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gebildet. Wenn wir diese in dem Zusammenkommen mehrerer Täler sehen, treffen wir die Wahrheit nur halb. Denn nicht die Täler bieten günstigen Weg, sondern die Höhenrücken. Aber wo mehrere Täler Zu­sammenstößen, treffen auch die zwischen den Tälern liegenden Höhen­rücken zusammen, und diese fordern Urwege heraus. Nur ein Talweg ist darunter, der Weg von Nagold über Emmingen nach Wildberg. Er benützt die rechtsseitige Buntsandsteinterraffe. Der Weg auf der Tal­sohle weiter abwärts ist recht jung. Erst von dem nach einem Heiligen benannten, also nicht sehr alten Kentheim abwärts haben wir wieder eine Art Talweg. Die von der Psorzheimer Gegend aus zu verfol­gende über Oberreichenbach nach Simmersfeld führende Weinstraße, eine echte Höhenstraße, scheint hier umzubiegen, um über Altensteig nach Nagold zu führen. Sie wird aber kaum als einheitliche Verkehrs­linie in Betracht kommen. Vielmehr zeigen die zwei altenEerns- bacher Steigen", die von Nordwesten her nach Enzklösterle herab­führen, daß man es hier mit einer uralten, vom unteren Murgtal kommenden und das Enztal überquerenden Verbindung zu tun hat. Daß dieEnzsteige" von Enzklösterle herauf sehr alt ist, zeigt, wenn auch gegen unten die älteren Nebenlinien verschwunden sind, der alte Hohlweg, der gegen oben die Schleife und den anstoßenden Winkel quer abschneidet. Dieser Weg führt weiter nach Simmersseld, und so setzt sich jener scheinbar einheitliche Zug aus zwei Wegen zusammen, einer Linie PforzheimSimmersfeld und einer Querlinie Enz­klösterleSimmersfeldNagold. Die Fortsetzung jener Linie gegen Südwesten ist offenbar durch die Anlage von Simmersfeld gestört worden. Die älteste Fortsetzung dürfte über die verfallende Lenzenmühle nach Fünfbronn mit recht natürlichem Aufstieg und von da über Urnagold nach Besenfeld geführt haben, wo der Anschluß an eine andere Nord-Südlinie erreicht wurde, die weithin auf der Höhe östlich vom Murgtal führt und südwärts sich bis Freudenstadt ver­folgen läßt. Zudem haben wir von jener Psorzheimer Weinstraße eine nähere Verbindung, sogar Doppelverbindung nach Nagold. Sie mag über Neuweiler gegangen oder ursprünglich südlich von Hofstett abgezweigt haben. Deutlich ist sie von der Nähe Gaugenwalds an, wo sie durchs Beutlerholz die heutige Ecke vor nicht allzulanger Zeit noch abschnitt. Sie teilt sich bald und führt in dem einen Zweig, der auch Weinstraße heißt, über Wenden und Mindersbach möglichst lang auf der Höhe, mit ihr allmählich sich zum Nagoldtal senkend; mit dem anderen über Wart, das irgend einmal als Hut für den Weg gegrün­det worden sein muß, Ebershardt (der alte Ortsteil bei der Kirche blieb zur Seite liegen) und Ebhausen zum oberen Nagoldtal, um bald wie­der aufzu steigen (der Talweg weiterhin gehört den Zähren 184751 an) und sich mit dem ersten Ast im Sattel unter dem Härle zu ver­einigen.

Jener Querweg Enzklösterle-Nagold ist wichtig, weil er zusam­menhängt mit dem Namen von Altensteig, der zunächst dem Dorf als der älteren Siedlung zukommt. Nach ihm muß auch Adelbertus de