STAAT, WAS HILFT GELEHRSAMKEIT UND FLEISS, WENN MAN NICHT BAUERN HAT. Immer wieder begegnen uns auf den Plättchen neben den einheimischen Tieren in Stall, Feld und Wald auch außer-eu­ropäische, zum Teil exo-tische Tierarten, wie der Tapir, immer wieder auch Dromedare und Löwen, als ob die Sehn-sucht nach der damals prak-tisch un­erreichbar fernen, fremden Welt wenigstens so im Hause selbst befriedigt werden sollte. Schon bald nimmt Dompert die Frauen wieder insVisier, als ob es bei den Männern nicht mindestens ebensovielUnge­heuer gegeben hätte, wie bei denWeibern: EIN WEIN, EIN ESEL, EINE NUSS, DIESE DREI MAN KLOPFEN MUSS, BÖSE WEIBER UND BÖSES GELD FIND MAN IN DER GANZEN WELT, HINTER DEM OFEN UND IN DER HÖLL, IST ALLER BÖSEN WEIBER IHR STELL. Plättchenpartie von J.G. Dompert d.Ä., heute im Calwer Heimatmuseum, früher in Würzbach Dann wieder: EINE HARTE NUSS, EIN STUMPFER ZAHN, EIN JUNGES WEIB, EIN ALTER MANN, ZUSAMMEN AICH NICHT REI MET WOHL, EIN JEDER SEINS­GLEICHEN NEHMEN SOLL, Ofenwandplattenpartie von J.G. Dompert d.Ä. EIN ALTES WEIB, EIN BÖSES WEIB HAT MIR DER HERR GEGEBEN, NIMMS WEIB VON MIR, NIMMS KREUZ VON MIR, SO KANN ICH FRÖHLICH LEBEN. Fast alle Ofenwände, die mit Blättlen verkleidet waren und die sich gewiß nicht jeder­mann leisten konnte, bein-hal­ten neben der Hersteller­signatur in z.B DIESE BLÄTTLEN HAT GEMACHT JOHANN GEORG DOMPERT, HAFNERMEISTER IN SIMMÖZHEIM. 1843 auch ein Plättchen mit den Bestellernamen, wobei fast immer auch die Ehefrau auf­geführt ist, in durchaus gleich­wertiger Darstellung ­JOHANN, GEORG PFROMMER BÜRGER UND BAUER IN WÜRZBACH und auf einem besondern Plätt­chen, das sogar noch etwas schöner verziert ist SEINE HAUSFRAU ELISABETA KATHARINA 1839. Bei diesem Sachverhalt müßte es verwundern, wenn der Häfner nicht auch hin und wie­der die Hausfrau zu Wort kom­men ließe: