Plättchenpartie von J.G. Dompert d.Ä., heute im Calwer Heimatmuseum, früher in Würzbach DasICH BIN GEWEST IN HESSEN, DA GIBT ES GROSSE SCHÜSSELN, ABER WENIG ZU FRESSEN mit der- je nach Gewichtung ­diskriminierenden Weitergabe einer Einzelerfahrung stammt sicher auch von einemHand­werksburschen. Letztgenann­ter Spruch erscheint auf einer Platte von Johann Georg Dompert d.J. In einer Zeit, wo die Medien ungeheuer viel anbieten, ist heute kaum zu ermessen, wie fest die überkommenen Mär­chen im Wissen und Denken des Johann Georg Dompert verwurzelt waren und All­gemeingut darstellten. Sie strahlten, vergleichbar mit ei­nem bestimmten, über lange Zeiten fast stabilen Liedgut, viel mehr Verbindendes aus, als dies bei dem heutigen Über­angebot vorstellbar ist: DER HANSEL UND GRÖDEL SIND BRAVE ZWEI LEUT, DER HANSEL IST NARRET UND GRÖDEL NET GESCHEIT. Dann wieder, durchaus ein-ge­mischt in die Alltagsprosa- das Tiefsinnige, der Sinn für das Höhere über uns ­DAS BLUMEN MALEN IST GEMEIN, DEN GERUCH ZU GEBEN, GEHÖRT GOTT ALLEIN oder DER MENSCH FÄHRT HIN AUS DIESER WELT, GLEICH WIE DIE BLUMEN AUF DEM FELD. Daß die Landwirtschaft in ei­nem Dorf wie Simmozheim zur Zeit des J.G. Dompert mit all ihrem Anhang an Knechten und Mägden die übergroße Mehrheit der Bevölkerung be­schäftigte, kommt natur-gemäß in der Wertung derBauern­arbeit zum Ausdruck: DER BAUER IST EIN EHRENMANN; DENN ER BEBAUT DAS FELD, WER EINEN BAUERN SPOTTEN KANN, IST MIR EIN SCHLECHTER HELD. ER PFLÜGT, ER DRISCHT UND BAUERNSCHWEISS ERHÄLT DEN GANZEN