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Untertalheim. In Flur Schleife nördlich über dem Ort wurde am 4. März 1912 einer von den drei dort liegenden Grabhügeln untersucht (Parzelle 2172 und 2173.) Der aus Muschelkalkbrocken aufgebaute Hügel enthielt drei Skelettgräber mit dem Kopf im Nordwesten, den Füßen im Südosten. An Beigaben fanden sich ein kantiger Bronzearmring und ein breites Armband aus senkrecht geripptem Bronzeblech von 7,6 Zentimeter größtem Durchmesser. Bild 174. A.S. A. 514. F.B. 1912, 22.
Recht häufig sind Grabhügel östlich der Steinach im südlichen Teil des Oberen Gäus. Nach der Oberamtsbeschreibung von Horb (S. 198) liegen auf Markung
Hochdorf im Wald Bahnbühl 4, im Wald Mark 2 Kilometer südwestlich vom Ort und im Wald Hau 1,5 Kilometer nordöstlich des Orts je 1 Hügel.
Eutingen. 1 Hügel im Wald Witthäule, 2 Kilometer nördlich vom Ort.
Eöttelfingen. 1 Hügel im Gemeindewald Mark 1,5 Kilometer nördlich vom Ort an der Markungsgrcnze gegen Vollmaringen. Er wurde im Frühjahr 1881 von Norden her angegraben. Durchmesser 24 Meter, Höhe 3—4 Meter.
Baisingen. 1. Ein Hügel in Flur Krieger 2 Kilometer nördlich vom Ort ostwärts an der Straße nach Mötzingen nächst der Markungsgrenze (Parzelle 1729/3). Bis etwa 1850 stand dort noch Wald. Der Hügel wurde früher „Bühl" genannt und gerne von den Zigeunern als Lagerplatz gewählt. Vor der vom Grundbesitzer geplanten Abtragung wurde der Hügel im März 1876 untersucht. Er war damals bei 30 Meter Durchmesser noch 1,5—2 Meter hoch. Von 60 Zentimeter Tiefe ab zeigte sich in der Mitte ein mit Holzkohle und Asche durchsetzter Boden. In 1 Meter Tiefe lag ein Stückchen Feuerstein und, in der Westhälfte des Hügels, von Süd nach Nord ein stark verrostetes eisernes Schwert. Im Rost sind noch Abdrücke einer hölzernen Scheide erkennbar. Dabei fanden sich^ Bruchstücke eines hohlen Bronzerings, ein Stück Bronze und Scherben von Tongefäßen. A.S. Inventar 6497. Heute ist von diesem Hügel nichts mehr zu sehen. Jedoch liegt dicht nördlich der Oberamtsgrenze, 80 Meter östlich der Straße auf Markung Mötzingen ein stark abgeslachter Hügel von 0,40 Meter Höhe.
2. Der Fürstenhügel „Bühl" liegt 1 Kilometer östlich vom Ort frei im Feld. Er trug bis Herbst 1892 eine alte Linde, ein prächtiges Wahrzeichen der ganzen Gegend. Leider wurde der schöne Baum damals durch Obstbäume ersetzt. Der Hügel mißt bei 4 Meter Höhe 45 Meter im Durchmesser. Durch die angrenzenden Ackerbesitzer ist er am Rand stark beschnitten worden, so daß er heute rechteckigen Grundriß zeigt. Etwa 1840 wurde von oben ein Schacht in den Hügel getrieben. Dabei sollen Waffen gefunden worden sein. Ende April 1893 ließ der Schultheiß von Westen her einen Gang gegen die Mitte des Hügels vortreiben. Dabei stieß man in der Mitte, 1 Meter über dem gewachsenen Boden, auf einen schlecht erhaltenen bauchigen Bronzekessel von 50 Zentimeter Weite. Am 7. Juni 1893 fand Prof. Dr. Konrad Miller bei einer Weiterführung der Grabung einen goldenen Stirnreif von 18 Zentimeter lichter Weite und 1 Zentimeter Breite. Das dünne Goldblech ist über einen nach innen offenen Vronzeblechreif gelegt. Vom Lederfutter waren deutliche Reste erhalten. Daneben lag ein 2 Zentimeter großer Bernsteinring und 1 Bronzefingerring. '/- Meter davon entdeckte man einen mit Goldblech überzogenen Armreif, dessen Oefsnung durch einen Schieber geschlossen werden kann. Die innere Weite von 4,5 Zentimeter läßt nur an einen Kinderarm denken. Von Scherben und Knochen fand sich keine Spur, lieber die Anordnung des Grabes und das Bestehen weiterer Bestattungen konnte die nicht umfassend genug angelegte Grabung keinen Ausschluß bringen. Der Hügel stammt aus dem 6./5. Jahrhundert v. Ehr. Prähistorische Blätter 5, 54 und 6, 1 ff, mit Tafel.
Bondorf. 1,2 Kilometer nördlich vom „Bühl" liegt im Wald Bernloch nahe der Siidwestecke eine Gruppe von 5 Grabhügeln von 12—22 Meter Durchmesser und 1—2 Meter Höhe.
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