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In Abbildung 1 ist die ungefähre Ausdehnung der einzelnen Gaue gemäss der Beschreibung von Stälin skizziert. ( Die Nummerierung der einzelnen Gaue entspricht den in Abbildung 1 eingetragenen Zahlen ).
Unter der Oberlehnsherrlichkeit der Calwer Grafen standen zu jener Zeit die folgenden Burgen:
Vaihingen
Enzberg
Löwenstein
Wolffölden
Asperg
Beilstein
Weinsberg
Neuenbürg
Im Bereich der Enz -Nagold-Platte,
Calw
Zavelstein
Liebenzell
Waldeck
Vogtsberg
Hornberg
sowie das Kloster Hirsau samt dessen Priorate Reichenbach, Sindelfingen und ( zeitweise ) Lorsch. ( Die Burgen der Enz- Nagold -Platte werden in Abschnitt IV.1. näher beschrieben. )
Sämtliche Burgen wurden, ausser den Burgen zu Calw, Löwenstei3 Vaihingen und Zavelstein, von sogenannten Edelfreien, d. h., Adligen nichtgräflichen Standes, die mit den Burgen belehnt worden waren, bewohnt.
Da die Grafen von Calw ihren Sitz ursprünglich in Kleiningersheim hatten, ist anzunehmen, dass der Murrgau der erste Gau war, der von ihnen verwaltet wurde. Der Murr?, Enz-, Glems- Gardach- und Zabergau waren alte Gaue, die bereits Mitte bis Ende des 8. Jahrhunderts in Urkunden erwähnt werden. Da sie schon vor dem Auftauchen der Grafenfamilie besiedelt waren, hatte diese kaum Einfluss auf die Entwicklung der dortigen Kulturlandschaft. Anders verhielt es sich mit dem Würmgau;
1) Stälin, P. F.: Geschichte Württembergs, S. 145 ff