schrieben!" gab der Pfarrer zur Antwort und brachte dadurch den Geist zuin Schweigen. Dann beschwor er ihn, aus dem Dorfe zu weichen. Unter einem heftigen Knall fuhr der Kapuziner zum Turme hinaus, und damit er ja nicht wiederkehre, setzte Maier noch eine Inschrift über die Pfarrhaustüre.

Als MaierS Todestag herangekommen war (welchen er, gleich demjenigen seiner Frau, vorhergcsagt hatte), legte er sich in seinen fer­tigen Sarg und befahl dem Vikar und dem Schulmeister, feine Zau­berbücher in der Waschküche zu verbrennen. Diese Männer wollten aber solche seltene Werke behalten, weshalb sie dieselben beiseite schass­ten und dem Pfarrer meldeten, sein Befehl sei vollzogen. Doch der erwiderte: er wisse wohl, was vorgcgangen sei, und sie sollten ihm au­genblicklich gehorchen. Da verbrannten sie die Bücher biS auf zwei. Erst als er ihnen drohte, das; sie ihre Unsolgsamkeit mit dem Leben be­zahlen würden, überlieferten sie erschreckt auch diese beiden letzten Schriften dem Feuer. Sic verbrannten, gleich den übrigen, sehr lang­sam. Nachdem dies geschehen war, verschied der Pfarrer, noch nicht 43 Jahre alt, zum großen Leidwesen seiner Gemeinde, und er wurde an der Kirche neben seiner Frau und seinen zwei Kindern begraben.

V. Vaader.

Gespenstische Nonnen

Zu Weißen stein im Nagoldtal war vor Zeiten ein Fraucn- kloster, aber es ist längst zerfallen, und auf seinem Platz ist die Herren­scheuer erbaut worden, welche auch nicht mehr steht. AuS dieser kamen oft gespenstische Nonnen in ihrer weißen und schwarzen Ordenstracht aus die Wiesen an die Nagold hinunter, wo sie manchmal bei Nacht, manchmal bei Tag sich sehen ließen. Im ganzen waren cs ihrer neun/ aber man sah stets nur drei beisammen. An dem Bildstock* knieten sie in den heiligen Zeilen oft stundenlang und beteten. Wenn man sic in Nuhe ließ, taten sie niemand etwaS zu Leide. Aber einen Mann, der ihnen von der Brücke zurief, sie sollten ihn nach Dillstein begleiten statt hier umherzuschlendern, warfen sic inS Wasser und verkratzten ihm

Gesicht UNd Hände. Back B. Baader.

* Sicke Ven Abschnitt: Von Bilvstöcken u»V Steinkre«;en.

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