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zeigt die Tatsache, daß die Bauernhäuser im Gäu sehr stattlich sind, daß diePferdebauern" ein größeres Anwesen und Haus besitzen als die Kuhbauern" und daß dieTaglöhnerhäuser" im Schwarzwald meist einstockig und bedeutend kleiner sind als die der Hufen bauern mit ihrem massigen Aeußern.

Hausnamen

Im Zusammenhang mit den Häusern ist der eigenartigen Sitte der Hausnamen zu gedenken. Zn Gaugenwald ruht auf einem Haus der Names'Bäuerles", der Besitzer heißt schon im 2. Geschlecht Schaible. Der Name eines Hausbesitzers in Rotfelden ist Dingler, der Hausname ,,s' Maier Michels". Früher gehörte das Anwesen zu einem der Maierhöfe (vergl. Abschnitt Maierhöfe). In einem anderen Ort hört der Besitzer Braun auf den Hausnamen ,,s' Bucha Frieders". Ein Vorfahre verfertigte in seiner Sägmühle Radschuhe aus Buchen­holz. Zn einer Gemeinde kommt der Hausname ,,s' Christine" vor, während der Besitzer Günther heißt. Seine Großmutter hieß Chri­stine. Ihr Mann starb bald (1841). Nach ihr erhielt das Haus seinen Namen. Ihren Sohn Johannes nannte man ,,s' Christine Hannes". Oester kommt vor ,,s' Schulze", ,,s' Altschulze". Das Eigentümliche und Ungewohnte liegt darin, daß der Name des Besitzers und sein Hausname meist nicht übereinstimmen und daß im örtlichen Umgang nur der Hausname genannt wird. Die Leute sagen nicht,,s' Schaib- les", s' Dinglers", sondern allgemein ,,s' Bäuerles" und ,,s' Maier Michels". Es kommt öfter vor, daß namentlich jüngere Leute des Orts den Namen des heutigen Besitzers überhaupt nicht kennen, son­dern nur den Hausnamen. Deshalb wird dieser manchmal auf die An­schrift der Briefe gesetzt (Heselbach).

Wie obige Beispiele zeigen, werden zu Hausnamen verwendet Vornamen und zwar männliche und weibliche, Eigennamen, Berufs­namen, manchmal auch die Herkunft. Oester kommen auch Verbin­dungen vor: ,,s' Hansmichels", ,,s' Bürgermeisters Hansjörg". Alle diese Namen gehen auf frühere Besitzer des Hauses und dazugehöri­gen Grundbesitzes (Hofes) zurück. Zn Eaugenwald wird schon ums Jahr 1600 auf dem genannten Haus ein Martin Bäuerle, 1757 ein Johannes Bäuerle genannt. Nebenbei sei bemerkt, daß dieses Haus zumBäuerlesfeld" gehört (s. Karte von Eaugenwald S. 143). Auch heute noch kommt es zur Bildung von Hausnamen. In einem Schwarz­waldort ruhte auf einem Haus bis zum Jahr 1921 der Name ,,s' Schmälzles". Seit diesem Jahr wohnt ein Schuhmacher darin. Nun sagen die Leute ,,s' Schuhmachers". Interessant ist der Vorgang, wie es zu dieser Namengebung kommt. Offenbar muß ein besonderer An­laß vorliegen, daß ein bestimmter Name von den Dorfbewohnern, welche die Schöpfer desselben sind, gewählt wird: Besondere Tüchtig­keit, eigenartige Lebensschicksale, ein bestimmter Beruf. Besonders gerne werden die Bezeichnungen für die Gemeindeämter gewählt: ,,s' Schulze" (Schultheiß), ,,s' Burgemeisters" (Burgemeister Gemein­depfleger), ,,s' Schütze" (Amtsdiener).