Ernst Güse, SchömbergDer„Römerweg“ war kein Weg der RömerHinter Langenbrand führt dieBundesstraße in RichtungSalmbach- Pforzheim. Erreichtder Autofahrer das Waldgebiet,zweigt die Landstraße rechts abund verläuft in geschwungenerTrassenführung weiter nachKapfenhardt. Hoher Nadelwald folgt beiderseits der Straße, und nach etwa 400 Meternführt ein Wegweiser mit derBeschriftung Römer-weg“rechts in den dunklen Wald.Ein Römerweg?Tatsächlich. Der interessierteHeimatfreund steigt aus, folgtdem Wegzeiger und betritt denschmalen Waldweg. Büscheund Tannen stellen sich ihm inden Weg. Feuchte Gräser undnasser Boden bringen den Fußgänger auf dem abfallen-denPfad leicht ins Rutschen. Plötzlich erkennt der„For-scher“vor sich große, dicht an dichtgefügte Sandsteinplatten aufeiner Breite ca. 2,50 bis 3,50Metern. Auf den Platten findetman nebeneinander herlaufende Rillen, 10 bis 20 Zentimeter breit, in einem Abstandvon ungefähr 1,15 Metern undeiner Tiefe bis zu 24 Zentimetern.Dieser Plattenweg zieht sichhangabwärts auf einer Längevon rund 270 Metern bis zurTalsohle des Eulenlochs hin.Die Tiefe der eingefahrenenRillen nimmt allmählich ab. Sieverschwinden nach dem Auslaufen der Gefällstrecke vollständig.Was sagen die Forscher überden angeblichen Weg der alten Römer?Von K.F. Stähle sind auf derSiedlungskarte der römischenZeit in„Urgeschichte desEnzgebiets“, Stand 1923, allegesicherten und vermutetenStraßen bzw. römischen Wegeein getragen. Zu der wichtigenrömischen Siedlung von Portus(Pforzheim) läuft das Wegenetz konzentrisch dorthin zusammen- mit Ausnahme desGebiets zwischen der östlichenEnz und der westlichen Würm.Eine vermutete Streckenführung von Sumelocenna(Rottenburg) nach Pforzheimüber Oberjesingen Stammheim- Calw- Hirsau und nagoldabwärts bricht ab. Auf der EnzNagold-Platte unseres Gebietssind diesbezüglich keinerleiErkenntnisse und Eintragungenrömischer Wege für denSchömberger Raum zu vermerken.Hauptlehrer Friedrich Schick,der von 1925 bis 1939 die Vergangenheit Schömbergs intensiv erforscht hat, kommt in seiner„Ortschronik vonSchömberg“ nicht direkt aufden„Römerweg“ zu sprechen.Indirekt kann man aus seinerDarstellung die Idee ableiten,daß der Weg im Zusammenhang steht mit dem Abbau vonErz und der Gewinnung vonFlußspat in der Gegend, aufden er ausführlich eingeht.Führung im Sommer 1991 mit Dr. Lutz vom Landesdenkmalamt(Mitte)Prof.Dr.Rolf Nierhaus vom„Seminar für Alte Geschichteder Universität Freiburg“schreibt am 20.06.1968 in einem Briefwechsel über dieRömerstraße im Eulenloch:„Was den besonders interessieren en Straßenzug vonPforzheim nach Calw überBüchenbronn- Salmbach usw.anbelangt, wird Ihnen schon