztgehörigkeit zum Kloster Hirsau. Der blaue Wellenbalken zwischen der geteilten rechten silbernen Fläche ist ein Hinweis auf den Namensbestandteil ,,­bach". Das Wappen wurde von der Archiv­direktion Stuttgart entwickelt. Das nach der Heraldik ­derWappenkunde, als ,,redendes Wappen" anzusehende Breiten­berger Hoheitszeichen aus jüngerer Zeit zeigt ein grünes ,,B" auf silbernem Grund über einem grünen Hügel. In einem Siegel um 1930 ist dieser Hügel sichtbar aus Steinen aufgebaut. Das Wappenbuch des Kreises Calw, dem die wesentlichen Daten der Beschreibungen entnommen sind, gibt ftir die Verleihung hier kein konkretes Jahr an. ,,Gespalten, yorne in Blau auf goldenem, aus dem Spalt wachsendem Eichenzweig ein nac h re c ht s g e ke hrt e r nat urali s t i s c he r Kuc kuc k ; hinten in Gold auf grünem Boden zwei grüne Tannen"; so ist das sehr reizvoll gestaltete redende Wappen von Gaugenwald beschrieben, das am 16. Juni 1948 verliehen wurde. Dieses steht mit dem Kuckuck ­mund-artlich Gauch oder Gaug genannt ­und den Tannen in Bildern ftir den Ortsnamen. Der Gaugenwalder Kuckuck hat einen goldenen Schnabel, goldene Füße, ist unten silbern und oben erdbraun gehalten. Er stößt insofern an die Grenzen der an sich strengen Heraldik-Regeln, als er im linken Teil des Schildes Gold und Silber aneinanderstoßen lässt; die Vorschriften besagen nämlich, dass (außer bei Teilung des Schildes) in einem Wappen nicht Farbe an Farbe und Metall an Metall stoßen dürfen, sondern immerFarbe und Metall im Wechsel erscheinen müssen. Diese Regel ist im Wappen Zwerenbergs wieder eindeutig gewahrt. In Silber liegt ,,über einem grünen Zweiberg" eine schwarze Hirsch­stange. Die Gemeinde führte das Wappen vermutlich seit 1930, und die Gestaltung weist auf die Lage hin. Der Verfasser des Wappen­buches sieht in dem Wappen auch eine etymo­logische Deutung des Ortsnamens, wo ,,Zwerch" für quer / zwischen stehe. Allerdings wird der Name auch häufig mit ,,Zwei-Hetten­Berg" in Verbindung gebracht, nachdem die Ztgehörigkeit des Ortes lange zwischen zwei Herrschaften, Baden und Württemberg geteilt war. Nach der Gemeindereform l9l5 hatte Neuweiler für eine Übergangs zeitzwächst kein Wappen und führte deshalb im Siegel das württembergische Hoheitszeichen mit drei Hirschstangen. Der Gemeinderat entschloss sich damals, das am 4. Juli 1956 der Gemeinde Neuweiler verliehene Wappen weiterzuführen, das schließlich am 22. November 1976 in der gleichen Form erneut verliehen wurde. Es zeigt ein in ,,Gold mit dem Mundstück nach links gerichtetes schwarzes Hifthorn mit silbernen Beschlägen und roter Fessel". Das Hifthorn, schreiben die Wappenkundler, erinnere an das ,,ehemalige württembergische Jagdschloss im Dorf", das ja bekanntlich im Teilort Hofstett stand. Den Wappenfarben entsprechend wurde als Flagge schwarz-gelb ­oder richtiger schwarz-gold ­gewZihlt. Interessant sind noch zwei alte Siegel aus der Gemeinde: 1938 zeigt das Siegel von Neuweiler in gotischem Schild, von Laub­t9