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Gegend reich begüterten Grafen von Calw den Zavelstein als Voglsburg erbauten. Von den Erben derselben erwarb Eberhard II. von Württemberg die Hälfte der Grafschaft Calw mit Zavelstein. Er pochte im Jahre 1167 als Flüchtling ans Tor Zavelsteins, als ihm seine Feinde, die Schlegler, einen unliebsamen Besuch im „Wildbad an der Teinach" machen wollten. Vielleich aus Dankbarkeit für die Errettung aus großer Not ließ er Zavelstein ummauern und verlieh dem Ort das Stadtrecht. Damals lagen innerhalb der Mauern nur zwölf Häuser. Nachdem
die Grafen von Württemberg verschiedene benachbarte Rittergeschlechter mit der Burg belehnt hatten, kam sie im Jahre 1620 durch Kauf in den Besitz der Familie Buwing- hausen von Walmerode. Der erste Besitzer war Benjamin von Bu- winghausen, der dem Herzog als Gesandter, Obrist und Kriegsrat treue Dienste geleistet hatte. Er ließ das baufällige Schloß 1620 bis 1610 wiederherstellen und erbaute 1624 eine Wasserleitung. In Rötenbach kaufte er 2 Quellen und ließ sie in Forchenteicheln ins Schloß leiten. Auch die Gemeinde durfte sich mit einem Brunnen anschließen. Auf Grund des Zavelsteiner Holz- rechts bekam er die Forchenstämme unentgeltlich aus dem Hirsauer Klosterwald. 1900 wurde die Teichelleitung durch eiserne Röhren ersetzt. Dem Schloßherrn war es nicht vergönnt, sich ungestört seiner Schöpfungen zu erfreuen. Die rauhen Kriegshorden erreichten im Jahre 1614 auch den Schwarzwald, dessen Bewohner nun die Drangsale des Dreißigjährigen Krieges zu kosten bekamen. Buwinghausen floh nach Stuttgart. Während seiner Abwesenheit wurde das Schloß von kaiserlichen Soldaten, die als „Schutzwachc" in Wildberg lagen, geplündert. Der ganze Weinvorrat des Schloßkellers wurde weggeführt und an die Wirte der umliegenden Dörfer verkauft. Dabei kamen auch die Zavelsteiner zu einem Freitrunk; mit Fäßchen, Kübeln, Krügen und Häfen eilten sie herbei, selbst Hüte dienten als Gefäße; sie sprachen dem edlen Tranke wacker zu und vergaßen darüber die Drangsale des Krieges. Auch die Kaiserlichen in Nagold und Ebkausen und die Bewohner der Umgegend stellten sich ein, um sich einen Anteil an
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Grabmal für 3 Kinder des Freiberrn Jakob Friedrich von Buwinghausen in der Kirche zu Zavelstein. Errichtet 1649.