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oder sonst ein natürlicher Windschutz bewirkt da oft merkwürdig viel Gutes. Auch ist seine Krone meist zweiteilig; deshalb zeigen strenge Windlagen häufig geborstene Kronen. Am günstigsten ist die Ostlage und die flache Nordlage, so die Plügwiesen in Rohrdorf, die Mar­kung Pfrondorf und Teile der Rotfelder Markung. Da ist die Sor­tenwahl nicht allzuschwer. Schwieriger ist es bei der Westlage, die meist unter starkem Wind leidet, sofern kein natürlicher Schutz vor­handen ist. Dort muh auf Sorten gesehen werden, die fest am Baume hängen, wie Rheinischer Bohnapfel, Oehringer Vlutstreifling, Trierer Weinapfel, Kleiner Langstiel, Effringer Kurzstiel. Noch gefährlicher ist die Südlage, wo die Bäume zu früh blühen und starke Sonnenbe­strahlung und große Trockenheit die Bäume schädigen kann. In Wind lagen werden die Kronen einseitig, oft plattgedrückt, so in Fünfbronn, an der Straße ObertalheimHorb, imViehtrieb" in Sulz. Richtiger Schnitt der jungen Bäume kann hier helfen. Natür­licher Schutz gegen West- und Nordwinde läßt schöne Obsterträge er­zielen, sei es nun der Hochwald (Kälberbronn, Erömbach, Wörners- berg, Herzogsweiler) oder das Gelände (Ettmannsweiler, Schern­bach). Am Nagolder Friedhof ist die Lage sehr günstig, nur der Bo­den etwas schwer, so daß manche Sorten nicht recht gedeihen. Die schmalen Waldtäler geben für Obstbau zu wenig Raum.

Besondere Vorsicht ist geboten bei der Auswahl der Sorten in Fr oft lagen, weil Spätfröste Blüte und Austrieb schädigen. Da tritt neben Ertragsschmälerung auch Frostbeschädigung an den Bäu­men selbst auf. Hier befriedigen nur wenige Sorten: Trierer Wein­apfel, Oehringer Blutstreifling, Spätblühender Taffetapfel, Heslacher Eereutapfel und Schweizer Wasserbirne.

Die naturgegebenen Verhältnisse kann der Mensch kaum ändern, aber er kann sich ihnen anpassen und jo für jeden Ort die Sorten wählen, die befriedigende Erträgnisse liefern, so daß jede Siedlung in­mitten reichbeladener Obstbäume sich zeigen kann.

Die Fischereiverhättnisse des Oberamts Nagold

Von Fr. Schwarzmaier

Der Bezirk Nagold umfaßt ein Fischwassergebiet von etwa 70 Kilometern, wovon 30 Kilometer Hauptfluß und 40 Kilometer Ne­benflüsse sind. Hievon hat der Staat etwa 25 Kilometer, Eemeinde- fischwasser sind es 20 Kilometer, Privatfischwasser 25 Kilometer. Der ganze Bezirk gehört dem Flußgebiet der Nagold an, nur auf der kur­zen Strecke Enztal-Enzklösterle hat er auch Teil an der oberen Enz. Zm oberen Teil bis Altensteig-Berneck enthält die Nagold mit ihrem klaren Wasser, wie auch ihre Zuflüsse (Zinsbach, Bömbach, Schnait­bach und Köllbach) ausschließlich die prächtige Bachforelle; auf der Strecke Altensteig-Nagold gesellen sich zur Forelle noch Aeschen und vereinzelt auch Aale; von Nagold abwärts bis zur Oberamtsgrenze