Der wilde Jäger und der Graf von Württemberg
Eine der ältesten Nachrichten vom wilden Zäger dürste der folgende Sang des fränkischen Meistersingers Michel Beheim (1Z16-14?1) sein. Wenn die zu Grunde liegende Sage auch nicht auf dem Boden unsrer engsten Heimat erwachsen sein mag, so bietet sie in Form und Fassung doch soviel des Besonderen und Eigentümlichen, dass ihre Aufnahme kn diese Sammlung gerechtfertigt erscheint.
Ein Her was Eberhart genant,
In Oberländer» wol erkannt,
Ein Graf zu Wirtemberge,- Der rait allein, init nieinan halt,
Spazirn in amen grünen Waldt Aufs Kurtzweilens Materge':
Er wolt pirsen und batßen.
Da Hort er einen schnellen Sauss Und einen ungefügen Brauss,
Das gierig aufs Jagens Raissen.
Der Herr erschrak unmossen fast:
Er trat vom Roß aufs amen Ast Uff aines Bomes DoldS,
Und er beswur die Kreatur Und sprach, ob sy kn der Bigur Ihm cchtzen^ schaden wolde.
Dy Kreatur sprach: „Name,
Ich dir mit Nichten schaden tu,
Ich bin als wol ain Mensch als du Und ston vor dir alainc.
Ich bin ain Herr gewesen Hy Und kant voll Jagens werden ny.
Zu lcstcn bat ich Gote,
Dass er mich jagen ließ so vil,
Bis zu des jüngsten Tages Zil.
Ich wart gewähret drote^:
Ich Han an amen Hirssen
Wol funft halb hundert Zar gejagt.
° ;»m Zweck. - Krone. " irgendwie. ' rasch.
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