oder einstellen mußten, wenn die Flößer die Stellfallen zogen, sondern auch die Besitzer und Pächter des Fischwafferö, denn die Flöße zerquetschten die Fischbrut und waren auch sonst der Fischerei hinderlich. Noch vor Z5 Jahren schwammen gegen 180 Flöße die Nagold herab, dann nahm ihre Zahl stetig ab. Im Bezirk Calw waren neun Einbindstätten, an denen die Stämme ins Wasser gebracht und mit am Feuer gedrehten, schlanken Stämmchen zusammengekoppelt wurden, ferner 4 Floßgassen und eine Anlandstelle bei Calw, wo ein Wechsel in der Bemannung eintrat.
Auch die Flößerei hatte ihre Vorteile: die Flöße säuberten, vertieften und erbreiterten das Flußbett. Seit dem Aufhören der Flößerei verschlammt das Bett, faßt weniger Wasser und vergrößert die Hochwassergefahr. Die Flößerei war ein einträgliches Gewerbe, das seinen Mann nährte und es ihm ermöglichte, die Kälte des Wassers mit der „Wärme" des Weins zu bekämpfen. Bei dieser angenehmen Beschäftigung sangen die fröhlichen Wassermänner:
„Es gibt keine schönre Freundschaft nicht
als das Flößerleben,
wenn einer zu dem andern spricht:
Bruder, du sollst leben!
Leben sollst du allezeit, tausend Jahr nach Ewigkeit!
Bruder, du sollst leben!"
In früherer Zeit herrschte meist tiefe Stille im Nagoldtale; in das Rauschen des Flusses mischte sich nur das Geklapper weniger Sägmühlen. Die Umwandlung der alten, holprigen Talstraße zur modernen Staatsstraße und die Erbauung der Nagoldtalbahn brachten regeren Verkehr und bewegteres Leben. Die Bahn wurde am l. Juni 1874 eröffnet. An ihr liegen die Stationen Unterreichenbach, Monbach, Liebenzell, Ernstmühl, Hirsau, Calw, Teinach und Talmühle.
45. Km waläbach
wie wehenden Haaren Überhängen.
Turmhoch ragen,
den Himmel zu fassen
die Stämme der Tannen,
den Abgrund packen
der Riesenwurzeln
klammcnde Sänge.
Doch ini Mose streife»
des Sonnenlichts
spielende Singer,
und dazu plätschert
des Sache» Gerede
jedem Steine sein rieselndes Lied.
So wandeln wir in einem der tiefen, der leuchtenden Gründe des herrlichen Schwarzwald; wandeln am Sache aufwärts, aufwärts, den Duell zu finden. Gegeneinander drückend und stützend, aber unendlich erfinderisch an Sorme» sind hier gelagert die schweigende» Selsen, von mächtige» Sarnen
I. G. Fischer.
An einem schönen Frühlingstage wandern wir hinaus zum Waldbächlein. Da plätschert's und rieselt's und rauscht e, und eilenden Laufs gehtS abwärts, getrieben von der Sehnsucht, der düsteren Einsamkeit des Waldes zu entrinnen, um sich mit den Brüdern im sonnigen Wiesental zu vereinen.
Urkräfte der Erde bildeten zuerst einzelne Risse im Gebirge. Später