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Bild 248: Hohennagold. Blick vom Burggraben aus.

Links: heutiger Zustand. Rechts: mutmaßliches früheres Aussehen.

beschleunigte. Auch ein Ende des 17. Jahrhunderts aus Bauüber­resten errichtetes Wachthaus brannte später ab. Heute reden nur noch Trümmer zu uns vom Wechsel der Zeiten.

Zu einer Burganlage gehörte in der Nähe ein Wirtschaftshof, der Fronhof, der für die Verpflegung der Besatzung zu sorgen hatte. Ein solcher wird auch für Nagold in alten Urkunden erwähnt und ist vermutlich in demMeierhof" gegenüber der Stadtpflege zu erblicken. Dieser Bau sticht auch merkwürdig ab von der sonst üblichen Bauart, indem er im unteren Teil und im Ostgiebel ganz mit starken Mauern ausgeführt ist, mit kräftigenBossenquadern" an den Ecken. Der Hauseingang mit spitzbogiger Türe befindet sich nicht wie gewöhn­lich zu ebener Erde sondern, ähnlich wie beim Bergfriet, in gewisser Höhe, zu der einst eine leicht zu beseitigende Holztreppe mit Schutz- dächlein geführt haben wird. Das Haus hatte auch auf seiner Nord­ostecke Wandmalereien, die leider seit Jahren übertüncht sind.

Die Erundherren von Nagold, die Grafen von Hohenberg, werden wohl auch die Stadt" Nagold geschaffen haben als eine ArtGroß- bauunternehmung". Sie sicherten den Bewohnern ihren Schutz, Aus­übung von Gewerben, sowie Baustellen zu, wofür dem Herrn der Stadt gewisse jährliche Zinsen von jedem Haus und Anwesen entrich­tet werden muhten. Die Stadt erhielt eine Befestigung mit Wall und Graben und zwar ums Jahr 1274. Das Städtchen hatte nur eine Hauptstraße, die neue, gebogene Marktstraße, die, wie wir schon ge­sehen haben, dem Verlauf einer älteren Umwallung folgte. An ihren Enden war je ein Tor mit Turm, dasobere Tor" (zwischen Kauf­mann Knödel und H. Reichert) und dasuntere Tor" (bei der Köhlerei). Dazu kam noch dasMühltörlein" bei der unteren Mühle (nahe dem heutigen Oberamt). Um die ganze Stadt lief eineRingmauer" mit bedecktem Wehrgang auf der Mauer, der teilweise (z. B. an der Hintern Gasse) durch einzelne schon früher auf der Stadtmauer auf­gebaute Häuser hindurchführte (heute dort noch stellenweise zu sehen). Außerhalb war ein breiter Umgang, der Zwinger, mit einer ge-