Familiennamen in Möttlingen

Herkunft und Bedeutung

(Ergänzungen zu S. $y-^f)

Bach

Bach ist ursprünglich ein Flußname, der dann auch den an fließenden Gewässern und den daselbst wohnenden Familien den Namen gab.

Bär

Bei diesem Worte denkt man in erster Linie an das früher auch bei uns heimische Waldtier, den Bären. Für die Deutung des Personennamens dürfte diese Herkunft aber nur in den seltensten Fällen zutreffen. Nach neueren Untersuchungen glaubt man an ein Herkommen von dem ein­stigen Männernamen Bero. Bis ins 14. Jahrh. war der Vorname Ber oder Bero noch geläufig. l44ß ist ein Ber von Rechberg, 1469 ein Ber von Hürnhain nachzuweisen. 1442 war in Ravensburg ein Bürger Jörg Ber.

Die Schreibweise Bär ist von der Aussprache abzuleiten.

Bauer, Baumann

Diese Namen gehen zurück auf "buwen"= das Feld bestellen. Daraus entstand der Baumann, d.i. der Ackersmann, der Inhaber eines Bauern­gutes, das ihm gehörte oder es als Lehen (Erbrecht) gegen eine be­stimmte Abgabenleistung bewirtschaftete. In der Dichtung "Der arme Heinrich" von Hartmann von Aue heißt es einmal (kurz nach 1200 "ein frier buman" (= ein freier Bauersmann). Vor 1400 ist der buman (ale­mannisch) = Baumann noch eine reine Berufsbezeichnung gewesen und wurde erst allmählich zu dem Familiennamen Baumann, gekürzt Bauer.

Bayer

Ein von Bayern bei uns Eingewanderter wurde in der Bürgerliste ein­fach mit dem Namen des Heimatlandes eingetragen. So wurde der Name des Heimatlandes zum Familiennamen.

Bebel

Die Herkunft dieses Namens ist unbestimmt, vielleicht von Böbel?, Bebile ?, lat. Form: Bebelius ? - Es könnte aber daran gedacht werden diesen Namen auf beben = zittern zurückzuführen. Aus einem Ainde, das sich leicht fürchtete, erbebte, zitterte wurde ein Bebele, dann ein Beber, der dann in späteren Jahren allgemein als der Bebel be­kannt war, und dessen Kindern blieb dieser Name als Familienname.

Hier war von 1604-l63ß ein Pfarrer Bebel von Westerheim bei Metzing. B e c h t 1 e

Neben vielen anderen Namen ist dies ein Schößling des altdeutschen Namenwortes Berchtold, heute Bertold = der prächtig Waltende. Eine geschwächte Form von Berchtold ist der Sippenname Bechtold und da­raus entstand die Nebenform von Bechtle. In Reutlingen sind seit 124ß Bechtle nachweisbar.

Ein Bechtle-Grabstein war noch vor wenigen Jahren auf der Westseite des Kirchhofes in der Nähe des Turmes zu sehen*

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