angebauten kleinen Frauenbad(9) eine Fläche von etwa 120Quadratmetern und- da sienach der Kartenskizze einenannähernd quadratischenGrundriß aufwies nach Abzugjener vier Schuh(d.h. etwa 1,20Meter) Abstand zur Straße undzu den Nachbargrundstücken,eine Seitenlänge von wenigmehr als acht Meter.Doch nicht nur die Grundmaßeder Synagoge sind bekannt.Wir wissen auch, wie sie ausgesehen hat. Vermutlich nochvor dem Ersten Weltkrieg ließnämlich Löwenwirt Rapp vonUnterschwandorf einige Ansichtskarten anfertigen, die neben seinem stattlichen Anwesen auch in kleineren Ausschnitten Teile des Ortes zeigen. Auf allen Aufnahmen desSchloßbereiches ist- mehr oderweniger verdeckt durch andere Gebäude- auch die Synagoge zu erkennen. Auf einem dieser Bildchen steht sie frei da.(Das Nachbarhaus Nr. 3 war1899 abgebrannt.)Wie deutlich zu erkennen ist,besaß die Synagoge im Unterschied zu den benachbartenWohnhäusern ein kurzes, seitlich nicht heruntergezogenesWalmdach. Auf der Ost- sowieauf der Nordseite sind zwei relativ hoch angesetzte Fenstererkennbar. Bei dem kleinendunklen Punkt dicht unterhalbdes Dachtraufs der Nordfassade könnte es sich eventuell um eine zusätzliche Lichtluke handeln.Man kann davon ausgehen, daßsich auch auf der dem Berghang zugewandten Südseiteähnliche Fenster befanden. Da.. bezüglich der Gebetsrichtungder... allgemeine Brauch“ bestand,„nach dem Vorbild Daniels(Dan. 6,11) Jerusalemzugewandt zu beten,... wurdeder Eingang der Synagogen inder Regel an die Westseite gelegt“(11). Das war mit Sicherheit auch bei der Unterschwandorfer Synagoge derFall. Eine Eintragung im Gebäude- Verzeichnis Unterschwandorfs läßt darüberhinaus Rückschlüsse auf die Bauweise zu. Danach bestand das„Erdgeschoß von Stein, sonstFachwerk“(12), dessen Zwischenräume wahrscheinlichmit Lehm- und Weidengeflechtausgefüllt waren Diese damalsübliche Bauweise schien derjüdischen Gemeinde recht baldÄrger bereitet zu haben. 1848baten Vorsteher und Gemeindemitglieder in einem Gesuchan die israelitische Oberkirchenbehörde um Übernahme der Gemeindelasten undführten als Begründung an:„Wir haben in den letzten Jahren an Armenunterstützungen