berg Außenstelle Karlsruhe wurde das Gebiet neuerdings in Augenschein genommen. Dr.D. Lutz, zu-ständiger Wis­senschaftler obiger Dienststel­le, schreibt nach Begehung des zur Debatte stehenden Weges: Meines Erachtens handelt es sich un-zweifelhaft um eine spät-mittelalterliche bis früh­neu-zeitliche Wegführung, wo­bei der von Ihnen ange­nommene Erztransport sicher eine wichtige Rolle gespielt haben dürfte. Dies umso mehr, als auch im Bereich Schömberg Erzabbau für diese Zeit nach­gewiesen ist. Auf alle Fälle kann eine Entstehung des We­ges in der Römerzeit aus-ge­schlossen werden. In weicher Richtung verlief die Erzabfuhr? In einer Führung vor Ort im Sommer 1991 trafen sich Dr. Lutz und einige interessierte Heimatfreunde zu einer ab­schließenden Besichtigung der historischen Straßenführung. Bei der Diskussion des Fragen­komplexes ergab sich noch ein neuer Gesichtspunkt. Die An­wesenden waren nach ein-ge­hender Überlegung ein-hellig der Überzeugung, die Abfuhr der beladenen Erz-wagen aus dem umliegenden Raum kön­ne nur das Eulenloch bergab­wärts über Schömberg in Rich­tung Freudenstadt er-folgt sein. Ein Querschnitt durch den Hohlweg kann das verdeutli­chen. Die rechte Fahrspur führt ­deutlich erkennbar- dicht dem rechten Abhang entlang, wäh­rend von der linken Spur zum linken Hang hin noch ein Pfad mit Platten belegt ist. Die Alteingesessenen wissen, daß der Fuhrmann immer links neben seinen Zugtieren die Zügel führte. Deshalb war noch Platz für ihn alsFuß­weg neben den Tieren frei­gelassen, also links des Weges. Ebenso wissen die Älteren von ihrer VorväterErfahrung, daß die Alten stets auf der lin­ken Wagenseite bremsten und bei steilem Gefälle die Brems­schuhe zum Blockieren der Räder anlegten. Vielleicht über Jahrhunderte schliffen somit die Räder bis zu 24 Zentimeter tiefe Spuren in die Sandstein­platten. Weniger tiefe Rillen fehlen bei der rechten Spur, da dort keine Brems-schuhe ange­legt wurden. Der Querschnitt besagt folglich: wegen des lin­ken Platzes für die Fuhrleute und der links-seitigen tiefen Bremsspur können die schwe­ren Erz-wagen nur bergabwärts ge-fahren sein. Die Diskussion um den ver­muteten Römerweg kann also durch die Feststellung, daß es sich dabei um einen spät­mitteialterlichen Erzabfuhrweg handelt, als endgültig abge­schlossen gelten.