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Oberkirch" auf den Trümmern des römischen Eutshoses ein fränki­scher Königshof, der schon im Jahr 786 erwähnt wird. In diesem Königshof imFrankenbrühl" wurde, zum Teil aus den Bau­steinen der alten Römersiedlung, in der alten römischen Steinbau­technik eine dem Frankenheiligen Remigius geweihte Kirche erbaut. Ihre ältesten Teile dürften aus karolingischer Zeit stammen. Jedenfalls hat sie, die Mutterkirche für eine weite Umgebung, im Lauf der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen erlebt. Ursprüng­lich bestand sie aus einem einfachen rechteckigen Schiff mit quadrati­schem Chor. Die eigentümlichen Säulen am Thorbogen find zweifel­los Baureste von der nahe gelegenen römischen Villa. Die ganze Bau­art der älteren Teile ist sehr unbeholfen. Die zwei Fenster auf der Südseite (im Chor und im oberen Teil der Langhauswände) sind im Rundbogen geschlossen und verbreitern sich nach unten. Sie wurden später (frühmittelalterlich-romanisch) durch primitive Zumauerung aus Tufsteinen stark verkleinert. In spätromanischer Zeit wurde auf der Nordseite am Choranfang ein quadratischer, wehrhafter Turm an­gefügt (ebenso eine halbrunde Apsis). Die Turmglockenstube zeigt heute noch die hübsche, romanische Fensterbildung mit eingestellten Zwergsäulchen. Der Zugang zu den oberen Turmgeschossen erfolgte offenbar vom Chor aus durch eine (heute noch im Turm sichtbare) rundbogige Türöffnung im ersten Stockwerk.

In frühgotischer Zeit erhielt die Südwand der Kirche, ebenso die Chorwand neben dem Triumphbogen (der rundbogigen Oeffnung zwischen Langhaus und Chor) einen reichen Vildschmuck durch Wand­bilder aus dem Leben Jesu in 2 fortlaufenden Reihen übereinander, die 1921 wieder aufgedeckt wurden. Die gotische Zeit (etwa 15. und 16. Jahrhundert) brachte Veränderungen an den Fenstern des Lang­hauses sowie statt des runden romanischen Chors einen vieleckigen go­tischen. Auch der Turm wurde um ein Stockwerk erhöht und trug früher einen steilen Turmhelm (wie heute noch die Ebhäuser Kirche). Ein spät­gotischer Anbau ist die kleine Kapelle auf der Südseite mit zierlichem Rippengewölbe, während die übrigen Teile mit flachen Holzdecken ab­gedeckt waren. Der ummauerte Friedhof, dieWeihlege", hatte 3 spitzbogige Törchen, im Osten das Jselshäuser, im Westen das Min­dersbacher und eines von Norden, vom Städtchen her. In unmittel­barer Nähe muß auch ein kleines Frauenklösterchen gestanden haben; denn Urkunden erwähnen öfter die Frauen von Oberkirch, in derKlü­sen" (Klause). Nach Erstellung einer Pfarrkirche im Städtchen selbst verlor die alte Remigiuskirche mehr und mehr ihre Bedeutung und wurde seit der Reformation (mit Emporeeinbauten versehen) nur noch als Friedhofskirche benützt. Vor 100 Jahren bekam der Turm sein heutiges Dach. Nach Kriegsende erhielt der Chor eine neue Be­stimmung als Gedächtnisstätte für die Nagolder Gefallenen.

Unmittelbar über Nagold tronte einst auf steiler Vergeshöhe die Burg Hohennagold. In den Ruinen können wir noch deutlich die Kernanlage der mittelalterlichen Burg erkennen: gegen die Berg-