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Bild 248: Ein Stück der Stadtbefestigung mit rückseitigen Giebeln von Häu­sern der Hinteren Gasse rechts dasFrühmeßhaus^ (1423) mit altertümlichem Fachwerk, am mittleren Haus im 1. Stockalemannische", darüber und im 3. Giebelfränkische" Bauart. Rechts Schnitt durch Wassergraben Zwinger­mauer (nach Vorgängen von der Stadtmauer am Schlotzberg zu Herrenberg), dahinter Zwinger und Ringmauer (mit Wehrgang).

mauerten Brustwehr. Dieser diente zugleich auch zur Aufnahme der Landbevölkerung mit ihrem Vieh in Kriegszeiten. Die Unterhaltung von Mauern und Graben geschah deshalb von amtswegen. Sämtliche Gemeinden des Amts (außer Haiterbach, das selbst ummauert war) mußten dazu beisteuern. Dann folgte ein breiter, tiefer Wassergraben mit ausgemauerten Seitenwänden (hinter dem Oberamt und der Köhlerei noch deutlich zu sehen), lieber den Graben führten zuerst Fallbrücken, später gemauerte Bögen. Vor den Toren standen kleine Torhäuschen. Als das Gebiet innerhalb des Mauergürtels voll be­baut war, mußten nach und nach auch Gebäude außerhalb der Tore erstellt werden. So entstand ein Derkehrsplatz vor dem Obertor mit einem großen Kastenbrunnen. Hier wurde 1697 der Easthos zur Sonne erstellt. Bei Einführung des Postverkehrs wurde dieseV o r- stadt" der eigentliche Brennpunkt des Städtchens, bis dann die Eisenbahn neue Aenderungen brachte.

Fast alle alten Nagolder Bauten stammen aus der wirtenbergischen Zeit (nach 1363). Der adlige Obervogt, der bis 1590 auf Hohennagold gewohnt hatte, zog herunter in die Stadt, wo seineBehausung" wie­derholt wechselte und zuletzt ins heutige Oberamtsgebäude kam. Dieses war am Anfang der wirtenbergischen Herrschaft als herrschaftlicher Fruchtkasten" in der Nordwestecke der Stadtmauer er­baut worden, um in dem enggebauten Städtchen der Feuersgesahr möglichst wenig ausgesetzt zu sein. Hier wurden nun einige Amtsstu­ben eingebaut. Später, unter Herzog Karl im 18. Jahrhundert, wurde der obere Stock, die heutige Wohnung, im Geschmack der Zeit hergerichtet, mit Stuckdecken versehen (z. T. heute noch erhalten) und diente wahrscheinlich ab und zu dem Herzog als Absteigquartier bei