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und zwei Calwer Bannmühlen erhielten dafür 711Z Gulden. Im Jahr 1848 wurden in allen Gemeinden große Trommeln angeschafft, die da und dort, z. B. in Zavelstein, noch zu sehen sind.

31. Oie verheerenäe Überschwemmung äes Nagolälales am 1. Flugust 1851.

Nicht immer fließt die Nagold ruhig in ihrem Bett dahin. Ihr liebliches Rauschen und Murmeln verwandelt sich gar manchmal in donnerndes Brausen und Tosen, wenn sie als verheerender Strom über die Ufer tritt und Leben und Eigen­tum der Talbewohner bedroht. So wird uns vom Jahr 161Z berichtet, die aus­getretene Nagold habe in Calw gegen 2O Personenjämmerlich weggenommen und ersäuft". I6ZZ stieg der Fluß bis zum Kirchhof und riß mehrere Leichen mit. Gro­ßen Schaden verursachten die furchtbaren Überschwemmungen von 1799 (mir einem Eisgang verbunden) und 1824, wo das Wasser nach einem Z6stündigen Regen gegen 4 Meter über den gewöhnlichen Stand >tteg, eine Anzahl Brücken wegriß und 1Z2 Pnvatgebäude beschädigte. Noch größer und folgenichwcrer war die Über­schwemmung am I. August 1851. Auf ein heftiges Gewitter folgte ein I2stündiger wolkenbruchartiger Regen, so daß die Höhe der Niederschläge 82,7 mm betrug. Um sich ein Bild von dieser ungeheuren Regenmenge zu machen, vergegenwärtige man sich, daß der Jahresdurchschnitt von 50 Jahren in Calw (Regen- und Schnee­wasser zusammen) 763 mm beträgt (in Neuhengstett etwas weniger, in Aichhalden 200ZOO mm mehr): so hoch wurde alles Wasser, bas als Regen oder Schnee das ganze Jahr hindurch aus die Erde gefallen ist, den Erdboden bedecken, wenn nichts ablauscn würde. Demnach wurde an jenem einen Tage die durchschnittliche Niederschlagshöhe eines Monats mit 6Z mm noch um I9,Z mm übertroffen. Die Nagold wälzte an diesem Tage eine Wassermenge durch das Tal, dir ZOOmal so groß war als zur Zeit ihres niedersten Standes in dem trockenen Sommer I89Z. Auf der östlichen Seite der Stadt wütete der sonst unbedeutende Ziegelbach, der eine Menge Steine verheerend in die Stadt herabführte. Aus der westlichen Seite drohte der Schießbach, der gewöhnlich nur zur Zeit der Schneeschmelze oder bei besonders starken Gewittern Wasser führt, die Häuser der Mekgergasse, unter denen er seinen Laus hat, aus den Angeln zu heben, und nur durch Ableitung eines Teils der Wassermasse nach der Salzgasse gelang es, größere Gefahr abzuwenden.

Die Nagold stieg von Minute zu Minute in angsterregender Weise. Stege, Brückenteile, Floßschleusen, Holz, Hausrat aller Art, getötete und lebendige Haus­tiere trieb der Strom vor sich her. Ein Floß von mehr als ZOOO Stämmen hatte sich vor der äußeren Brücke gelagert und bedrohte diese. Dadurch wurden die Bade­wiesen bedeckt, Bäume niedergedrückt, die Gärten in eine Wüste verwandelt und Gebäude erschüttert. Die Bischofs- und die Stuttgarter Straße wurden von der übrigen Stadt getrennt. Die von Todesangst gequälten Bewohner wurden von der Feuerwehr gerettet; doch konnren manche ihre Häuser nicht mehr verlassen und mußten jeden Augenblick gewärtig sein, von den tobenden Fluten verschlungen zu

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