te völlig heruntergewirt­schaftet sind und ein trost­loses Bild bieten. Das Schicksal von Erwin Mayer Der Eingangs erwähnte Erwin Mayer wurde am 7.11.1909 in Katharinenfeld geboren. Nach seiner Verschleppung nach Sibirien verlor er seine Eltern. Er fand zunächst Aufnahme bei einem menschenfreundlichen Kirgisen. Später ging er mit seiner Familie nach Kasachstan, und schließlich erlaubte die sowjetische Regierung den Aufenthalt in Usbekistan, dessen Klima für die Kaukasusdeutschen erträglicher war als das sibirische. Erwin Mayer Seit der allgemeinen Ost­West-Entspannung und dem Zerfall der Sowjetunion können die Rußlanddeut­schen wieder in ihre ur­sprüngliche Heimat Deutschland zurückkehren, was für viele von ihnen erneut schwere Probleme mit sich bringt. Erwin Mayer fand nach sei­ner Rückkehr 1988 zu­nächst Unterkunft in Frank­furt/Main und kam schließ­lich mit der Familie seiner Enkelin nach Bad Teinach­Emberg. Heute leben seine Angehörigen in Bad Teinach-Rötenbach. Das wiederholt erwähnte und nun folgende Gedicht, das Erwin Mayer aus Ruß­land mitgebracht hat, wurde von dem Auswanderer Jo­hannes Hartter, der wahr­scheinlich aus Glems bei Metzingen stammte, verfaßt aus Anlaß der goldenen Hochzeit von Johannes Mayer, dem Urgroßvater von Erwin Mayer. Es wurde später in Tiflis gedruckt. Die beigefügten Anmerkungen dienen dem besseren Ver­ständnis. Eine kurze Biographie des Johannes Mayer der 2te und seiner Ehefrau Barba­ra Mayer, geborene Manz, zum Andenken auf den gol­denen Hochzeitstag, den 24.11.1875 verfaßt von Jo­hannes Hartter 1 Seid mir willkommen werthe Gäste. Ich grüß Euch all mit Gottes Gruß. Ich lad Euch ein an diesem Feste zu mir zu kommen zum Genuß, weil dieser Tag nun an der Zahl von uns gefeiert fünfzig Mahl. Ein Wundertag, o Herr von oben; Ein Gnadentag mein Gott und Herr, nur dich alleine will ich loben, nur Dir gebühret Ruhm und Ehr. Ja, Dir gebühret Preis und Macht, Weil du die Gnad uns zugedacht. Nun liebe Freunde will ich heute An diesem großen Freudentag, Euch zur Erinnerung und Freude, Erzählen was Euch freuen mag. Ich werd von dem was ich erfuhr Das Wichtigste erzählen nur. Als man Eintausend und achthundert und vier dazu geschrieben hat Bin ich, durch Gottes Gnadenwunder sowie durch seinen weisen Rath, geboren in dem Weltenall Wie alle Menschen nach dem Fall. Ich bin im Deutschen Reich geboren, zu Württemberg im Schwabenland. Ich war auch dorten auserkohren, zur Bürgerschaft im Vaterland. Doch anders hat es Gott ersehn. Ich mußte aus der Heimat gehn. Ich mußte aus der Heimath wandern 2 Als junger Knab von dreizehn Jahr. 20