lände. Bei der Rodung des Urwaldes etwa um 1150 war offenbar daran gedacht worden, hier ein kleines Dorf, einen Weiler zu errichten. Aus diesem Grund wurde damals auch eine weit größere Fläche urbar gemacht als sie heute noch landwirt­schaftlich genutzt ist. Es ist wahrscheinlich, daß die gesam­te Hochebene bis an den Rand des Hanges vom Frauen-wäl­de bis zum Gimpelstein, viel­leicht sogar bis zum Abhang des Rötelbachtales teils Acker­baufläche, teils Niederwald gewesen ist. Was heute der gro­ße WaldteilMäh dich ist(und schon auf der Gadnerscher Forstkarte von 1596 als Wald eingezeichnet ist), war ein­stens, wie der Flurname besagt, ein Grasboden, der einmal ge­mäht, sonst aber als Weide be­nutzt wurde und vom Ort ent­fernt lag. Nicht anders ist es mit den Flurnamen Stahläcker und Wolfsäcker, von denen die er­steren Äcker des damaligen Stahlhofs, des späteren Calwer Hofs, waren; die Wolfäcker waren solche bei der Wolfsgru­be, wo zur Zeit der Besiedlung noch die Wölfe heimisch wa­ren und in Gruben gefangen wurden. Die Wälder, die damals gero­det wurden, waren, wie über­all im Schwarzwald, fast aus­schließlich Laubwälder. Mit der Benutzung als Weidegelän­de war von selber gegeben, daß die Bäume nicht hochwachsen konnten, da die Spitzen immer von Vieh abgefressen wurden. Ein Beschrieb der Wimberghö­fe vom Jahre 1664/65 bezeich­net große Flächen jener Zeit anschaulich alsWildnusse (d. h. Wildver-biß). Als die Herrschaft Württemberg es der Stadt Calw also erlaubte, sich um die Wim-berger Höfe zu bemühen, war das nur die Vor­aussetzung dafür, daß die Hof­bauern auch ihre Höfe an die Stadt verkaufen konnten. Die­se Verkäufe erfolgten in den nächsten Jahrzehnten. Nur beim größten Hof, dem Stahls­hof, gelang ein Ankauf durch die Stadt erst im Jahre 1666. Aber auch jetzt noch war das Eigentum der Stadt kein grund­buchmäßiges(wie man heute sagen würde), sondern Eigen­tümer(Lehensherr) war bis ins 19.Jahrhundert hinein immer noch die Herrschaft, der die Stadt zinspflichtig war. Von den 8 Höfen sind nur 2 näher bekannt. Der um 1850 abgegangene Hof, 200 m west­lich des Calwer Hofes(Stahls­hof) und dieser selbst, der um 1960 abgebrochen wurde. Als eine Erinnerung an den selb­ständigen Weiler Wimberg und die Lehenshöfe jener Gegend mag eine Notiz aus dem Schwäbischen Merkur vom Dezember 1808 dienen:Calw. Bauernhöfe zu verleihen: Am Mittwoch den 7.Dezember 1808 werden die, gemeiner all­hiesiger Stadt zuständige, 2 Bauernhöfe, zu Wimberg ge­nannt, zu deren ersterem 12 Morgen 3 1/4 Rut- hen Gärten, Wiesen und MäheFeld, 29 Morgen Brand- oder BauAcker und 12 Morgen sogenanntes PforchBauFeld; zum anderen aber 27 Morgen 13 3/4 Ruthen Gärten, Wiesen und MäheFeld, 20 Morgen 11 Ruthen Brand­oder BauAcker und 10 Morgen PforchBrach- Feld neben hin­länglichen Wohnungen, Stal­lungen, SchaafScheuern etc. gehörig sind, im öffentlichen Aufstreich auf 9 Jahre von Ge­orgii 1809 bis Georgii 1818 an den Meistbietenden verliehen werden... OberAmtsVer-weser, BurgerMeister und Gericht zu Calw. Trotz seiner geringen Einwohnerzahl hatte das Wei­lerlein Wimberg die altwürt­tembergische Ge-meindever­fassung mit einem Schultheiß, der Recht sprach, und seinen Beisitzern, den Richtern. Aus den Urkunden geht leider nicht eindeutig hervor, wo die Lage und wie die Anlage der einzel­nen Wimberghöfe war. Jeden­falls waren alle Höfe und dazu noch viele Äcker mit starkem Hagwerk(Hecken und Zäune) umfriedet zum Schutz gegen Menschen und Tiere. In diesen Hecken waren Lücken ausge­spart zum Durchtreiben des Weideviehs, das auf dem Wim­berg selbst, in Calw oder Speß­hardt ein-gestallt war. Dabei waren den einzelnen Orten Zaunscheidelöcher für den Viehtrieb zugewiesen, wie wir das aus der Urkunde von 1509 erfahren. Die Beteiligten sind genannt:Die Centhamer(= Kenthei-mer) Sommenhardt, Lütz-enhardt und Mettelbach, ein abgegangenes Dorf zwi­schen Sommenhardt und Lüt­zen-hardt. Eine ständige Sorge für die Leute auf dem Wimberg muß das Wasser gewesen sein, da es auf der ganzen Hochfläche kein fließendes Wasser gab. Daher heißt es:der Brunn, den man nempt Knyrring, an des Stahels Fuß, soll dem Dorf ge­meinsam sein, dafür ist dem Stahel ein Stück Allmand ge­ben worden. Des Stahels Hus war gleich-