lauskapelle (zu Ehren des heiligen Nikolaus, des Beschützers in Wassernot), die der Sage nach Papst Leo IX. eingeweiht haben soll, thront noch heute auf einem Pfeiler der oberen Brücke. Mit ihrem feinen, zierlichen Maßwerk und ihrem schlanken Türmchen bildet sie ein wahres Schmuckstück der Stadt Calw. Wie manchesmal war sie von schäumenden, donnernden Wogen umbrandet oder in den grellen Flammenfchein der brennenden Stadt getaucht! Doch alle Stürme hat sie seit 500 Jahren überstanden und prangt wieder in alter Schönheit, nach­dem sie 1863 von Meisterhand ausgebeffert worden ist. Mit der Reformation trat ein Zerfall der kirchlichen Baukunst ein; der nüchterne protestantische Kirchen-

Kirche in Altburg.

Zeichnung von E. Mäckle, Stuttgart.

stil hat kein Bauwerk mehr hervorgebracht, das sich mit der Nikolauskapelle an Ebenmaß und Schönheit der Formen messen kann. Aus der katholischen Zeit sind noch einige andere Denkmale religiöser Kunst erhalten geblieben: das Sakramenthäuschen in der Kirche zu Altbulach, der Hochaltar in Monakam vom Jahr 1492, im Jahr I8O2 von der alten in die neue Kirche verseht, die Wand­malereien im Kirchlein zu Kentheim und in Oberhaugstett sowie aus der ab­gebrochenen Kirche zu Liebenzell und die Schöpfungen des großen Baumeisters Abt Wilhelm in Hirsau, die noch in ihren Ruinen durch ihre zauberhafte Schön­heit mächtig auf das Gemüt des Beschauers einwirken. Zu ihnen gehört auch der Klosterbrunnen von Hirsau. Aus 24 Röhren floß das Wasser in drei Schalen. Die unterste wurde vor dem Pfarrhaus in Hirsau, die oberen vor der Kirche in Teinach ausgestellt. Das Kruzifix der Kirche in Würzbach (einer im