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Gegend heute noch nicht erkennen. Dagegen scheinen die Tuffterrassen an den Talhängen wie anderwärts, z. B. im Glattal, siedlungsgeschichtlich von Bedeutung gewesen zu sein.
Die Steinzeit
Die Funde aus unserem Bezirk führen uns in jene ferne Zeit zurück, in welcher der genannte Klimawechsel eine offene Landschaft geschaffen hatte, so daß den Menschen die Möglichkeit zum Siedeln und zu Ackerbau und Viehzucht geboten war. Allerdings sind die Siedlungen selbst, die in den fruchtbaren Lehmgebieten am mittleren und oberen Neckar, so auch bei Eutingen, Ergenzingen, Eckenweiler und Nel- lingsheim sehr häufig sind, hier noch nicht gefunden worden und wenn überhaupt, so doch nicht in dieser Dichte und nur an einigen Punkten zu erwarten. Aber mehrere vereinzelt gefundene Steinbeile beweisen, daß Menschen jener Zeit, der jüngeren Steinzeit (5.-3. Jahrtausend v. Ehr.) den Nagolder Bezirk zum mindesten durchstreift haben.
Die Fundorte und Funde sind:*)
Obertalheim. Beil aus Nephrit, an der Schneide durchscheinend. Länge 7,5 Zentimeter. Breite 4,6 Zentimeter. Querschnitt oval. Bild 173, 6. Gefunden 1908. A.S. A 1275.
Egenhausen. Veil aus durchscheinendem Nephrit. 7,8 Zentimeter lang. 3,2 Zentimeter breit. Querschnitt rechteckig. Bild 173, 4. Gefunden im Staatswald Roth 1,5 Kilometer nordöstlich vom Ort im Jahr 1878 an einer Erabenböschung. Seit 1895 als Geschenk von Oberförster Griininger in der Staatssammlung. Znv. 10 855. F.B. III. 1895, 1; 1896.
Rotfelde n. Beil aus braun- und graugefleckten Saussuritgabbro. Länge 10,2 Zentimeter. Breite 5 Zentimeter. Bild 173, 3. Gefunden etwa 1870 auf dem im Ottenbühl nördlich vom Ort neuangelegten Friedhof „in der Nierengegend eines grohen Skeletts". A.S. A 1276.
Eültlingen. In der Kiesgrube von Fr. Deuble am Ostausgang des Orts wurde 1911 ein 7,5 Zentimeter langes und 4,2 Zentimeter breites Steinbeil aus Hornblendeschiefer mit rechteckigem Querschnitt, ein Spinnwirtel aus Ton, am Rand gerippt, und ein Reibstein gefunden. Bild 173, 5. A.S. A. 471. F.B. 1911, 4.
Liebelsberg. 1. Steinbeil aus schwarzem, weitzgeflecktem Stein, Länge 10,7 Zentimeter. Breite 5,5 Zentimeter. Gefunden 1914. Bild 173, 2. F.B. 1914—1916, 5. A.S. A 1674.
2. Steinbeil aus schwarzem Stein, 9,5 Zentimeter lang. Gefunden Herbst 1922 gleich östlich vom Ort. A.S. A. 1260. F.B. N.F. II.. 8. Bild 173, 1.
Neuweiler OA. Lalw. S. Paret bei Staehle, Urgeschichte des Enz- gebietes, S. 70. 1. Steinbeil aus Diabastuff, 10 Zentimeter lang. Gefunden 1911 am linken Abhang des Teinachtals süd-südöstlich vom Ort. F.B. 1911, 5.
*) Als Abkürzungen seien erklärt:
A.S. — Altertiimersammlung Stuttgart (dahinter Nummer des Inventars).
F.B. — Fundberichte aus Schwaben.
N.F. — Neue Folge der Fundberichte.
Alt. — Die Altertümer in Württemberg, von Paulus.
O.A.B. — Oberamtsbeschreibung.
Haug-Sirt — Die römischen Inschristen und Bildwerke Württembergs von Haug-Sixt.