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Der Johanniterorden im Bezirk
Wer auf der Landstraße von Nagold nach Rohrdorf wandert oder mit der Bahn dahin fährt, der erblickt, ehe er ins Dorf selbst kommt, drüben zur linken Hand eine Eebäudegruppe, die schon von ferne seine Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Wenn wir näher treten, erblicken wir eine Kirche oder vielmehr zwei Kirchen, ein Verwaltungsgebäude, Vorratsräume u. a. Diese ganze Anlage ist ursprünglich eine Niederlassung des Johanniterordens, ein Denkmal frommen Denkens und tatkräftigen Wirkens zum Wohl der leidenden Menschen. Der Johanniterorden stellte eine Verbindung des Mönchtums mit dem Rittertum dar, wodurch ebensowohl das Rittertum eine Veredlung wie das Mönchtum eine praktische Auswertung gefunden hat.
Die Niederlassung des Johanniterordens in Rohrdorf war ein einzelner Zweig einer umfassenden Organisation, die sich über ganz Europa und weit darüber hinaus erstreckt hat. Die Gründung des Ordens fällt in die Zeit vor dem ersten Kreuzzug. In jener Zeit machten viele eine Pilgerfahrt ins heilige Land; die Reise war aber nicht bloß mit vielen Mühsalen und Gefahren, sondern auch mit vielen Plackereien und feindseligen Tätlichkeiten seitens der Türken, der Herren des Landes, verbunden. Da errichtete eine Anzahl edeldenkender Kaufleute aus Italien in Jerusalem ein Krankenhaus sür die Pilger und eine
Bild 2t2: Johanniterkommende Rohrdorf.