Len. Bruderhof (nicht Buderbof) wurde früher der Ort Oberkollbach genannt, weil fast alles dem Kloster Hiriau gehörte; der Bruderberg (fälschlicherweise Schulzenberg genannt) zwischen Rötenbach und Teinach und die Bruderhöhle bei Ernsrmühl weisen auf Einsiedler hin.

Noch aus der katholischen Zelt stammt auch der Ausdruck:Uff em Märga läuta" (Abendglocke zumAve Maria").

13. Oie Nonnenklösterlein unä vrüäernieäerlassungen.

Die Kirche vermochte das religiöse Bedürfnis deö Volkes nicht völlig zu befriedigen. Man hatte nur Gelegenheit die Messe zu hören, von der wenig ver­standen wurcc, weil sich die Priester der lateinischen Sprache bedienten; die Pre­digt und die reli­giöse Unterweisung wurden vernachläs­sigt. Deshalb ent­standen in manchen Gemeinden freiwil­lige Vereinigungen zu gemeinsamer Er­bauung und from­mer Lebensführung. Etwa zwölf Jung­frauen oder fromme Frauen lebten nach Art der Mönche unter einer Meiste­rin in einem Hause zusammen. Sie stellten sich in den Dienst der Armen und Kranken. Ih­ren Lebensunterhalt erwarben sie durch Krankenpflege, Spinnen, Weben

und Nähen. Man nannte die Schwestern Begumen. Sie hatten Niederlassungen in Altbulach, Altburg, Calw, Lükenhardt bei Sommenhardt, Liebenzell, Simmoz- heim und Dachtel. Mit der Zeit verweltlichten sie ähnlich wie die großen Klöster. Abt Bernhard reformierte unter andern Klöstern auch das Kloster zu Allburg. Die Beguinenschwestern trieb er aus Befehl des Papstes wegen ihres liederlichen Le-

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Nonnengrabsteine an der Kirche in Altburg. Zeichnung von E. Schwenk, Schramberg.