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Einiges über die Pflanzenwelt unseres Bezirks in geographischer Hinficht

Von Otto Birk

In dem Abschnitt über Landschaft und Leben ist uns die Pflanzen­welt der verschiedenen Teile unseres Bezirks in großen Zügen geschil­dert worden. Nun lenken wir die Blicke über die Grenzen des Be­zirks hinaus und gehen der Frage nach: Wo kommen die Pflanzen un­seres Bezirks sonst noch vor, wie weit reicht ihr Verbreitungsgebiet, warum sind sie gerade bei uns zu finden und wie kommen sie zu uns?

Die große Masse unserer Pflanzen hat ein weites Verbreitungs­gebiet. Sie find überall aus geeigneten Oertlichkeiten anzutreffen von derimmergrünen Region der Mittelmeerländer" an, d. h. von dort an, wo in den Niederungen am Südfuß der Alpen das ganze Zahl die Lorbeer- und Myrtenhaine grünen, bis zur Tundra hoch im Norden, wo der Baumwuchs sein Ende findet und nur noch niedere Sträucher, Kräuter, Moose und Flechten fortkommen können, oder wenigstens bis dahin, wo die geschlossenen Laubwälder aufhören und das nördliche Nadelwaldgebiet beginnt, d. h. bis zu einer Linie, die sich un­gefähr vom nördlichen England über den südlichen Teil Norwegens Schwedens und Finlands nach Osten zur russischen Steppe hinzieht. Elftere faßt man unter der Bezeichnungnordische Gruppe", letztere alsmitteleuropäische Gruppe" zusammen.

Zur nordischen Gruppe zählen unsere häufigsten Arten, so der Sauerklee, die Einbeere, die Schattenblume und das Wintergrün, die den Grund unserer Wälder zieren, das Milzkraut, das die stillen ver-

Bild 107: Forche bei Ettmannsweiler.