Geschehen Baisingen den 27.August 1860 Anwesend das isr. Kirchenvorsteheramt Vor­sänger Kahn Gottlieb Kiefe Kirchenpfleger und Vorsänger Hirsch Kahn. Oben bezeichnete Stelle beab­sichtigt, die entbehrliche Syn­agoge zu Unterschwandorf, Filial zur dasiegen israel. Ge­meinde, unter nachstehenden Bedingungen zum Verkauf an den Meistbietenden abzuset­zen. 1. Der Käufer der Synagoge hat nebst dem Pfandrechts Vor­behalt noch einen zahlungs­fehigen Bürgen und Selbst­zähler zu stellen. Baisingen den 27.August 1860 Das Angebot T Rosina Häußler Verhandelt Unterschwandorf den 18.September 1860. Nach vorheriger Bekanntmachung auf ortsübliche Weise ist heute ein öffentlicher Verkauf dieser Synagoge vorgenommen wor­den und dabey erschien die Ankäuferin Rosina Häußler und Haußvogt Rauß namens der Gutsherrschaft, und ist auf gemachten Verkaufsversuch ein weiteres Angebot nicht er­folgt, und ist der Rosina Häußler unter den benannten Bedingungen und um den Kaufpreis von 80 f. verblieben. Namens der israel. Kirchen­Gemeinde der Kirchenpfleger T. Hirsch Kahn T. Rosina Häußler Deren Bürg und Selbstzähler T. Johann Georg Hirneisen Zur Beurkundung Schultheiß Kehle Vorstehen­dem Kaufs und Contrakte von Blatt 1- 4 heute die gerichtli­che Erkenntniß ertheilt zu ha­2. Der Kaufschilling ist auf Weihnachten 1860 bis 1863 zahlbar und zwar in vier glei­chen Zielernnebst landläufigen Zinsvon heute an. 3. Sämtliche aus dem Kauf ent­stehenden Kosten, wie Accis, Pfandrecht, Erkenngeld und Schreibgebühren hat(der) Käufer zu tragen. 4. die Synagoge wird abgege­ben, wie solche die Gemeinde Unterschwandorf besessen hat. 5. Der Daraufbietende ist an sein Wort gebunden resp. der Käufer, während sich die Ge­meinde Verkäuferin hier die Genehmigung vorbehält. Es erscheint nun heute Rosina Häußler, Witwe aus Unter­schwandorf und macht, nach­dem ihr die Kaufbedingungen deutlich vorgelesen wurden, ein Angebot mit 80 f.