Er kaufte weitere Güter. Aber das familiäre Glück war ihm nicht hold. Von den vom Dezember 1844 bis 1858 geborenen 7 Kindern star­ben 6 im Kindesalter hinweg. Mit dem letzten halbjährigen Kinde zogen die Eltern nach Knittlingen. Im Oktober 1858 verkaufte er

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alles. Den "Ochsen" übernahm Johann Michael Fricker, Bäcker hier samt dem Garten um 2500 f. Dine Kaufbedingung war, daß sein Schwiegervater Johannes Holzäpfel im oberen Stock gegen die Scheu­er unentgeltlichwohnen dürfe, so lange er noch lebe (4-ß.ß.l88ß). Michael Fricker hatte sich 1842 hier mit einer Margareta Stanger verheiratet. Ein einjähriges Töchterchen starb überraschend hin­weg.Nieder war ein kinderloses Ehepaar auf dem Ochsen. Keil Frik- ker im Hause keinen Backofen hatte, deshalb mußte er im Gemeinde­backofen arbeiten. Er bezahlte dafür im Jahre 2 f. ß0 x. Am

I. Dez. 1865 verkaufte er den Ochsen an den Schömberger Ochsenwirt Jakob Kusterer mit allen Gebäulichkeiten, dem Garten und aller Fahrnis um 6850 f. Das Wohnungsrecht des Johannes Holzäpfel blieb unberührt. Nur 12 Jahre war Kusterer hier, da starb er im besten Mannesalter 47jährig hinweg. Seine Witwe verkaufte das Anwesen mit

allem Zubehör am 12.ß.l878 um 10805 Mark an Christoph Hammer, Bier wirt von Calw. Dieser verheiratete sich am 25.April desselben Jah­res mit Christiane Hauser von Simtnozheim. Am I.Jan. 1880 starb diese an einer Lungenentzündung von ihrem Manne und dem wenige Monate alten Kinde hinweg. Eine zweite Frau starb ebenfalls nach wenigen Jahren und Hammer heiratete hier am 25.7.1886 eine Catha- rine Autenrieth. Mit einer Schar kleiner Kinder zog er am 8.7.1902 nach Bietigheim. Vorher hatte er den Ochsen am ß.8.1901 an

J. Friedrich Stanger, Bärenwirt in Weil der Stadt verkauft. Dessen Frau, eine Pauline geb. Dinkelacker blieb kinderlos. Anscheinend gefiel es Stanger in Möttlingen nicht, deshalb ermunterte er

seinen Bruder J.Andreas Stanger, Küfer und Bierbrauer in Durlach zur Übernahme des hiesigen Ochsen. Am 12.2.I^ kam der Kauf zu­stande. Er hatte sich am l4.12.1899 in Meimsheim mit einer Elisa- bet Wilhelmine Walter von dort verheiratet. Der Möttlinger Be­trieb war aber auch nicht nach seinem Gescmack; deshalb

verkaufte er am 7.ß.1905 den Ochsen an Chr. Friedrich Kopp, Bäk- kermeister. Dieser wurde am 1.6.1861 hier geboren. Am 27.7.1886 heiratete er in Stuttgart eine Regine Wilhelmine Blank von Ecbter- dingen. Sie betrieben in Stuttgart eine Wirtschaft. 1888 starb ihnen ihr wenige Monate altes Kind. Dem Ehepaare wurde es anschei­nend zu einsam. Vielleicht war* beim Manne Heimweh dabei. Jeden­falls kaufte Kopp am -7.ß.1905 den hiesigen Ochsen. Seinen Bäcker­beruf hatte er wegen einer Erkrankung am Gicht aufgegeben. Nun konnte er sich hier mit ehemaligen Kameraden zusammensetzen und bei der Unterhaltung sich auch ein Gläschen genehmigen. Seine Frau begegnete einem aufkommenden Durstgefühl, indem sie sittsam in dei Schenke an einer Kaffeetasse nippte. Ob Bohnenkaffee drin war, konnte nicht ermittelt werden. Die "Mine" starb am 6.12. 19ß2, er

am 2.9.19ß5.

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