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Sindelfingen

a. Lage und Naturraum

Die Stadt Sindelfingen liegt am Rand des Oberen Gäus nordwest­lich des Schönbuchs im Quellgebiet der Schwippe. ( 440 m über NN ) Nach Norden und Osten schliesst sich der Glemswald an.

Die Stadt selbst liegt in einer Mulde am leicht abfallenden Südwesthang eines flachen Bergrückens, zwischen dem Stift, das den höchsten Punkt einnimmt und der,an seinem Fuss verlaufenden Schwippe. Südöstlich von Sindelfingen, nur durch die Bahnlinie getrennt, liegt Böblingen, nordöstlich davon, etwa 10 km ent­fernt, Stuttgart und im Norden Leonberg. Sindelfingen liegt so­mit im Ballungszentrum des mittleren Neckarraumes.

Der Naturraum der Stadt Sindelfingen zählt zur Landschaft des Neckarlandes und ist somit ein Teil des Schwäbisch - Fränkischen Schichtstufenlandes. Den Gesteinsuntergrund bilden Muschelkalk, Keuper und Lias. Innerhalb des Stadtbereiches treffen zwei sehr unterschiedlich ausgestattete Natur - und Kulturlandschaftsbe­reiche zusammen. Von Westen her reicht ein Ausläufer des Oberen Gäus in die Keuperhöhen im Neckarknie hinein. Während der Alt­stadtkern auf einem Gipskeuperrücken angelegt ist, bestehen die Feldfluren, von den Talauen der Schwippe und ihren Zuflüssen Goldbach und Sommerhofenbach abgesehen, meist aus Löss - und Lehmböden.

b. Entwicklung der Stadt

Aufgrund der fruchtbaren Böden und der offenen, waldfreien Landschaft, war die Gegend um Sindelfingen schon früh besiedelt. Aus diesen frühen Siedlungen, die zum Teil bis in die Kelten­zeit zurückreichen, entwickelte sich bereits 1000 Jahre vor der Stadtgründung ein Urdorf Sindelfingen. 1083 gründete Graf Adel- bert II von Calw bei diesem Urdorf ein Benediktinerkloster, das er jedoch bald darauf nach Hirsau verlegte und liess stattdes- sen ein weltliches Chorherrenstift an der Stelle seines alten Herrenhofes, der eine zeitlang Nebensitz der Calwer Grafen war, erbauen. Das Dorf Sindelfingen bildete zusammen mit dem Stift