Kanalisation des Walddorf-Baches hatte sich Außenwelt abgeschnitten. Der Bahnverkehr auf bewährt, sonst wäre die ganze Ortsmitte unter Markung Wildberg war durch umgestürzte Wasser gestanden. Bäume zeitweilig unterbrochen. Nagold Auch das Waldachtal war weitgehend über­schwemmt. In Beihingen und Unterschwandorf war der mehrstündige Einsatz der Haiterbacher Feuerwehr mit 45 Mann erforderlich, weil Wohn- und Betriebsgebäude und das Altenheim in Beihingen unterspült waren. In Nagold erreichte das Wasser gegen 14 Uhr 30 die Rekordmarke von 4,02 Meter. Zahlreiche Keller mußten im Meisterweg, in der Freudenstädter, Gerber-, Insel-, Ufer- und Langestraße leer­gepumpt werden. 1000 Sandsäcke wurden eingesetzt- häufig vergebens. Weitaus den größten Schaden gab es in der Kläranlage. Der Schutzdamm, der aufgrund des Hochwassers von 1947 konzipiert war, hielt den Fluten nicht stand, sodaß die gesamte Anlage überflutet wurde. Die Installationen wurden weit- gehend zerstört und 15000 Liter Heizöl liefen aus den Tanks aus. Es dauerte mehrere Wochen, bis alle Stufen des Klärwerks wieder funktionierten. Der Schaden, anfangs auf etwa 15 Mio DM geschätzt, betrug nach späteren Feststellungen ca. 7 Mio. Mark. In den beiden Rückhaltebecken am Uferparkplatz wurde die Elektrik zerstört. Auch die Emminger Klär­anlage wurde überschwemmt. Die 20 ha Anbaufläche von jungen Nadel- und Laub­hölzern der Fa. Renz-Emmingen entlang der Nagold wurden total zerstört. Der Schaden belief sich auf 2 1/2 Mio. Mark, für die keine Versicherung aufkam. Die mit Sand und Kies übersäten Flächen waren für lange Zeit unbebaubar. Schlimm betroffen war auch die Pfrondorfer Mühle. Wildberg Die Talstraße stand von der Klosterbrücke bis zur Hirschbrücke unter Wasser und mußte gesperrt werden. Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun mit dem Auspumpen von zahlreichen vollgelaufenen Kellern und dem Anbringen von Sandsäcken. 2 Personen, die in der Nähe des Campingplatzes vorn Hochwasser überrascht wurden und sich auf eine aus dem Wasser ragende Stelle reiten konnten, mußten von der Feuerwehr geborgen werden. Die Bewohner oberhalb des Klosters waren von der Calw Das Hochwasser hatte hier um 16 Uhr seinen höchsten Stand mit 5,5 m am Pegel erreicht. Im AltenpflegeheimWaldecker Hof mußten 25 Personen aus den unteren Räumen evakuiert, die Bewohner eines Hauses auf dem Gelände des Sägewerks Theurer bei Station Bad Teinach mit Hilfe eines Bootes gerettet werden. Schäden in Millionenhöhe gab es in der Baumwoll­spinnerei in Kentheim. In der dortigen Kirche stand das Wasser bis zum Altar. Die Bahnhof­straße beimWaldhorn, die Bischof- und Lederstraße mußten gesperrt werden. Die meisten Geschäfte dort waren einige Zeit geschlossen, ebenso die Kundenhalle der Kreissparkasse. Kunden mit einem Banksafe wurden gebeten, dieses vorsorglich zu räumen. In der Grund- und Hauptschule in der Badstraße drückte das Wasser in das Untergeschoß. Die Keller zahlreicher Geschäfts- und Privathäuser mußten ausgepumpt werden. Auf der Marktbrücke wurden ein Bagger und ein Lastwagen postiert, um notfalls Baum­stämme und andere Hindernisse, die einen Stau hätten verursachen können, aus dem Wasser zu ziehen und abzutransportieren. In Hirsau waren die Sportanlagen ebenso überflutet wie der Verkehrskindergarten und Gebäude an der Liebenzellerstraße. Die B 463 von Hirsau über Calw nach Station Bad Teinach war einen Tag lang vollständig gesperrt. Bad Liebenzell Eine Woche nach der Katastrophe wurde der Schaden für die Stadt auf 2,9 Mio Mark beziffert. Der Hauptteil der Schäden betraf die Sammelkläranlage(1,5 Mio), das Freibad und den Campingplatz(1 Mio). In den Kuranlagen entstanden Schäden in Höhe von 84000, am Sportplatz von 73000 DM. Weitere größere Schäden gab es an den Heizungsanlagen des Kurhauses(50000), an Straßen(20000) und an sonstigen städtischen Einrichtungen(175000 Mark). Durch den Einsatz zahlloser Helfer konnte dasPolarion vor einer Über­schwemmung bewahrt werden. 47