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talheim, die über 400 Jahre zu Oesterreich gehört hatten, weichen nicht wesentlich von der Mundart der übrigen Teile des Bezirks ab; indes ist es in der Natur der Sache begründet, wenn gerade hier sich einzelne Abweichungen einstellen. Hiezu gehört die Abschwächung bezw. das Verschwinden des r-Lauts vor einem Mitlaut in Wörtern wie Wirt, Hirsch u. a. Hierauf ruhten auch die in den genannten Ortschaften wie in deren Umgebung gebräuchlichen Ausdrücke für hier und dort. Das Wort dort lautet mundartlich im Schwäbischen dert; durch r-Schwund entsteht det, und durch Zusammensetzung mit zu die bekannte mundartliche Bildung. Auch der Ausdruck „Veden" für Kuchen ist so zu erklären. Enztal-Enzklösterle nimmt zufolge seiner geographischen Lage und seiner sehr späten Entstehung ebenfalls in einzelnen Punkten eine gesonderte Stellung ein; seinen Verkehr hat es außer zum Nagoldtal und Enztal namentlich auch zum Murgtal; es bestehen aber sowohl im Enztal als im Murgtal andere sprachliche Voraussetzungen. Auch die Gemeinden Eültlingen und Sulz, teilweise auch Rotfelden weichen insofern von der sonst üblichen Mundart ab, als sie eine Reihe von ausgesprochenen mehr westlichen Formen, z. B. den Doppellaut bei Schnee, bin, fünf und anderen Wörtern nicht mehr haben. Wie der Bezirk in stammesgeschichtlicher Hinsicht ein Grenzgebiet gegen das Fränkische bildet, so ist er auch in sprachlicher Beziehung ein Uebergangsgebiet. Die Nordgrenze unseres Bezirks ist in gewisser Hinsicht zugleich Sprachgrenze; bei den Ortschaften des sogenannten Calwer Waldes nehmen wir schon eine merkliche Hinneigung zur fränkischen Mundart wahr, z. B. in der Aussprache des Doppellauts in Stein und anderen Wörtern, und in der Bildung der Verkleinerungssilbe. In den nördlich gelegenen Ortschaften nehmen wir den Uebergang dazu wahr: Die Nachsilbe ig lautet hier ich, während sie in den südlichen ig gesprochen wird. Ebenso lautet in den nördlichen Ortschaften der Mitlaut b in Wörtern wie aber, Weiber u. a. wie w, während in den südlichen Orten ein eigentliches b auftritt. Dazu tritt, daß in einzelnen gegen Süden und Westen gelegenen Ortschaften auch Einflüsse der alemannischen Mundart nicht ausgeschlossen sind; so z. B. in der Form gsei für gewesen, ebenso in der Bildung der Verkleinerungssilbe. Damit hängt auch zusammen die Grenzlinie bezüglich der mundartlichen Bildung des Fürworts uns; während in Westen mehr eis, wird im Osten und Süden mehr aos gesprochen. Einzelne wenige Ortschaften sprechen hören mit einem Doppellaut (ai, äu); auch bei Brot wird da und dort der o-Laut zu einem Doppellaut. Eigenartig ist die Bildung von nenz (nünz) für nichts in einzelnen westlichen Ortschaften.
Vieles, was wir so an den mundartlichen Bildungen beobachten, scheint ja freilich willkürlich zu sein; bei näherem Zusehen aber finden wir in diesen Sprachgebilden feste Gesetze walten und Entwicklungen sich vollziehen, deren Verständnis unser lebhaftes Interesse verdient und in hohem Maße geeignet ist, unsere Heimat und unser Volk uns lieb und wert zu machen.