Orts-Wappen von Möttlingen

Das Möttlinger Wappen zeigt auf rotem Grund in der Mitte einen Abtstab. Darüber kreuzen sich ein Rechen und ein Schlüssel.

Der A b t s t a b weist hin auf die Beziehungen von Möttlingen zum Kloster Hirsau, das schon vor 1075 hier Besitz hatte.

Ob die hiesige Kirche vom Kloster Hirsau erbaut wurde, ist möglich, aber nicht mehr nachzuweisen. Tatsache aber ist, daß der ehemals romanische Chor zu Anfang des 16. Jahrhunderts durch das Kloster Hirsau in gotischem Stil umgebaut wurde. Hirsau besaß zudem hier den einstigen Hirsauer Mönchshof, der bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts bestand.

Der R e c h e n stammt aus dem Wappen der Herren von Waldeck. Diese besaßen im Mittelalter ganz Möttlingen. Sie hatten wahr­scheinlich hier einen befestigten Hof - der Flurname "Burgstall" erinnert noch daran - und einzelne Glieder der weitverzweigten Familie wohnten zeitweise hier. Der Waldeckische Besitz fiel in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts auseinander. Einige Erben verkauften 13^7 und 1ßS9 je 1/4 von Dorf und Markung Möttlingen an die Reichsstadt Weil der Stadt. Die andere Hälfte mit dem Burg stall, zu welchem auch der Gerichtsstab gehörte, erwarb zu Anfang des 15 . Jahrhunderts der Graf von Württemberg.

Der S c h 1 ü s s e 1 deutet auf den einzigen, auf Möttlingen Markung noch bestehenden, ansehnlichen Hof Georgenau hin, früher Bühlhof genannt. 1861 kam dieser Hof in den Besitz eines Herrn v. Georgii. 1862 beantragte dieser die Umbenennung des Bühlhofes in Hof Georgenau. 1870 wurde er in Ansehung seiner Verdienste in den erblichen Adelsstand erhoben. Sein Andenken als großer Förderer und Wohltäter der Gemeinde soll mit dem Schlüssel aus seinem Wappen gepflegt werden.

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