droschen wurde erst in denWintermonaten mit demDreschflegel).Der Hof und die WohnungDer oberste Teil der Dachböden(der Raum unter dem First)heißt das„Krech“.Soweit die Beschreibung einesBauernhauses- etwas verkürztwiedergegeben. In Simmersfeld stehen noch einige Bauernhäuser, auf die diese Beschreibung zutrifft, eines davonkönnte Pfarrer Schmoller alsMuster gedient haben.Das HandwerkVon den vielen Berufen derHandwerker, die PfarrerSchmoller erwähnt und die außerdem in anderen Archivalien gefunden werden, sind inzwischen viele ausgestorben.Teerbrennerund Pottaschensieder gibt es in dieser Gegendschon lange nicht mehr. Dievielen Weber aus der Simmersfelder Umgebung mußten ihrenBeruf aufgeben, weil ihnen dieFabriken die Arbeit wegnahmen.Es wurde in allen Dörfern bisnach dem 1.Weltkrieg vielFlachs angebaut, der in denWintermonaten gesponnen undgewoben wurde. Als derSchwarzwald mit besserenStraßen und mit einem Eisenbahnnetz ausgebaut wurde,mußten auch die Seeknechteund die Flößer ihren so oft bestaunten Beruf aufgeben, denndie großen Baumstämme wurden nun auf Langholz- undGüterwagen abtransportiert.Der Riegeistotzenmacher fertigte die Ecksteine für die Gartenzäune. In Simmersfeld gabes Holzschneider, sie machtenaus Buchenholz Absätze fürdie Frauenschuhe. DerZundeischneider von Gompelscheuer sammelte die Schwämme von kranken Bäumen,schnitt sie in Scheiben, tränktesie mit einer bestimmten Säure und verkaufte sie als Feueranzünder. Der„Schmalzhannesle“ von Ettmannsweiler verkaufte als Schmalzhändier vielerlei Schmalzsorten(Schweine-, Hunde- und Dachsschmalz), die zu Heilzweckenverwendet wurden. Im Enztalgab es zwei Sauerkleefabriken,die den Sauerklee zu Salz fürgewerbliche Betriebe verarbeiteten. Viele Erwachsene undauch Schulkinder, hauptsächlich aus dem Enztal, verdienten so in den Sommermonatenals Sauerkleesammler einenTeil ihres Lebensunterhaltes.Die SchuleZu den Aufgaben des Simmersfelder Pfarrers gehörteauch die Schulaufsicht. DieseTätigkeit machte ihm viel Sorge und Kummer. Es fehlte anSchulräumen, an ausgebildetenSchulmeistern und am Interesse der Eltern. Nur der Mutterort hatte damals schon einSchulgebäude mit einem Klassenzimmer, einer Wohnung fürden Schulmeister und Räumefür das Schultheißenamt.Der Simmersfelder Schulmeister war zugleich Organist undMeßner. Seine Bezahlungreichte nicht aus für den Unterhalt seiner Familie; so warer gezwungen, eine kleineLandwirtschaft zu betreiben,weshalb er für seine Tätigkeitals Schulmeister zu wenig Zeithatte. Schon vor dem 30jährigen Krieg wurden die Kinderim Simmersfelder Kirchspielunterrichtet; in einem Synodalprotokoll vom Jahre 1653 heißtes:„...Auch die Schule hat imKrieg so sehr gelitten, daß viele Schüler nicht mehr denGlauben(Glaubensbekenntnis)sprechen können.“ Bald nachdem verheerenden Krieg mußes auch in den Filialorten Schulen gegeben haben.Es waren Handwerker oderTaglöhner, die in ihren Bauernstuben die Kinder im Winterhalbjahr gegen eine geringeBezahlung der Eltern unterrichteten. So ist aus einem Kirchencensur-Protokoll vom Jahre 1672 zu entnehmen: DerBauer Paul Theurer von Fünfbronn kam am Sonntag zumSchulmeister, um das Schulgeld zu bezahlen. Da der Schulmeister nicht zu Hause war,beklagte sich Paul Theurer beider Frau des Schulmeisters,sein Sohn würde in der Schulezu wenig lernen, weil derSchulmeister zwischen denSchulstunden auf das Lotterbett liege oder aus der Schulelaufe und die Kinder alleinesitzen lasse. Bauer Theurerwarf deshalb aus Wut sein zubezahlendes Schulgeld auf denTisch. Aber die Frau des Schulmeisters erwiderte, man müsse seinen ungezogenen Sohnauf die Schranne binden undhauen, daß das Blut auf denBoden laufe. Bauer Paul Theurer wurde mit 1 Pfund Hellerwegen Beleidigung des Schulmeisters bestraft.Pfarrer Schmoller beklagtesich, die Filialschulmeisterwürden zu gering bezahlt unddeshalb gäbe sich auch keiner