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Wer Kirwebua wurd, des macht mer etlich Wocha vor der Kirwe aus. De ledige Buawa versammla se en der Wirtschaft, wo no d'Kirwe a'ghalta wcrra soll, on no wurdd'Kirwe verdengt", des haißt, se wurd soz'saget verstaigert, on dear Bua, wo seina Kamerad» am meifta Wei zahlt, der krigt d'Kirwe. Isch d'Mustk do, no ganget dia Buawa mitera enn d'Häuser, wo junga Mädla send, on ladet se zom Tanz ei. No wurd da'zt (getanzt) bis en d'Nacht nei. Em Metichs laufet Buawa nomol rom on tean d'Mädla nomol uff de Mittag zum Tanz eilada. Der Kirwebua verkauft no derbei KirwelauS (Lose) bei deana Leut, wo er vorher no net gwäa ischt. N5 müaßt dia Leut 2O Pfennich zahla on iharn Nama en e Büachle neischreiba on saga, uff was se setzet. Do wurd nämlich am Sonntich noch der Kirwe a Pfeifa, a Schirm oder sonst äbbes auSg'lotteriert durch's Würfla; früher hen se oft au en Hammel rausg'lotteriert. Der Rei'gwenn ghaiert em Kirwebua. Mit deam on der Tax muaß er d'Okosta (da Wirt on d'Spielleut) zahla. MaistenS Hot er no äbbes übrig. Die Tax wurd am Kirwemetich zwischa 's Tanza nei vo alle erhoba, wo tanzet, au d'Mädla müaßet zahla on zwor l bis 2 Mark. Au s'Geld von de Freitura kriagt der Kirwebua. Am Metich wurd oft no länger forttanzt als am Sonntich. (Nach Schüleraufsätzen.)

VI. Advent und Weihnachten.

In manchen Orten, z. B. in Oberhaugstett, wurde abends am Dienstag nach dem Nikolaustag der sog. Klos gesagt, indem man einem ledigen Burschen Kuhschellen anlegte, worauf er von den übrigen Burschen alsSchande(n)klos" ( Sankt Niklas) scherzweise durch das ganze Ort gejagt wurde. In andern Orten kommt heute noch derSchandiklos" mit Bart, Rute und Kuhschelle, erschreckt die Kleinen und schenkt ihnen Birnenschnihe.

In Oberkollbach erhielten die ledigen Burschen am Stephanstag Nüsse von den Mädchen, die sie im Wirtshaus verzehrten.

Wie das Wetter vom WeihnachlS- bis zum Erscheinungsfest ist, so soll es das ganze Jahr sein. Manche Leute legen in der Christnacht 12 Zwiebel- schalen an einen trockenen Platz und legen in jede etwas Salz. Je nachdem das Salz schmilzt oder trocken bleibt, werde das Wetter in den einzelnen Mo­naten, für welche die Zwiebelschale gilt.

62 . Sonstige Volksbräuche.

I. Das Fackeln in Calw und Zwerenberg.

Über dem rechten Nagoldufer bei Calw liegt hoch oben am Talrand eine gewaltige Felsmasfe, der hohe Fels genannt. Am Fuße des Hauptfelsens liegt ein altarförmiger Sandsteinwürfel. An dieser Stelle, die einen schönen Uber- blick über die Stadt gewährt, versammeln sich schon seit alter Zeit am Tage nach dem Oktobersahrmarkt die Schulkinder und zahlreiche Erwachsene. Die meisten bringen eine Fackel oder etwas Holz mit. Auf dem Steinwürfel lodert bald ein gewaltiges Feuer, das die Umgebung des hohen Felsen in leuchtendes Rot taucht. Böllerschießen und Abbrennen von Feuerwerk erhöhen die Freude

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