mein Aufsatz klar gemacht ha­ben, daß jener Straßenzug kei­nesfalls römisch ist. Auch Oberlehrer Hanspeter Zehner hat sich in Zusammen­arbeit mit Prof.Dr. Nierhaus und anderen Wissenschaftlern in den Jahren um 1968 wieder eingehend mit der erneuten Erforschung desRömer­weges befaßt. Durch Studium der alten Forstlagerkarten aus dem 18.Jahrhundert, durch ei­gene Vermessung der be-ste­henden Wegführung, durch Querschnittsgrabungen und aufgrund vieler Interviews äl­tester Schömberger und Lan­genbrander Bürger muß er am 20.02.1970 an das Staatliche Amt für Denkmalpflege in Tü­bingen resignierend fest-stel­len:Von diesem Zeitpunkt wußte ich, daß es kein Römer­weg war. Obwohl die überholte Be­hauptung vom Bestehen des Römerwegs immer wieder auff lackert, hat Oberschulrat a.D. Emil Göltenboth sich letztmals 1986 in dem HeimatheftLan­genbrand auf der Enz-Nagold­Platte dieses Thema wieder neu aufgegriffen. Er kommt abschließend zu der bisherigen Erkenntnis, daß die Pflasterung nicht römischen Ursprungs sein kann, aber eine gewissen­hafte und endgültige Aussage noch offensteht. Kann neueres Kartenmaterial über die aus­führliche römische Straßen­und Wegeführung unseres Raumes etwas aussagen? Die umfassendste Sammlung im Historischen Atlas von Ba­den-Württemberg, im Jahr 1978/79 herausgegeben von der kompetentenKommission für geschichtliche Landes­kunde in Baden-Württem­berg, könnte auf zwei Karten Neues ergeben. Auf Blatt III.4 der Karten­sammlungDie römische Be­siedlung(l.- 3. Jahrhundert n.Chr.) ist das Gebiet der Enz­Nagold-Platte als weißer Fleck zu erkennen, keine neuen Er­kenntnisse, keinRömerweg! Auf Blatt III.3 ist detailliert ein­gezeichnetDie militä-rische Besitznahme durch die Römer und das zugeordnete Wege­und Straßensystem von 19 vor Chr. bis ins 3.Jh. n.Chr.. Eine Straßenführung Pforzheim ­Salmbach- Eulen-loch ­Schömberg- Calw ist auch dar­in nicht zu finden. Das Gefälle des Römerwegs Den Verlauf und die Länge des sogenannten Römerweges hat Oberlehrer Zehner im Okt./ Nov. 1968 genauestens ver­messen. Dicht der Straße Lan­genbrand-Kapfenhardt bei der Marke 267 Meter beginnt der Plattenweg, erstreckt sich in weiten Schwingungen berg­abwärts und läuft bei der Mar­ke Null am unteren Rand der vermessenen Skizze aus. Auf dieser Strecke wurde neuer­dings das Gefälle ge-messen. Mit Hilfe von 32 Meßpunkten wurden ins-gesamt 31,37 Me­ter Höhen-differenz festgehal­ten. Das ergibt für diesen Weg ein durchschnittliches Gefälle von rund 12%. Der Überschau­barkeit wegen wurden nur ei­nige Meßpunkte mit Gefälle­angabe eingetragen. Zu Anfang der Vermessung neben der Landstraße weist der Platten­weg noch das geringste Gefäl­le auf, da von Grunbach her­führend der alte Waldweg selbst mit wenig Gefälle auf die Landstraße stößt. Hinter der halben Wegstrecke fällt das Gefälle auf 20,4% ab; hier ist das steilste Teilstück. Wer auch immer den Weg mit einem stabilen Wagen befahren mußte, lief Gefahr, in eine un­kontrollierbare Schußfahrt zu geraten. Die Fuhrleute began­nen zuerst zumiggen(brem­sen), um Zugtiere mit Wagen und Fracht sicher zu Tal zu bringen. Die Vorstellung, ein robuster Wagen, von vier Och­sen gezogen, beladen mit über 30 Zentnern Erzbrocken, muß­te bergabwärts fahren, macht klar, daß dieMigge(Brem­se) nicht ausreichte. Mit Sperr­ketten wurden die Hinter-räder festgekettet oderRad-schuhe aus Eisen zusätzlich unter den Rädern angebracht. Kein Wun­der, daß so im Laufe vieler Jahrzehnte Bremsrillen bis zu einer Tiefe von 24 Zentimetern entstanden sind. So mag im Eulenloch der so­genannte Römerweg für Gene­rationen Fuhrleute durch das starke Gefälle eine Gefahr für Menschen, Tiere und Fuhr­werke gewesen sein. Man kann endlich einen Strich unter denRömerweg ziehen! Verantwortungsbewußte Hei­matforscher und Wissen­schaftler haben wiederholt auf die Unmöglichkeit einer Stra­ßenführung der Römer auf der Enz-Nagold-Platte, im beson­deren im Schömberger Eulen­loch, hingewiesen. Diese Auf­fassung wird von zu-ständiger Stelle neuerdings voll und ganz unterstützt. Vom Landes­denkmalamt Baden-Württem-