Auf ihn folgte 1729 S t e p h a n K u r t z. Die einzige Nachricht über ihn ist der Eintrag im hiesigen Totenbuche über seinen Tod. Darin heißt es: " 1735, d.16.April morgens um 8 Uhr starb Stephan Kurtz, Anabapt.(= Wiedertäufer) Major alhier, ein Gotteförchtiger Mann zwisch. 60 und 70 jahr. (Todesursache:) Hitzige Krankheit."
Die Namen der nächsten Meier konnten noch nicht gefunden werden.
1760 war hier der Meier J o h. J a c o b N a f z g e r. Auch er gehörte der wiedertäuferischen Sekte an. Anfangs August 1760 war ihm ein Mägdlein geboren worden. Dieses sollte zwangsweise evangelisch getauft werden. Uber diesem Streit verstarb der Täufling und wurde "in locum separatum" (d.h. an einem besonderen Platz hinter der Kirche) begraben. Ein halbes Jahr darauf, am 23.Februar 1761 verstarb auch der Vater. Es wurde befohlen, ihn bei Nacht ohne Geläut und ohne alle Zeremonien hinter der Kirche zu begraben.- Wie aus einem Eintrag im Gerichtsprotokollbuch hervorgeht, war Nafzger schon anfangs 1750 hier.
Sein Nachfolger wurde J o h . M i c h a e 1 Grupp. Er war katholisch. Als ihm gleich in seiner ersten hiesigen Zeit, am 8.Dezember 1762 ein 2 1/2 jähriges Kind verstarb, wurde dieses auf oberamtlichen Bescheid während des Mittagläutens an einem ehrbaren Platze auf dem Kirchhofe beerdigt. Michael Grupp und seiner Frau Anna maria wurden hier noch 3 Kinder geboren, am 26.Sept.1762, am 27.Febr. 1764 und am 28.Nov. 1765. Pate war ein Johannes Köhler, Taglöhner von Weilderstadt. Wie lange Grupp hier war, ließ sich nicht ermitteln. Sein Name ist von 1761 bis 1777 öfters im Gcrichtsprotokollbuch zu finden, häufig in Streitsachen.
Wann J o h a n n e s N a c h t b a u e r hierher als Hofmeier kam ist ungewiß. Am 25.April 1782 verklagte er zwei hiesige Bauern, weil diese in seinen Acker auf dem Hundsrücken hineingeackert hat an. Am 16.Mai desselben Jahres wurde er wegen des gleichen Delikts um 22 x 3 hl. bestraft; dazuhin kamen noch 20 x für den Augenschein. Nach einem Eintrag im Receßbuch vom 28.März 1789 war er schwer krank, so daß im Einverständnis mit dem hiesigen Pfarrer, der kathol. Pfarrer von Neuhausen gerufen wurde. Weitere Nachrichten fehlen.
Recht dürftig sind auch die Nachrichten über den nächsten Hofmeier N i c o 1 a u s S c h ö n i n g e r von Weilderstadt. Am 26.
Febr, wurde ihm hier von seiner Frau Elisabetham geb. Eble ein Kind geboren. Pate war ein Joseph Schöninger, Zeugmacher von Weilderstadt. Am 22.April 1795 beschwerte er sich beim Schultheie- sen über seinen Knecht Melchior Elsäßer von Hirrlingen ( bei Tübingen), der einfach davongelaufen sei.
1804 übernahmen verschiedene Möttlinger Bürger unter Führung des Schultheißen Joh. Jacob Stanger ( gest. 1813) pachtweise die Weilderstädter Hofgütcr auf 12 Jahre. Es waren dies - außerdem Genannten - Martin Mammel, Jacob Stauch, Michel u. Jerg Heldmaier, Michael Stanger, Jacob Stanger, Bauer, Jerg Stanger u. Andreas Stanger. Als Sicherheit verpfändete jeder ( die beiden Heldmaier zusammen) eigene Güter im Werte von 400 f., zus. also 3200 f.