Schäden auf. Das Wasser hat Löcher bis zu2 Meter Tiefe und 7 Meter Länge gerissen, sodaß ein Fahrverkehr nicht mehr möglich ist. DieWasserwerksanlagen sind größtenteils zerstört.Wasser- und Lichtversorgung fielen vorübergehend aus; für ein Haus bestand Einsturzgefahr Besonders groß sind die Schädenin der Industrie und in den Gerbereien. DerBahnhof war so stark überflutet, daß von einerdort aufgestellten Lokomotive nur noch derSchornstein sichtbar war Der Zugverkehr nachNagold mußte eingestellt werden, kann abervorausichtlich bald wie- der aufgenommenwerden. Von den Sägewerken wurden großeMengen Holz aller Art weggeschwemmt; derBrennholzverlust wird auf 1000 Raummetergeschätzt. Das Stammholz brachte die Hauptgefahr für die Brücken, von denen die kleinerendem Anstoß nicht standzuhalten vermochten.Leider hat das Hochwasser auch ein Menschenleben gefordert; bei dem Versuch, nochetwas zu retten, wurde der etwa 40 Jahre alteBäckermeister Seeger jun. von den Flutenmitgerissen. Die Leiche konnte später geborgenwerden.“Berneck„Durch einen Erdrutsch wurde ein Haus sehrgefährdet; das Schwimmbad ist sehr starkbeschädigt.“Ebhausen„Hier wurden mehrere Häuser unterspült unddie zwischen dem Mühlkanal und der Nagoldgelegenen besonders hart mitgenommen. Weitersind zwei Stege für Fußgänger weggerissenworden. Auch Fabrikanlagen haben durch dasHochwasser großen Schaden erlitten.“Rohrdorf„Die Brücke über die Nagold, die die Verbindung mit Walddorf herstellt, kann nicht mehrbefahren werden. Lagerschuppen verschiedenerFirmen wurden weggespült. Es gingen z.T.erhebliche Lagerbestände verloren.“Nagold„Durch die Regulierung der Nagold und derWaldach ist man hier einigermaßen glimpflichdavongekommen. Der Stadtteil Iselshausen littdurch Überschwemmungen am meisren. DiePfrondorfer Mühle bei Emmingen wurde z.T.schwer beschädigt. Ein großes QuantumGetreide wurde völlig durchnäßt.“Wildberg„Wieder ist das Städtchen durch eine Naturkatastrophe schwer heimgesucht worden. DerStadtteil entlang der Nagold wurde vollständigüberschwemmt und der Gasthof zum„Hirsch„ sowie die Straßenbrücke durch die Flutenschwer beschädigt. Sieben Stück Großvieh fielendem Hochwasser zum Opfer In der Nacht vom28. auf 29.Dezember ist hier im Kloster Reutineine Scheune abgebrannt, die im Hochwassergebiet lag, wodurch die Brandbekämpfung sehr erschwert wurde. Die Weckerlinie Nagold war rasch zur Brandbekämpfungzur Stelle und konnte das Wohngebäude retten.Die Klostermauer wurde von den Wassern z.T.mitgerissen.“Bad Teinach„Nicht nur Stat. Teinach hat durch das Hochwasser schwerste Schäden erlitten, auch in demhöher gelegenen Bad Teinach kam es zu weitenÜberschwemmungen, die großen Schaden zurFolge hatten. Der 64jährige, als Meßner undTotengräber beschäftigte Ostflüchtling Jägerkam in den Fluten ums Leben. Ein gewaltigerErdrutsch hat die Straße nach Zavelsteinunpassierbar gemacht.“Die Bilanz der KatastropheDie vorläufige Bilanz der Katastrophe imKreisgebiet belief sich auf 2 Todesopfer, 12000Geschädigte, 1500 beschädigte Gebäude, 22zerstörte Brücken. Am stärksten betroffenwaren Altensteig, Wildberg und Calw.In Calw beliefen sich die Gebäudeschäden auf280000 Mark, die Verluste bei den etwa 100geschädigten Familien der Stadt auf 125000Mark. Die Schäden im Einzelhandel, inIndustrie und Handwerk durch Vernichtung oderBeschädigung von Rohmaterial, Fertigwaren,Lebensmittel und Maschinen wurden auf 1,5 bis2 Millionen M. geschätzt. In die Millionengingen auch die Schäden an Straßen, Brücken,44