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gebung bereitgestellt wurden. Es bildeten sich Märkte (von merx die Ware), wie sie schon bei den Römern und Franken üblich gewesen waren. Diese neuaufkommenden Orte erhielten von den Herrschaften besondere Privilegien, auch wurden sie von manchen Abgaben und Frondiensten befreit, so datz sich die Zahl der Bewohner bald erheblich steigerte. Während die ländlichen Siedlungen im ganzen gleich blieben oder sich nur sehr allmählich vermehrten, nahm diese neue Art von Gemeinden, die im ganzen mit dem Aufkommen der Burgen zusam­menfiel, eine raschere Entwicklung. Da somit diese Gemeinden für die Burgen eine Daseinsbedingung bildeten, war die Herrschaft darauf be­dacht, sie wehrhaft zu machen wie die Burg selbst und den Ort mit Mauern zu umgeben und die Befestigung der Burg mit der Gemeinde zu verbinden. Unsere Städtchen hatten darum das Aussehen von trutzigen Festungen, wie die Stahlstiche von Merian es zeigen. Der Name Stadt in unserem heutigen Sinn ist erst im 12. und 13. Jahr­hundert aufgekommen; das vorher dafür gebräuchliche Wort war Burg. Bürger war ursprünglich der Stadtbewohner. Um dieselbe Zeit etwa sind die 5 Städte unseres Bezirks mit Mauern versehen worden; es war die Zeit, in welcher die Sicherheit der Herrschaften, der Gemeinden und der einzelnen aufs schwerste gefährdet war, jene kaiserlose, schreckliche Zeit". Die Ummauerung wurde in der Regel von der Herrschaft besorgt, der dann dafür von der Bürgerschaft ein Zahreszins gereicht werden mutzte. Der von den Mauern umschlos­sene Platz, Etter d. h. Umzäunung genannt, war freilich beschränkt, weshalb auch früher schon gewisse Gebäude, wie Mühlen, Ziegeleien, Eutshöfe, Siechenhäuser auherhalb der Mauern erstellt werden mutz­ten. Als die Mauern in den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahr­hunderts niedergelegt wurden, waren die Städte längst über den ur­sprünglichen Rahmen hinausgewachsen. Als die eigentlichen Begrün­der unserer 5 Städte müssen sonach die Herrschaften, die ihren Sitz auf der Burg hatten, angesehen werden, wie wir dies auch bei unseren Nachbarstädten Ealw, Liebenzeü, Zavelstein, Neuenbürg, Herrenberg u. a. wahrnehmen können.

Schon im Mittelalter hat sich in diesen Städtchen das wirtschaft­liche Leben, Handwerk und Verkehr, kräftig entwickelt, und zwar hat das Handwerk sich eine feste Organisation geschaffen. Man hieß diese Organisation Zunft (von ziemen, also das, was sich ziemt, was Recht und Ordnung ist). Dabei schlossen sich die Angehörigen eines Berufs oder mehrerer verwandter Berufe zu einer Arbeits- und Einkaufs- gemeinschast zusammen. Jeder Handwerker war verpflichtet, der Zunft beizutreten. Ausgenommen konnte nur werden, wer vorschriftsmätzig sein Gesellen- und Meisterstück abgelegt hatte; Pfuscher hietz man die­jenigen, die autzerhalb der Zunft ihr Handwerk treiben wollten; das ins Handwerk pfuschen" sollte nicht geduldet werden. Einkauf von Rohstoffen, Festsetzung von Warenpreisen, Aufnahme von Lehrlingen, Gesellen und Meistern war Sache der Zunft. Die Handwerksgenossen wohnten auch häufig in derselben Gasse, weshalb heute noch da ode,