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Aldunsteiga um 1100 (O.A.B. S. 127) benannt sein, da die Höhenburg von Altensteig-Stadt erst dem 12. Jahrhundert zugehören bürste, neben der dann die städtische Niederlassung entstand oder angelegt wurde, und eine neue Steige. Tatsächlich liegt das Dorf am Anfang des fast naturgegebenen Abstieges jenes Weges zum Nagoldtal bei der Einmündung des Köllbachs, und es führt hier eine richtige Steige hinunter, nicht nur ein Fußweg, wie ihn die Karten angeben. Obwohl nun die Steige bei der Stadt jünger ist, kann das ältere Dorf nicht erst im Gegensatz zu dieser jüngeren Steige seinen Namen erhalten haben. Vielmehr muß jene alte Steige ihren Namen daher haben, weil sie vor der deutschen Besiedlung vorhanden war, weil sie vordeutsch ist, so wie manche Altenburg eine vordeutsche Burg bezeichnet. Dieser alte Weg führte über die unten noch heute vorhandene Furt der Nagold, dann die Monhardter Steige hinauf und auf der wegsamen Buntsandsteinterraffe mit dem an Monhardt vorbeigehenden Sträßchen nach Wöll- Hausen und Ebhausen. Fortsetzung wie oben. Im Zusammenhang mit der Stadtburg entstand dann, wie gesagt, eine neue Steige. Einen Kilometer weit blieb man nun im Tal, und von der dortigen Sägmühle aus stieg man dann zu jenem Monhardter Sträßchen empor. Dieser Weg war noch am Anfang des 19. Jahrhunderts gebräuchlich. Auch die Verbindung der Monhardter Steige mit dem Walddorfer Chausseehaus ist gewiß uralt, wenn sie auch wegen der Steigungsver- hältniffe ohne große Bedeutung war. Bezeichnend ist, daß sie an Walddorf vorbei führt, wenn auch heute auf kurze Strecken unterbrochen.
Von der Nagolder Kirchbergsteige zweigt gleich oben in der Einsattlung ein ebenfalls alter Weg nach Unterschwandors ab, ein Stück weit Talstrabe, dann, nachdem er die „Holdersteige" hinaufgestiegen ist, Höhenweg mit der Bezeichnung „Hochsträß" und „Heerstraße". Er hat wahrscheinlich über Salzstetten und Hörschweiler ebenfalls zum Kniebis gestrebt.
Daß nun zu dem Knotenpunkt Nagold auch von Osten her eine Fernlinie führte, ist natürlich. Von Nagold aus verfolgt führt sie an der Südwestseite des Wolfsberges hinauf, weiterhin — seit der Feldbereinigung verschwunden — nach Mötzingen (der Aufstieg von Jselshau- sen aus, gegen oben in sanfter Mulde, wäre für einen ungesteinten Weg unmöglich), dann als Langer Weg nach Oeschelbronn, weiterhin über Nebringen und Eültstein zum Schönbuch empor, ein Stück weit mit der von Herrenberg kommenden Straße, dann hart an Hildrizhausen vorbei (südlich von Hildrizhausen und Aichdorf Flurname „Heerstraße") zum Schaichhof und mit dem südlich vom Schaichtal hmziehenden Höhenweg nach Nürtingen.
Dieser Weg ermöglichte zugleich einen Abstieg von dem das Waldach—Nagoldtal östlich begleitenden llrweg, ebenfalls weithin Hoch- straß, an einzelnen Stellen auch Heerstraße genannt. Er läßt sich im Süden von Mühlen a. N. her verfolgen und kommt vielleicht von der Oberndorfer Gegend. Er führt über Eutingen, Vollmaringen (hier durch die Siedlung umgebildet), die Londorfer Kapelle, zwischen Em-